Bewertung
Scott Spiegel

Hostel 3

Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas.

Foto: Copyright: Sony Pictures Home Entertainment GmbH
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Inhalt

Um den Junggesellenabschied ihres Freundes Scott (Brian Hallisay) zu feiern, fahren seine Freunde Carter (Kip Pardue), Justin (John Hensley) und Mike (Skyler Stone) mit ihm nach Las Vegas. Dort lassen sie in einem abgelegenen Club die Sau raus. Am nächsten Morgen ist Mike verschwunden. Während seine Freunde noch glauben, dass er sich mit einer Prostituierten vergnügt, ist Mike in Wahrheit in die Fänge eines Elite-Jagdclubs geraten, der Menschen zum Vergnügen quält und tötet. Auch Mikes Kumpel stehen bereits auf der Beuteliste.

Kritik

Ein dritter "Hostel"-Teil? Wo kommt denn der plötzlich her? Die Antwort darauf ist simpel: direkt aus dem DVD-Regal, denn dafür wurde dieser Film produziert. Anders als die beiden Vorgänger aus den Jahren 2006 und 2007, "Hostel" und "Hostel 2", ist "Hostel 3" aus dem Jahr 2011 keine Kinoproduktion, sondern ein Direct-to-DVD-Film, der dementsprechend weniger Beachtung gefunden hat.

"Hostel 3" handelt erneut von dem Elite-Jagdclub, dessen Mitglieder dafür bezahlen, Menschen foltern und umzubringen zu dürfen, und es gibt auch wieder ein Hostel, aus dem einige Opfer verschleppt werden, doch ansonsten sind die Parallelen zu den ersten beiden Teilen nicht sonderlich ausgeprägt. Dies beginnt schon damit, dass der dritte Teil nicht wie die Vorgänger in Osteuropa spielt, sondern in den USA, in Las Vegas. Somit muss diesmal nicht das ach so böse, rückständige Ausland, in dem man für genug Dollar alles bekommt, als Paradies für sadistische Millionäre herhalten, doch wenn solche Gräuel schon in den USA passieren, dann natürlich fortschrittlicher und blasierter als im Osten Europas. In den amerikanischen Zentralen des Elite-Jagdclubs gibt es bei den Folterungen und Morden nämlich Zuschauer, die aus luxuriösen Logen heraus Unsummen darauf verwetten, wie lange die Opfer überleben, mit welchen Worten sie um ihr Leben flehen, usw.

Qualitativ ist "Hostel 3" quasi in der Mitte zwischen "Hostel" und "Hostel 2" angesiedelt. Im Vergleich zum ersten Teil werden in "Hostel 3" mehr Überraschungen und weniger Klischees geboten, doch mit "Hostel 2" kann der dritte Teil vor allem in Bezug auf Intensität und Schauspielleistungen nicht mithalten. Die Gewaltszenen in "Hostel 3" sind nicht allzu schwer zu ertragen. Bis auf eine Ausnahme, die etwas fieser daherkommt und für ein paar Augenblicke den Appetit auf Knabberzeug bremst, sind die meisten Foltermomente als durchschnittlich zu bezeichnen.

Die vier Hauptcharaktere sind die typische Horrorfilm-Clique, was bedeutet, dass sie von ihren Charaktereigenschaften her nicht wirklich zusammenpassen und ihre Chancen, einen harmonischen Ausflug zu genießen, von Anfang an denkbar schlecht stehen. Der Zuschauer leidet nicht mehr mit ihnen mit als nötig. Einige Nebencharaktere erarbeiten sich da schon höhere Sympathiewerte.

Fazit

Wem die ersten beiden Teile ganz gut gefallen haben, wird sich auch vom dritten Teil solide unterhalten fühlen.

Maret Hosemann - myFanbase
12.08.2012

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