Bewertung
James L. Brooks

Spanglish

"Ich lebe mein Leben nur für mich selbst. Sie leben ihr Leben für ihre Tochter. Das eine ist so verkehrt wie das andere."

Foto: Copyright: Sony Pictures Home Entertainment
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Inhalt

Nachdem Flor Morenos (Paz Vega) Mann sie verlassen hatte, entschied sie sich, mit ihrer Tochter Christina Mexiko zu verlassen, um in Amerika ein neues Leben anzufangen. Trotz enormer Sprachbarrieren – Flor spricht nur Spanisch – stellt die Mexikanerin sich bei der Familie Clasky in L.A. als Haushaltshilfe vor und ergattert durch ihre freundliche Art den gut bezahlten Job.

Während des Sommers ziehen die Claskys in ihr Sommerhaus ans Meer. Deborah Clasky (Téa Leoni) überredet Flor, zusammen mit ihrer Tochter die drei Monate in ihrem Sommerhaus zu bleiben. Trotz großer Vorbehalte ziehen Flor und Christina bei den Cluskys ein. Deborah, die ihr eigenes Kind Bernice (Sarah Steele) weniger mag, als die bildhübsche Christina, schafft es immer wieder, sich in die Erziehung Christinas einzumischen. Auch John Clasky (Adam Sandler), Deborahs Mann und berühmter Spitzenkoch, versteht die kulturellen Unterschiede in der Erziehung eines Kindes nicht, sodass es an einem Abend heftig zwischen Flor und John kracht. Doch am selben Abend merken beide, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen.

Kritik

Selten findet man Adam Sandler in einer ernsthaften Rolle, wie die des John Clasky in "Spanglish". Dennoch gibt er ein gutes Bild ab. Für die Spanierin Paz Vega bedeutete dieser Film 2004 der Durchbruch im Filmgeschäft. Auch für die heute 21-jährige Sarah Steele war "Spanglish" das Sprungbrett. Auftritte in "Gossip Girl" und "Law & Order" folgten.

Die multikulturelle Geschichte schafft es, trotz einer gewissen Langeweile, tiefgründig und emotional zugleich zu sein. Glaubwürdig war nicht nur das Zusammenprallen zweier Kulturen, sondern auch die schauspielerische Leistung aller Beteiligten. Paz Vegas schauspielerisches Talent sollte an dieser Stelle unbedingt erwähnt werden.

Die zwischenmenschlichen Konflikte schleichen sich mehr und mehr in den sonst eher langatmigen Film ein. Doch es sind nicht nur kulturelle Konflikte zwischen Mexikanern und Amerikanern, sondern auch Kontroversen in der Kindeserziehung. Flor, die ihr eigenes Kind tugendhaft erziehen möchte, scheint ihr Kind mehr und mehr an die verschwenderische und materielle amerikanische Welt zu verlieren. Dagegen anzukämpfen ist für sie ein großes Stück Arbeit.

Doch es wäre keine Komödie, wenn nicht auch Witz und Charme darin enthalten wäre. Spritzige Handlungen, die wir meist Téa Leoni zu verdanken haben, runden den Film ab. Am interessantesten sind mitunter die kulturellen Unterschiede, aber auch das Ende des Films, das so nicht zu erwarten war. Das Liebes-Happy-End bleibt aus und doch hinterlässt die Geschichte eine positive Note: Ganz nach dem Motto "Vergiss nicht, wo du herkommst" vermittelt der Film eine positive Botschaft, die erst ganz am Ende ihre volle Wirkung entfaltet.

Die Produktionskosten beliefen sich auf ca. 80 Millionen Dollar. Alleine 42 Millionen US-Dollar spielte der Film in den US-Kinos ein. 2005 ergatterte Hans Zimmer eine Nominierung für einen Golden Globe für die beste Filmmusik. Und auch die Jungstars Sarah Steele, Ian Hyland und Shelbie Bruce wurden Dank ihrer schauspielerischen Leistung 2005 für den "Young Artist Award" nominiert.

Fazit

Eine Komödie über multikulturelle Unterschiede mit einem Adam Sandler, der beweist, dass er auch ernsthafte Rollen spielen kann, und einer ausgezeichneten Paz Vega, die mit "Spanglish" zu Recht ihren Durchbruch feiern durfte.

Manuela Müller - myFanbase
15.01.2010

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