Bewertung
Todd Phillips

Hangover 3

Chow: "Du musst das graue Kabel durchschneiden"
Stu: "Ich hab hier kein graues. Ich habe hier gelb, grün und rot."
Chow: "Hm... ich hab hier ein hellgraues, ein graues und ein dunkelgraues... ach ich vergaß, ich bin doch Farbenblind!"

Foto: Copyright: 2012 Warner Bros. Ent. Alle Rechte vorbehalten.
© 2012 Warner Bros. Ent. Alle Rechte vorbehalten.

Inhalt:

Zwei Jahre sind seit Stus (Ed Helms) Hochzeit in Thailand vergangen und im Leben von ihm und seinen Freunden Phil (Bradley Cooper) und Doug (Justin Bartha) hat sich alles wieder beruhigt. Die Tattoos sind entfernt, es gibt keine Videos mehr, die ihre peinlichen Aktionen dokumentieren und auch der Kontakt zu Leslie Chow (Ken Jeong) ist abgebrochen, nachdem dieser in einem thailändischen Gefängnis gelandet ist. Einzig Alan (Zach Galifianakis) ist unzufrieden mit der Situation, da er immer noch nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Er beschließt also auf seine Medikamente zu verzichten und seinen Impulsen freien Lauf zu lassen. Das führt bei Alan natürlich dazu, dass er komplett ausflippt und ihm niemand mehr helfen kann, außer seinen drei Freunden. Und wenn die drei Jungs zusammen los ziehen, sind Katastrophen geradezu vorprogrammiert, selbst wenn diesmal keine Hochzeit und kein Junggesellenabschied auf dem Plan stehen. Der Weg führt sie nach Las Vegas, wo alles begann...

Kritik

Nun ist sie vollbracht. Die Trilogie, die am Anfang nie eine hätte sein sollen, und doch wird sie genauso episch beworben, wie die "Herr der Ringe"-Trilogie oder die "Star Wars"-Saga. Frei nach dem Motto "back to the roots", oder dem Verschulden der Einfallslosigkeit von Todd Phillips, begibt sich das Wolfsrudel zurück zu den Anfängen – Las Vegas. Nachdem das Trio um Sonderling Alan es in Bangkok für viele Zuschauer übertrieben eskaliert hat lassen, hätte es Phillips besser wissen müssen. Das Rad einfach mal ein wenig zurückschrauben und den Plot endgültig abschließen. Entstanden ist dann eine halbherzige und wild zusammengewürfelte Storyline mit erneut überzogenen Szenen, die aber trotzdem für einige Lacher gut ist.

Die Handlung beginnt völlig unerwartet komisch, indem sie einfach nicht komisch ist, sondern vielmehr an einen Thriller erinnert. Es beginnt mit der Flucht Chows aus dem thailändischen Gefängnis, anschließend gefolgt von einer absolut dämlichen Tat von Alan, bei welcher Tierliebhaber am Besten die Augen verschließen sollten. Und anders als bei den vorherigen zwei Filmen, geraten die Vier nicht wegen Drogen in eine abstruse Geschichte, sondern weil die Vergangenheit sie einholt. Der Boss einer Drogenbande - Marshall - verlangt von ihnen, dass diese ihm Chow bringen. Dabei spielt der alte Comedystar John Goodman die Rolle ohne einen einzigen Gag von sich zu geben, was einzig dem Drehbuch zu verschulden ist. Aber so weit so gut. Ein Umstand, der jedem mal passieren kann. Die nachfolgenden Witze sind dann meist nicht vorhersehbar, in aller Regel stimmig und treffen den Nerv des Zuschauers. Nur wer sich im Vorfeld den Trailer angeschaut hat, dem wird auffallen, dass die besten Szenen dort schon vorgekommen sind.

Insgesamt bietet "Hangover 3" eine gute kurzweilige Unterhaltung mit einigen sonderbaren und neuen Situationen. Insbesondere die Szenen mit Chow sind einmal mehr komisch, doch schießt das Drehbuch an einigen Szenen über das Ziel hinaus und Tod und Mord sind auf einmal zur Normalität in dieser Komödie verkommen. Zwischendurch zeigt Galifianakis warum er perfekt für die Rolle des Alan ist und überrascht nicht nur gesanglich das Publikum. Am Ende des Filmes tauchen dann keine Fotos auf, sondern eine Abschlussszene, die nicht nur das Witzigste am gesamten Film überhaupt darstellt. Sie stellt die vorherige Handlung vollkommen in Frage und lässt den Machen gleichzeitig die Option offen, eine erneute Fortsetzung drehen zu können.

Fazit

Schwer über Humor zu schreiben, ohne die Gags zu verraten, doch für eine gute Unterhaltung für Zwischendurch genügt dieser Film allemal. Eine große Überraschung mit vielen Höhen ist "Hangover 3" eher nicht. Es gibt teilweise sogar Tiefen, durch welche die Stimmung des Zuschauers getrübt wird.

Ignat Kress - myFanbase
25.05.2013

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