Bewertung
Nikita Mikhalkov

Barbier von Sibirien, Der

"Er ist Russe. Das erklärt vieles."

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Inhalt

Die junge Jane Callahan (Julia Ormond) ist beauftragt worden, für Douglas McCracken (Richard Harris), den Erfinder einer Baumfallmaschine, den Weg in Russland zu ebnen. Dabei soll sie Kontakte zu Offizieren und Beamten knüpfen. Auf dem Weg nach Moskau, trifft sie im Zug auf den jungen Kadetten Andrei Tolstoi (Oleg Menshikov), welcher mit seiner Einheit unterwegs ist, die zudem noch eine Schauspielertruppe ist. Sie verbringen eine witzige Zeit im Zug, bis der Kommandant kommt. Diese Begegnung sollte das Leben beider von Grund auf verändern. In Moskau herrschen derzeit ruhige Verhältnisse und auch wenn einige Aufständische kleinere Angriffe verüben, herrscht die Aristokratie in Russland weiter.

Kritik

Was kann man von einem russischen Oscar-Preisträger wie Nikita Mikhalkov erwarten, wenn er ein Liebesdrama dreht? Die Antwort ist eindeutig. Ein ausgedehntes, spannendes Drehbuch, fabelhafte Schauspieler und Landschaftsaufnahmen, die man so wohl schon lange nicht mehr gesehen hat.

Man spürt Unterschiede zu weit erfolgreicheren Liebesdramen oder Komödien, denn diesen Film kann man nicht kategorisch einordnen. Statt platten Gags, finden sich ernste, seriöse, durch Zufall auftretende Witze. Das Gesamtbild wird zudem noch durch ein gutes Set, wie dem Kreml, dem schönen Platz, einer ausgebauten Moskauer Altstadt und Theatern verschönt.

Es kommt in etwa nur allen hundert Romanzen vor, dass man mit den Charakteren leidet und mitfühlt, aber hier kann es zu innerlichen Gefühlsausbrüchen kommen, wenn man sich alleine die eine Minute andauernde Nahaufnahme auf Andrei Tolstoi ansieht, in welcher er feststellen muss, dass seine Liebe Jane ihn eigentlich gar nicht liebt, oder es zumindest für ihn so scheint.

Der Film legt außerdem keinen Wert auf Popularität, sondern begnügt sich mit guten Schauspielern, die ihre Rollen so faszinierend und glaubwürdig spielen, dass es egal sein kann, dass dieser Film weltweit kein Erfolg war. Ein Glanzstück moderner Filmkunst, welches man nur dann genießen kann, wenn man sich dem englischen und russischen Originalton hingibt. Wie kann es aber anders sein: auch hier findet sich ein Happy End.

Fazit

Ein umwerfender Film, der wenig beachtet wurde, trotz ausgezeichneter Schauspieler und einem Charme und Witz, welchem man sich nicht entziehen kann.

Ignat Kress - myFanbase
16.02.2008

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