Bewertung
Gary Ross

Pleasantville

Was tust du, wenn du plötzlich in einem Schwarz-Weiß-Film gefangen bist?

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Inhalt

David (Tobey Maguire) und seine Schwester Jennifer (Reese Witherspoon) sind beide typische Teenager aus der 90er Jahren. Doch während Jennifer versucht mit einem Jungen anzubandeln, bevorzugt David die schwarz-weiße Harmoniewelt der 50er Jahre, in der alles noch in Ordnung ist. In Pleasantville ist das Leben wie im Paradies: Jede Familie ist eine Vorzeigefamilie, jeder grüßt den anderen auf der Straße und beim Basketballteam ist jeder Wurf ein Treffer. Eine solche Welt wünscht sich auch David insgeheim.

Bei einem Streit mit seiner Schwester um das Fernsehprogramm geschieht plötzlich etwas Unglaubliches: Beide werden in die Schwarz-Weiß-Welt hineingezogen und werden fortan einige Wochen dort leben müssen. Die 90er-Jahre-Kids lernen, ihren Platz in einer Vorzeigefamilie einzunehmen und ihre Rollen zu spielen, immer in der Hoffnung, dass der Albtraum bald ein Ende hat und sie wieder zu Hause sind. Doch das gestaltet sich nicht unbedingt einfach. Sie bringen das schwarz-weiße idyllische Kleinstadtleben ganz schön durcheinander. Bei jeder Abweichung des Drehbuchs wird Pleasantville ein bisschen bunter, zum Missfallen einiger Bürger...

Kritik

Die Satire um das Geschwisterpaar David und Jennifer, das in einem klischeehaften Schwarz-Weiß-Film gefangen ist, wurde ausgezeichnet vom Regisseur Gary Ross umgesetzt. Die Geschichte kritisiert mit tollen Effekten den "American Way of Life" und die ganz offensichtliche Prüde der Amerikaner. Wer nun aber denkt, der Film sei kritisch-sarkastisches Michael-Moore-Material, der irrt sich. Der Film ist unterhaltsam, witzig und überzeugend. Letzteres wird vor allem durch die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller Tobey Maguire und Reese Witherspoon erzielt. Wenn der Zuschauer nicht mehr merkt, dass geschauspielert wird, dann kann man ganz in die fiktive Welt des Films eintauchen. Genau das ist auch bei "Pleasantville" der Fall.

Die musikalische Untermalung des Films fällt kaum auf, da sich die Macher vor allem auf die visuelle Darstellung konzentriert haben. Die Computeranimationen sind deshalb sehr gut eingesetzt. Genial sind vor allem die Computertricks, bei dem der Film Stück für Stück seine bunte Farbe wieder erlangt. Besonders gelungen erscheint dies zum Einen bei der Umsetzung des farblichen Feuers im schwarz-weißen Baum und zum anderen beim Grau-Schminken der mittlerweilen farbigen Mutter.

Es ist also nicht verwunderlich, dass "Pleasantville" drei Mal für den Oscar nominiert wurde. Obwohl er bereits 1998 ins Kino kam, wird er wohl durch seine Einzigartigkeit auch noch in zehn Jahren die Zuschauer begeistern.

Fazit

Ein wirklich gelungener Film, der durch seine visuellen Effekte und einer guten Storyline heraussticht. Sehenswert für Jung und Alt!

Manuela Müller - myFanbase
15.08.2009

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