Bewertung
Wallace Wolodarsky

Sexte Semester, Das

"Au, meine Eier...stöcke!"

Foto:

Inhalt

Dave (Barry Watson), Adam (Michael Rosenbaum) und Doofer (Harland Williams) halten sich für die coolsten Stecher überhaupt und sehen alle weiblichen Wesen als ihre natürliche Jagdbeute an. Das Ziel ihres Studentendaseins ist es, möglichst wilde Partys zu feiern und möglichst viele Mädchen ins Bett zu bekommen. Als Finanzausschuss ihrer Studentenverbindung KOK besteht ihre einzige Aufgabe darin, das Geld der Verbindung aufzubewahren.

Doch genau in dieser Aufgabe versagen sie: gerade als sie das Geld für die geplante "KOK-Tail Cruise" Party brauchen - eine Kreuzfahrt, die als wichtige Plattform für das weitere Leben der Collegestudenten gilt -, ist dieses plötzlich verschwunden. Die KOK-Brüder schmeißen sie raus, und so stehen Dave, Adam und Doofer von einem Moment auf den anderen ohne Unterkunft da.

Um das Vertrauen der KOK-Brüder und ihr Zimmer wieder zurück zu erlangen, brauchen die drei ein Videoband, das zeigt, wer das Geld wirklich gestohlen hat – nämlich Spence, der Vorsitzende der KOK-Verbindung. Um das Video zu holen, bleibt den drei nichts anderes übrig, als sich als Mädchen zu verkleiden, um während einer KOK Party ins Haus zu gelangen. So wird aus Dave Daisy, Adam wird zu Adina und Doofer heißt jetzt Roberta. Doch die Mission schlägt fehl, stattdessen landen sie letztlich bei der weiblichen DOG-Studentinnenverbindung, eine Gruppe von Außenseitermädchen, die gegen die sexuelle Ausbeutung von Frauen mobil machen.

Und so quartieren sich Dave, Adam und Doofer notgedrungen bei der biederen DOG-Verbindung ein und müssen sich nicht nur als Daisy, Adina und Roberta mit den alltäglichen Problemen des Frauendaseins auseinandersetzen, sondern auch gleichzeitig ihr wahres Geschlecht verbergen und das Video zurückbekommen…

Kritik

Darf ich vorstellen: "Das Sexte Semester", Teeniekomödie Nummer 2104. Typische Merkmale: Mindestens ein Mädchenschwarm (Dave), eine hirnrissige Liebesgeschichte (Leah und Dave/Daisy), ein Vollidiot (Doofer), ein Haufen blonder Cheerleader (die Mädels der Tri-Pi-Verbindung) und viele wilde Parties. Haben wir alles schon gesehen. Doch allein Michael Rosenbaum in Frauenverkleidung ist es wert, diesen Film vielleicht doch anzusehen.

Klar, Männer als Frauen verkleidet, das gab's auch schon mal. Aber ich sage euch, Michael Rosenbaum – den man sonst ja vor allem als glatzköpfigen Lex Luthor aus "Smallville" kennt – ist als Frau großartig. Er spielt Barry Watson und Harland Williams allemal an die Wand und sorgt für die besten Gags des Films. Während Barry als Dave irgendwie noch zu sehr an Matt aus "Eine himmlische Familie" erinnert und die Figur des Doofer einfach hirnrissig und total nervig ist, ist Adam/Adina manchmal einfach köstlich amüsant ("Mein Hintern ist zu fett!").

Was zu Lachen gibt es in dem Film auf alle Fälle, auch wenn einige Witze natürlich ziemlich banal sind. An einigen Stellen ist der Film so idiotisch, dass man schon wieder drüber lachen muss. Bestes Beispiel dafür ist die Szene mit dem Dildokampf zwischen Dave/Daisy und Adam/Adina, in der sich die beiden doch tatsächlich in "Matrix"-Manier mit Dildos bekämpfen. So idiotisch eben, dass man schon wieder lachen muss.

Trotz dieses idiotischen Humors und der Gags beinhaltet "Das Sexte Semester" aber sogar einen kleinen Denkanstoß für die Zuschauer: Während des Films lernen Dave, Adam und Doofer, dass es nicht nur aufs Äußere ankommt und, dass die Außenseitermädchen der DOG-Verbindung, die sie immer gehänselt haben, eigentlich total liebenswürdig sind (wenn auch teilweise wirklich durchgeknallt, da hätten wir beispielsweise eine Französin mit übermäßigem Haarwuchs oder eine Riesin, die alles kaputtmacht). Außerdem lernen sie, dass die Mädchen, die sie bisher immer gedatet haben, nämlich die von der angesagten Tri-Pi-Verbindung, völlig dumm und oberflächlich sind und es nicht immer nur auf Größe 36 ankommt. Natürlich sind beide Seiten, einmal die abgedrehten Außenseiterinnen und einmal die superschicken Tri-Pi-Blondinen, maßlos übertrieben. Es gibt so gut wie keinen normalen Menschen in diesem Film. Aber dennoch vermittelt diese durchgeknallte Komödie doch tatsächlich diese kleine Botschaft.

Fazit

"Das Sexte Semester" zählt zu dem typischen Genre von Collegekomödien, die mit unanständigem und teilweise völlig beklopptem Humor aufbieten, über den man aber letztlich doch wieder lachen muss. Der Film ist sicherlich kein Muss, aber man kann ihn sich ruhig ansehen.

Anklicken zum VergrößernAnklicken zum VergrößernAnklicken zum VergrößernAnklicken zum Vergrößern

Maria Gruber - myFanbase
06.01.2007

Diskussion zu diesem Film