Bewertung
Clint Eastwood

Mitternacht im Garten von Gut und Böse

Die Wahrheit über einen Mord kommt ans Licht und rächt sich - jedoch erst sehr, sehr spät.

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Inhalt

John Kelso (John Cusack) ist Reporter für die Zeitung "Town & Country" und wird zum Millionär James "Jim" Williams (Kevin Spacey) nach Savannah gerufen, um über eine Weihnachtsparty zu berichten. Kurz nachdem John einen Streit zwischen Jim und Billy Carl Hanson (Jude Law) beobachtet, liegt der homosexuelle Billy tot in Jims Villa - erschossen. John ist derjenige, der über diesen Fall berichten und sogar ein Buch über den Millionär veröffentlichen will. Er bleibt für einige Zeit in Savannah, wo er neben einigen Mysterien auch auf seine Liebe Mandy stößt.

Jim nimmt John mit auf den Friedhof, wo sie Voodoo betreiben. Dann wird Jim des Mordes an Billy bezichtigt und angeklagt, woraufhin John helfen soll, die Jury zu beeinflussen und Jim dadurch freizubekommen. Bei seiner Recherche trifft John auf Lady Chablis (Chablis Deveau), die er für eine Frau hält, die aber in Wirklichkeit ein Mann ist.

Kritik

Ein zweieinhalb Stunden langer Film und ich habe drei Versuche gebraucht, um diesen komplett durchzustehen. "Mitternacht im Garten von Gut und Böse" plätschert nur dahin, wirklich gute Szenen gibt es kaum und selbst zwei meiner Lieblingsschauspieler - Kevin Spacey und Michael Rosenbaum - können nichts daran ändern. Michael kommt leider sowieso nur einige wenige Minuten ins Spiel.

Die Geschichte beruht auf wahren Tatsachen und dem gleichnamigen Bestsellerroman von John Berendt, von dem ich leider vorher nie etwas gehört habe. Vielleicht ist das auch besser so, sonst wäre ich vielleicht noch enttäuschter vom Film. Da bringt man schon Stars wie Spacey, John Cusack und als Regisseur Clint Eastwood zusammen und dann kommt so etwas dabei heraus?

Die Hauptstory ist schön und gut, nur wäre diese wahrscheinlich zu kurz gewesen, weshalb man zig kleine und sinnlose Nebenstorys einbrachte, die absolut nichts mit der Haupthandlung zu tun haben. Zwar ist es ganz witzig, wenn man John und die Transvestite (von der man wirklich auf den ersten Blick nicht weiß, ob sie Männlein oder Weiblein ist) zusammen zu einem Ball schickt und sie ihn natürlich blamiert bis auf die Knochen, aber außer, dass man herausbekommt, dass sie vor Gericht aussagen wird, bringt diese Szene nichts.

Wie gesagt, die Hauptstory ist gut, zumal Kevin Spacey wieder einmal solch einen undurchsichtigen Charakter mimt, von dem man erst am Ende mitbekommt, was wirklich geschehen ist. Es wird zudem eine Homosexuellen-Story eingebracht, die ich für sehr übertrieben halte. Wann immer der Film auch spielt, muss man während einer Gerichtsverhandlung wirklich permanent davon ausgehen, dass die Homosexualität das Hauptmotiv sein könnte und nichts anderes in Frage kommt? Ob wegen dieses Filmes wohl die Gerüchte entstanden, dass Spacey und Rosenbaum homosexuell seien? Da muss man schon über solche belanglosen Dinge nachdenken, um überhaupt etwas zu finden, über was man während des Schauens wirklich nachdenken kann.

Die Geschichte um die Voodoo-Zauberei ist vielleicht total mysteriös, aber interessiert hat sie mich nicht die Bohne. Das Ende ist überhaupt so verworren, dass man im Dunklen tappt und nur auf die Lösung kommt, dass so etwas Schlimmes nur durch die Voodoo-Kraft entstanden ist. Nur, glaubt von euch einer tatsächlich an solche Dinge? In Serien wie "Charmed" klappt das Prinzip, aber ich denke, in Streifen wie "Mitternacht im Garten von Gut und Böse", der sowieso schon nicht weiß, in welches Genre er will, ist es komplett fehl am Platz.

Dass die Tat erst am Ende aufgeklärt wird, war für mich schon von vornherein klar, obwohl mir zunächst nicht klar war, um was es im Großen und Ganzen überhaupt geht. Ich dachte immer, es würde noch mehr kommen, aber nein. Jedenfalls ist die Entwicklung von Jim sehr gut gelungen, da er doch tatsächlich seine eigenen Prinzipien missachtet, um glimpflich und unbeschadet davon zu kommen. Hätte dieser eine Fehler der Behörde nicht bestanden, wäre er wohl im Gefängnis gelandet. Dabei hat er John und nur ihm die Wahrheit über jene Nacht erzählt - die später als "vielleicht" hingestellt wird. Schließlich bleibt noch zu sagen, dass Alison Eastwood, man hört's schon am Namen, wohl am wenigsten zu tun hatte, um die Rolle zu bekommen, schließlich ist ihr Daddy der Regisseur und einer der zwei Hauptproduzenten des Films. Nebenbei gesagt, hat auch John Cusacks Schwester Ann eine kleine Rolle bekommen.

Fazit

Definitiv wurde das Potential verschenkt, was man durch die Topstars hätte erreichen können. Es fehlt dem Film einfach zu viel, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Wie gesagt, ich habe drei Anläufe gebraucht, da ich jedes Mal eingeschlafen bin, als ich die Hälfte bereits überstanden hatte.

Elsa Claus - myFanbase
03.01.2008

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