Bewertung
Adam Gierasch

Fertile Ground

From Cradle to Grave

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Inhalt

Nate (Gale Harold) und Emily Weaver (Leisha Hailey) sind ein glückliches junges Künstlerehepaar, welches sich auf die Geburt ihres ersten Kindes freut. Doch dann hat Emily eine Fehlgeburt und das sonst so perfekte Eheleben erhält einen tiefen Riss. Um dieses traumatische Erlebnis besser verarbeiten zu können, ziehen die Beiden aufs Land in ein altes Landhaus, welches sich schon seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Weaver befindet.

Nach anfänglicher Euphorie über den neuen Lebensabschnitt beginnt Emily plötzlich Stimmen zu hören, entdeckt einen Handabdruck auf der Fensterscheibe und wird von plötzlich zuschlagenden Türen nachhaltig verängstigt. Als sie dann noch erfährt, dass sich auf genau diesem Anwesen in der Vergangenheit schon weitere merkwürdige Todesfälle ereignet haben und auch ihr Mann sich plötzlich überaus aggressiv ihr gegenüber verhält, realisiert sie, dass in diesem Haus das Grauen lauert.

Kritik

Dieser kleine Horrorschocker mit Namen "Fertile Ground" stammt von der Produktionsfirma After Dark Films, welche sich auf Horrorfilme spezialisiert hat, die zwar ein vergleichsweise geringes Budget aufweisen, dafür aber mit viel Herzblut umgesetzt sind. Den Darstellern merkt man diese Hingabe auch an, leider krankt der Film aber sonst an der insgesamt recht lethargisch inszenierten Gruselstory, die über weite Strecken nicht wirklich schockiert, sondern vielmehr Langeweile verursacht.

Dabei fängt weckt der Film anfänglich noch Interesse. Dem Zuschauer wird ein junges, glückliches und verliebtes Paar vorgestellt, welches kurz vor der Geburt des ersten Kindes steht. Doch auf einer Party mit Freunden erleidet die Protagonistin Emily plötzlich eine Fehlgeburt, welche im Film auf eine sehr drastische und verstörende Art und Weise in Szene gesetzt wird. Der Film, der in viele kleine Kapitel unterteilt ist, spielt danach eigentlich nur noch in einem Szenario, dem Landhaus der Familie Weaver, in das das junge Paar nach der Fehlgeburt gezogen ist.

Zu Anfang ist das auch alles noch recht spannend inszeniert und weist einige kleine nette Schockmomente auf. Das Rätsel, was es nun mit diesem Haus auf sich hat, was dort wirklich vor sich geht und welche Verbindung dies zu dem Ehepaar Weaver hat, unterhält im ersten Filmdrittel ganz gut, auch wenn es in zahlreichen anderen Horrorfilmen bereits fast identische Storys zu sehen gab. Doch in der zweiten Filmhälfte kommt der Film dann ganz schön ins Stocken und beginnt sich permanent zu wiederholen. Es knarren Türen, verstorbene Geister wandeln durchs Haus, die Protagonistin erschreckt sich und ist verängstigt. Mehr passiert über weite Strecken nicht und die immer gleich angelegten Schockmomente werden recht schnell ziemlich eintönig und lassen das Interesse an den Geschehnissen bald abflauen.

Der Film ist aufgebaut wie ein Kammerspiel mit zwei zentralen Personen. Ab und zu tauchen zwar noch weitere Nebenfiguren auf, die für die Handlung aber kaum von Bedeutung sind. Doch trotz der überschaubaren Anzahl handelnder Figuren bleiben diese erstaunlich blass und uninteressant. Man kennt deren Berufe und dass sie gerne Kinder haben würden, mehr ist nicht zu erfahren, was das mitfiebern recht schwierig werden lässt. Dass man der Protagonistin dann doch ab und zu die Daumen drückt, liegt nicht am Drehbuch, sondern an dem guten Spiel von "The L Word"-Star Leisha Hailey, die die immer weiter aufkommende Angst von Emily überzeugend rüberbringt. Auch ihr männlicher Gegenpart, der aus der neuen CW-Serie "The Secret Circle" bekannte Gale Harold spielt den immer aggressiver und finsterer werdenden Ehemann schön diabolisch und furchteinflößend. Doch auch diese überzeugenden Darstellerleistungen retten die halbgare und größtenteils spannungsarme Story nicht über das Mittelmaß hinweg. Und dann ist da noch der finale Schlussakt, welcher ziemlich blutig inszeniert ist, aber weit weniger clever erscheint als beabsichtigt.

Fazit

Insgesamt ist dieser günstig produzierte kleine Horrorfilm, eine Ansammlung von bekannten Horrormotiven, welche wenig spannend in Szene gesetzt sind. Einzig die beiden überzeugenden Hauptdarsteller könnten ein Grund sein, dem Film doch eine Chance zu geben.

Moritz Stock - myFanbase
25.10.2011

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