Bewertung
Malcolm D. Lee

Scary Movie 5

"Gort Klaatu Barada Nikto."

Foto: Copyright: Constantin Film
© Constantin Film

Inhalt

Jody (Ashley Tisdale) und ihr Mann Dan (Simon Rex) nehmen ihre zwei Nichten Kathy (Gracie Whitton) und Lily (Ava Kolker) sowie ihren Baby-Neffen Aidan auf, die monatelang verschwunden waren und in einer Hütte im Wald gefunden wurden. Die Familie zieht in ein mit zahlreichen Kameras ausgestattetes Haus. Dort werden Jody und Dan von einem unheimlichen Dämon heimgesucht, den die Kinder "Mama" nennen, während Jody zugleich versucht, beim Ballett Karriere zu machen, und Dan ein Intelligenzmittel an Affen testet.

Kritik

Die "Scary Movie"-Reihe schafft sich selber ab. Sie will ein Genre parodieren, das sich mit Remakes und Fortsetzungen immer wieder selbst reproduziert bzw. künstlich am Leben hält, und erkennt dabei ihr eigenes Verfallsdatum nicht. 13 Jahre nach dem ersten Teil wird mit "Scary Movie 5" ein absolut überflüssiger Tiefpunkt erreicht, der auf einer Stufe mit "Fantastic Movie" und Konsorten steht.

"Scary Movie 5" bietet sehr wenig bis überhaupt nichts. Das gilt sowohl für Witz, Geschmack und Sinn als auch für schauspielerische Leistung. Natürlich war der Humor dieser Filmreihe schon immer sehr derb, aber auf eine Weise, über die man sich zumeist köstlich amüsieren konnte. Das geht hier nicht mehr. Viele Gags sind im fünften Aufguss wegen ihrer übermäßigen Brutalität und ihrer überbetonten Widerlichkeit nur noch würdelos. Sie wirken wie rücksichtslos überfütterte Klone der Gags aus Teil 1 bis 4. Einen eigenen Stil lässt dieser fünfte Teil gänzlich vermissen. Die parodierten Filme sind nicht mehr der Ausgangspunkt für die Entwicklung des Humors, sondern eher Mittel zum Zweck, um abgeschmackte Fäkalwitze und Comicgewalt gegen Frauen, Kinder und Tiere abliefern zu können.

Hauptsächlich verwurstet hat man die Filme "Mama", "Paranormal Activity" (nebst Fortsetzungen), "Planet der Affen: Prevolution" und "Black Swan". Diese Kinohits wurden völlig ohne jeden Sinn oder Anflug von Kreativität zusammengestöpselt, um "Scary Movie 5" etwas zu geben, was entfernt mit einer Handlung verwandt ist. Nicht, dass die vier Vorgänger in dieser Hinsicht Meisterwerke gewesen wären, aber sie machten es in der Regel deutlich besser.

"Scary Movie 5" ist auch der erste Teil der Reihe, in dem Anna Faris nicht mit dabei ist. Sie war bislang in der Rolle der Cindy Campell das Gesicht der "Scary Movies", unterstützt von anderen wiederkehrenden Darstellern (unter anderem Regina Hall). Die neue Frontfrau Ashley Tisdale kann Anna Faris nicht das Wasser reichen, das zeichnet sich schnell ab. Als Familienmutter wider Willen und Balletttänzerin, die von einem Dämon verfolgt wird, zeigt Tisdale in jeder schrägen Situation immer die gleiche leicht irritierte Miene. Faris hingegen hat ihren Part mit wesentlich mehr komödiantischem Geschick und Mut zur Lächerlichkeit gespielt. Ihre liebenswerte, dumpfbackige Fettnäpfchentreterin Cindy konnte die Lacher auf sich ziehen, Tisdales Figur vermag dies nicht.

Als das Beste an "Scary Movie 5" erweisen sich noch die selbstironischen Auftritte von Charlie Sheen und Lindsay Lohan sowie die kurzen Stippvisiten von einigen bekannten Stars aus Fernsehen, Musik und Sport, unter anderem Usher, Jasmine Guy, Kate Walsh und Mike Tyson.

Fazit

Der Film "Scary Movie 5" zeigt nicht nur mindestens einen Griff ins Klo, er ist auch selbst einer. Die Gags sind peinlich, die Story ist Banane und die Schauspieler können nichts retten.

Maret Hosemann - myFanbase
11.12.2013

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