Bewertung
John Carney

Once

How often do you find the right person?

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Inhalt

Die namenlose Hauptfigur dieses Filmes (Glen Hansard) ist nach Irland zurückgekehrt, nachdem er sich von seiner Freundin getrennt hat. Um über diese Trennung hinwegzukommen, arbeitet er als Straßenmusiker und schreibt Lieder, die in der Mehrheit von seiner Ex-Freundin und der Trennung von dieser handeln. Zudem hilft er seinem Vater (Bill Hodnett) noch in dessen kleinen Staubsaugerladen aus.

Eines Tages trifft er in der Fußgängerzone eine junge Frau (Markéta Irglová), die sich als hochtalentierte Klavierspielerin entpuppt. Mit ihr zusammen und weiteren Musikern will der junge Straßenmusiker nun seine erste Platte aufnehmen, mit der er seinem Traum, ein bekannter Musiker zu werden, näher kommen will. Bei den Aufnahmen zu dem Album kommen sich die beiden Ausnahmemusiker näher und eine außergewöhnliche Freundschaft entsteht...

Kritik

Es werden Jahr für Jahr tausende von Filmen gedreht. Ab und an hat man das Glück, einen wirklich guten Film zu sehen zu bekommen, in dem deutlich merkbar viel Herzblut und Liebe steckt. Manchmal erwischt man auch einen, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt, der einen packt und einen so schnell nicht mehr los lässt.

Dann gibt es aber noch Filme, die einen schlicht und ergreifend umhauen. Bei denen man das Gefühl hat, Zeuge von etwas ganz Großem geworden zu sein. Dies sind Filme, die einem vielleicht einmal in zehn Jahren begegnen und die einen sprachlos machen. Die so viel Liebe und Schönheit vereinen und einen bewegen, aber dem Zuschauer gleichzeitig noch so viel Glück und Wärme schenken. Der irische Film "Once" ist eine dieser Ausnahmeerscheinungen.

Die Hauptfiguren haben im Film keine Namen und werden im Abspann nur als "The Boy" und "The Girl" betitelt. Dies trifft den Kern dieses Ausnahmewerkes auch sehr gut: Dieser Film beinhaltet keine komplizierte, verschachtelte Story oder große dramaturgische Wendungen. Nein, die Geschichte des Films lässt sich in zwei kurzen Sätzen zusammenfassen. Doch die große Stärke von "Once" ist, wie die Geschichte dargestellt wird.

Es geht um die Liebe, um das Aufeinandertreffen zweier Fremder und ganz wichtig, es geht um Musik. Dies ist ein Musikfilm, der nur so vor schöner, bewegender, zu Herzen gehender Lieder strotzt, die eine permanente Gänsehaut erzeugen. Zudem sind die Darsteller, die auch im wahren Leben Freunde und Musiker sind, grundsymphatisch und zudem noch hochtalentiert.

Dieser Film besteht aus einer Aneinanderreihung von wunderschönen, humorvollen und bewegenden Augenblicken, die einem zeigen, dass es möglich ist, dass ein einziger Mensch dein ganzes Leben völlig verändern und dir Hoffnung und Stärke schenken kann. Es wird auch klar, dass so etwas wie Seelenverwandtschaft existiert, es aber auch schwierig ist, die Erfüllung der wahren Liebe im Alltag zu sichern.

Das Ganze ist so authentisch und "echt", dass man die ganze Zeit über den Eindruck hat, hier einen Dokumentarfilm über einen Straßenmusiker zu sehen. Keine Sekunde merkt man den Darstellern an, dass sie ihre Rollen nur spielen und ein größeres Kompliment kann man Schauspielern wohl nicht machen. Und dabei handelt es sich hierbei nicht mal um richtige Schauspieler, sondern um Musiker.

Der Main Song aus dem Film, "Falling Slowly", erhielt 2008 den Oscar für den Besten Song und selten war eine Entscheidung bei den Oscars richtiger und nachvollziehbarer. Dieser und auch die anderen Songs aus dem Film sind musikalische Meisterwerke, die eine Stimmung erzeugen, die man kaum in Worte fassen kann.

Fazit

Dieser Film hat eine Laufzeit von 82 Minuten und beinhaltet doch mehr Liebe, Melancholie, Schönheit und Lebensfreude, als hunderte von anderen Filmen zusammen. Ein kleiner Film, der mich ganz groß beeindruckt hat!

Moritz Stock - myFanbase
24.12.2008

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