Bewertung
John Stimpson

Vier Schwestern zu Weihnachten

Ein Kuss bis Weihnachten.

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Inhalt

Die vier March-Schwestern können es gar nicht glauben, als ihre Mutter Margaret (Paula Plum) ihnen eröffnet, dass sie ihr gemeinsames Haus verkaufen will, weil es renovierbedürftig ist und die Krankheit des Vaters ihr keine andere Wahl lasse. Zudem werden die Schwestern sicherlich alle bald selbst ihren Weg durchs Leben gehen. Die vier Schwestern sehen dies aber ganz anders und schmieden während der langen Abwesenheit ihrer Mutter im Herbst und Winter nun einen eigenen Plan. Sie wollen das Haus selbst renovieren und so alle Argumente der Mutter zunichte machen. Doch das ist gar nicht so einfach. Trotz der Unterstützung von Teddy (Justin Bruening) und John (Charlie Hofheimer), die sich als Ziel gesetzt haben, die Herzen zweier Schwestern zu erobern, gibt es zahlreiche Probleme. Das Geld ist knapp, die eigentlichen beruflichen Ziele sind in Gefahr und unter den vier Schwestern kommt es auch immer wieder zu Streit.

Kritik

Ich bin ja ein großer Weihnachtsfan und so ist meine Hemmschwelle bei Weihnachtsfilmen relativ gering. Ich schaue einfach in jeden Film rein, der im Entferntesten etwas mit dem Fest der Liebe zu tun hat, und versuche mich von der Weihnachtsstimmung anstecken zu lassen. Nun kann man dabei aber auch ins Fettnäpfchen treten, weil das Wort Weihnachten im Titel des Films noch lange nicht bedeuten muss, dass es sich um einen Weihnachtsfilm handelt. Und so ähnlich geht es eben bei "Vier Schwestern zu Weihnachten", der auch unter dem Titel "Das Weihnachtsfest der March Schwestern" läuft, was aber eigentlich keinen Unterschied macht.

Die Geschichte basiert auf dem Roman "Little Women" von Louisa May Alcott, der in die Neuzeit verlegt wurde. Da ich den Roman nicht kenne, lässt sich über den Erfolg des Vorhabens jetzt nicht so fundiert argumentieren, man merkt aber an einigen Stellen, wie bewusst betont wird, dass das Internet existiert oder eine SMS geschrieben wurde. Das kann sicherlich eine witzige Anspielung sein, wirkt dann aber für den Romanlaien eher wie eine viel zu offensichtlich gewollte Darstellung der Moderne, in der man sich so nie unterhalten würde. Das könnte man natürlich ertragen, wenn der Rest gelungen wäre, doch auch hier muss man immer Abstriche machen. Die Dramaelemente wirken alle zu aufdringlich und machen glauben, dass der Roman nur plumpe Konflikte zu bieten hätte, die viel zu einfach gelöst werden. Da merkt man dann auch, dass der Film immer darunter leidet, dass die Fußstapfen der Verfilmung "Betty und ihre Schwestern" mit Susan Sarandon einfach viel zu groß sind. Ein Vergleich macht gar keinen Sinn, weil es zu eindeutig ist.

Vielleicht hätte es besser gepasst, wenn man tatsächlich einen richtigen Weihnachtsfilm daraus gemacht hätte und nicht nur durch Dekoration und Erwähnungen deutlich gemacht hätte, dass man sich auf das Fest hinbewegt. Denn trotz vieler Schwächen kann man schon sagen, dass die Familienmomente in Harmonie durchaus überzeugend sind und Atmosphäre schaffen – nur eben nicht die erhofft weihnachtliche, was eventuell auch an der musikalischen Untermalung liegt. Und so wird man auch an dieser Stelle nie so ganz das Gefühl los, dass jede Szene Potenzial hätte, noch viel besser zu sein.

Fazit

Leider kann der Film das Potenzial der Geschichte nicht nutzen, weil vieles zu plump und vorhersehbar gelöst wird. Da man auch unter weihnachtlichen Gesichtspunkten eher blass bleibt, ist "Vier Schwestern zu Weihnachten " einfach nur ein weiterer Film für das Fernsehprogramm am Wochenendvormittag, wenn man nicht bewusst schaut und eigentlich auch nicht schauen muss, weil er in allen Aspekten bestenfalls durchschnittlich ist.

Emil Groth - myFanbase
09.11.2014

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