Bewertung
Andy Fickman

Du schon wieder

"Wir brauchen Schmalz!" - "Mit wem sprichst du Mum? Hier ist doch niemand."

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Die erfolgreiche PR-Agentin und Vizepräsidentin einer New Yorker Agentur Marni (Kristen Bell) hatte keine leichte Zeit in der High School. Sie war das typische Spiegelbild eines Losers. Tollpatschig, pickelig und eine Brillenschlange. Kein Wunder also, das sie von vielen gehänselt wurde, allen voran von Joana (Odette Yustman), welche ihr den Spitznamen "Moo" verpasst hat. Aber das war einmal. Jetzt ist sie erfolgreich, charismatisch, geschickt und schön. Sie hat letztlich ihr Leben voll im Griff. Da kommt ihr die Nachricht überhaupt nicht recht, dass ihre ehemalige Peinigerin ihren Bruder Will (James Wolk) heiraten wird. Marni sträubt sich zunächst dagegen, stellt sich aber letztlich Joana und hofft auf eine Entschuldigung. Doch bei der Begegnung scheint Joana nicht mehr zu wissen, wer Marni ist. Das jedoch war ein Trugschluss.

Kritik

Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Wurden Sie schon einmal unter psychische Belastung gestellt, beispielsweise durch den Chef oder einen nervigen Kollegen? Ja? Dann tut es mir leid, wenn nein, dann schauen Sie sich diesen Film einfach mal an. Wer diesem verbalen Diarrhö auf Dauer ausgesetzt wird, neigt sehr schnell zur Schlinge oder verfällt in ein waches Koma, nur um den Schmerzen zu entkommen, die dieser Film verursacht. Erstaunlich, dass man für ein solches Drehbuch die beiden altgedienten Schauspielerinnen Jamie Lee Curtis und Sigourney Weaver gewinnen konnte. Schließlich muss ja mit etwas geworben werden, denn Darstellerinnen wie Kristen Bell, Kristin Chenoweth oder das meist gewünschte Pin-Up-Girl - nach Megan Fox - vieler pubertärer Jungs, Odette Yustman, reichen da bei weitem nicht aus.

Die Basis dieser missglückten Komödie basiert auf einer allzu kümmerlichen Idee und einem Hass, der entweder nur von Frauen verstanden werden kann, oder einfach eine Zuspitzung ist. Erstaunlich, dass der kleine Bruder von Marni, gespielt von dem relativ bekannten jungen Schauspieler Billy Unger, immer wieder an diesem Verhalten rumhackt und es ins Lächerliche zieht. Ein kleiner Lichtblick in dieser ewig langen Dunkelheit, wobei dies auch die Kinodecke gewesen sein konnte.

Hinzu kommt, dass dieser Teenagerklamauk absolut nichts Neues aufweist, und dies auch nicht im Entferntesten versucht, was natürlich ziemlich schade ist. Schade für die Filmographien aller Schauspieler, die das nicht verdient haben.

Und jetzt machen wir einmal einen kleinen Ausflug in die Natur, oder besser gesagt einen Ausflug in die Grundschule. Hier haben die meisten gelernt, wie sich Lebewesen entwickeln. Insbesondere das Leben eines Schmetterlings. Wenn wir das Ganze auf die Lehre eines Regisseurs übertragen, so lernen diese in einer Filmhochschule, wie sich Filme und Geschichten zu entwickeln haben, um so zumindest am Ende eine befriedigende Lösung für den Zuschauer zu liefern. Ein gewisser Handlungsrahmen ist demzufolge eine Raupe, die noch in der Entwicklung steht, und wie das Resultat auszusehen hat, dafür ist dann einzig und allein der Regisseur verantwortlich.

Doch wer vermutet, dass aus einer Raupe immer ein bunter oder schöner Schmetterling werden könnte, der irrt vollkommen. Andy Fickman zeigt hier eine Gabe, die neben ihm viele andere Regisseure auch besitzen: Sie verändern die Gesetze der Natur. Aus einer Raupe wird bei ihnen niemals ein Schmetterling. Wer dahinter etwas Fantastisches sieht, sollte einmal hinter die Kulissen schauen. Noch bevor sich die Raupe verpuppen kann, wird sie einfach gegen die Wand geklatscht.

Fazit

Eine verblüffend langweilige Komödie ohne Witz und Charme, dafür mit großen Namen und attraktiven Ansichten.

Ignat Kress - myFanbase
02.11.2010

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