Step Up: All In
Willkommen im Glücksspielparadies Las Vegas bei "The Vortex", dem ultimativen Dance Showdown, der optisch brilliert, in seiner Gesamtheit aber leider an Substanz verliert.
Inhalt
Für den Ex-Kellner Sean (Ryan Guzman) hat es sich fast ausgetanzt. Seit seine Crew um "The MOB" den Nike-Werbespot abgedreht hat und für die Tanzkarriere extra nach L. A. gezogen ist, herrscht dauerhaft Ebbe in der Kasse. Ein frustrierter Castingtermin reiht sich an den nächsten und Seans einstige Tanzpartnerin/feste Freundin Emily gehört auch längst der Vergangenheit an. Sean wirft die Flinte dennoch nicht ins Korn, selbst als die restlichen Flashmober – samt Kumpel Eddy (Misha Gabriel Hamilton) – aufgeben und entmutigt nach Miami heimkehren. Doch da gibt es ja noch Moose (Adam G. Sevani), der stets Rat weiß und spontan mit Sean eine neue Crew namens LMNTRIX gründet. Schließlich gilt es bei der TV-Sensation "The Vortex" anzutreten, die dem Gewinner des medialen Tanzwettbewerbes einen drei Jahres Vertrag in Las Vegas verspricht. Bei solch einer Chance kann sogar Moose gute Freundin Andie West (Briana Evigan) nicht widerstehen, die sogleich mit Sean um die Kapitänsmütze der LMNTRIX-Crew buhlt. Für Sean nicht der einzige Kampf, denn bei "The Vortex" wartet die eine oder andere Überraschung auf ihn, während Andie sich langsam in sein Herz tanzt und seinem übertriebenen Ehrgeiz ordentlich Paroli bietet.
Kritik
Step one... bitte mehr davon. Step two... wir wollen tanzen immer zu. Step three... so schlecht wie nie. Step four... schon viel besser als die lahme KDGB-Truppe zuvor! Step five... ob das für einen guten Tanzfilm reicht? Nun ja, darüber lässt sich wie üblich streiten, insbesondere was die Rahmenhandlung betrifft. Im Vordergrund stehen doch sowieso ein fetter Sound, geniale Moves und nicht zu vergessen: Eine zarte Lovestory fürs Herz. Der Erfolg der "Step Up"-Reihe dürfte diesbezüglich für sich sprechen – kleine Stolperer (wie in "Step Up 3D") einmal ausgenommen. Und so kredenzen die Macher des nun derweil fünften "Step Up"-Teils ein Potpourri mit bekannten Darstellern aus "Step Up 2 the Streets", "Step Up 3D" und "Step Up: Miami Heat".
Frische Gesichter treffen auf alte Bekannte. Dieses Phänomen ist im "Step Up"-Franchise nun wirklich nicht neu. Seit "Step Up 2 the Streets" immer mal sporadisch und natürlich auch diesmal an Bord: Der coole Moose (Adam G. Sevani) und die quirlige "Ich habe keinen Akzent!"-Kido (Maria Koda). Ungewöhnlich hingegen: Zwei ehemalige "Step Up"-Hauptdarsteller lassen ihre filmische Vergangenheit hinter sich und starten mit einer neuen/alten Dancecrew noch einmal durch. Keine schlechte Idee! Schließlich ist das Leben alles andere als ein leichtfüßiger Tanz und auch in Sachen Liebe kann sich einiges verändern. Wer also wissen möchte wie die rebellische Andie (Briana Evigan) aus "Step Up 2 the Streets" und der charismatische Sean (Ryan Guzman) aus "Step Up: Miami Heat" nach ihren finalen Tanzperformances die Rechnungen bezahlen und das inzwischen gebrochene Herz wieder zum Schlagen bringen, ist bei "Step Up: All In" genau richtig. Das rosarote Happy End wird auf diese Weise neu geschrieben und immer wieder die Tatsache ins Rampenlicht gerückt, dass auf Erden weit mehr existiert, als die Liebe zur "brotlosen" Kunst des Tanzens.
Rein in der – wenn auch hauptsächlich gekünstelt wirkenden – Philosophie könnte man "Step Up 5" als einigermaßen gelungenen betrachten. Eine Handlung ist durchaus vorhanden, ebenso wie einiges an Konfliktpotential und eine Bühne, die ihresgleichen sucht. Die fiktive TV-Sendung "The Vortex" setzt sehenswerte Akzente und weiß mit einem feurigen Finale zu glänzen, wenn die LMNTRIX-Crew ordentlich die Hüften schwingt und zeigt, worauf es beim modernen Tanzfilm ankommt. Natürlich dem ultimativen Battle, der scheinbar nie enden will und immer neue Moves, unterschiedlichster Stilrichtungen, aus dem Hut zaubert. In dieser Hinsicht kennt die Kreativität der Choreographen keine Grenzen, während sich die Drehbuchautoren altbewährter Dialoge bedienen. Diese wirken leider ebenso affektiert wie die Auftritte der "The Vortex"-Moderatorin Alexa Brava, die mit ihren aufwendigen Auftritten (mal im "Marie Antoinette", mal im "Medusa"-Style), wohl nicht ganz unabsichtlich an Effie Trinket aus "Die Tribute von Panem" erinnert.
Bedauerlicherweise geraten sie unterdessen völlig in Vergessenheit, jene Tage, an denen Seans einstige Crew um "The MOB", die Protest-Tanzkunst für sich entdeckte und aufgrund dessen tatsächlich etwas mitzuteilen hatte. Aus Protest wird nun (wie üblich) Wettbewerb und das gelungene Statement des Vorgängers geht im überreizten "All In"-Konzept allmählich baden. Ein Problem: Die astronomische Vielzahl an (überwiegend eindimensionalen) Nebendarstellern, Tänzern, Dancecrews und Handlungsebenen überbeansprucht zuweilen das Auge. Abgesehen davon, dass der Plot - dem Showdown entgegen - recht einfallslose Wege beschreitet und den Weg des geringsten Wiederstandes wählt.
Diese Kritikpunkte mögen den Schauwert dieser kunterbunten Las-Vegas-Show nicht unbedingt mindern, dennoch könnten sich Müdigkeitserscheinungen einschleichen, selbst inmitten eindrucksvoller Tanzeinlagen oder beim Beobachten "romantischer" Gefühlsentwicklungen zwischen Sean und Andie. Denn obwohl Briana Evigan und Ryan Guzman gewohnt solide agieren, knistert es einfach nicht. Mag es an der fehlenden Chemie oder dem in dieser Hinsicht ebenfalls recht phantasielos skizziertem Plot liegen. Es scheint, langsam schleicht sich ein filmischer Boreout ein, der vor allem die inzwischen gereiften Fans der ersten "Step Up"-Stunde befallen könnte.
Fazit
Das "Step Up"-Franchise bleibt dem bewährten Konzept treu und setzt nun zum fünften Mal auf fette Beats, fulminante Tanzeinlagen und ein wenig Amore. Für Fans der Reihe sicherlich einen Kinobesuch wert, obgleich auch "Step Up: All In" nicht an die vergleichsweise bodenständigen ersten beiden Teile heranreichen kann und ein wenig "over the top" daherkommt. Kurz gesagt: Nicht ganz so ermüdend wie vor vier Jahren "Step Up 3D", aber auch nicht ganz so erfrischend wie die Flashmob-Performance im Vorgänger "Step Up: Miami Heat".
Doreen B. - myFanbase
20.08.2014
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Step Up: All InVeröffentlichungsdatum (USA): 08.08.2014
Veröffentlichungsdatum (DE): 07.08.2014
Länge: 112 Minuten
Regisseur: Trish Sie
Drehbuchautor: John Swetnam, Duane Adler (Charaktere)
Genre: Romance, Dance
Darsteller/Charaktere
Ryan Guzman
als Sean
Briana Evigan
als Andie
Moose
als Adam G. Sevani
Misha Gabriel Hamilton
als Eddy
Alyson Stoner
als Camille
Mari Koda
als Jenny Kido
Izabella Miko
als Alexa Brava
Stephen Boss
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Luis Rosado
als Monster
Christopher Scott
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