Bewertung

Review: #5.06 Der Tag der Toten

Leider hat diese Episode mich nicht besonders überzeugt. Schade, die fünfte Staffel hat so gut angefangen und mich positiv überrascht.

Das Heldenthema spielt eine sehr große Rolle und Angel grübelt mal wieder über sich und die Arbeit bei Wolfram & Hart. Er sagt, er sei irgendwie lustlos. Gut, das liegt offensichtlich daran, dass er sich nach den alten Zeiten sehnt, als er das Böse noch im Kampf, Mann gegen Mann, besiegt hat. Heute unterschreibt er Verträge und hat damit einen Hexenmeister in eine andere Dimension verbannt. Das ist ihm nicht genug, was ich auch verstehen kann, aber warum tut er denn nichts dagegen?! Erst als ein Toter in den Straßen von L.A. gefunden wird, der scheinbar durch mystische Umstände zu Tode kam, kann Angel sich wieder ein wenig motivieren.

Spike wird auch immer frustrierter, da er sein Dasein immer noch als Geist fristen muss. Sein Sarkasmus und Hohn, vor allem Angel gegenüber, hilft ihm zwar dabei auch nicht weiter, aber immerhin konnte er mich damit erheitern. Er weiß nichts mit sich anzufangen und taucht deshalb immer öfter bei Wes und Fred in ihren Büros auf, um ihnen ein wenig über die Schulter zu schauen. Wesley scheint davon genervt zu sein, dennoch beantwortet er Spike die Fragen, die dieser zur Shanshu-Prophezeiung hat. Spike will wissen, ob wirklich Angel in der Prophezeiung erwähnt wird oder ob sie auch ihm selbst gelten könnte. Schließlich treffen ja alle Angaben auch auf ihn zu und das ist auch ein Grund, warum er Angel lästig ist. Aber auch wenn Spike derzeit nicht wirklich helfen kann, ganz untätig ist er nicht. Er gibt später den entscheidenden Tipp, dass das Herz des Dämons seine "Achillesferse" ist. Eigentlich sehr Nahe liegend, aber anscheinend zu sehr für die anderen!

Der Fall in dieser Episode dreht sich um Nummer 5 und seine vor fünfzig Jahren verstorbenen Brüder. Auch sie waren Helden und bekämpften das Böse wo sie nur konnten. Sie starben beim Kampf gegen einen Azteken-Dämon, der sich von Helden-Herzen ernährt. Nummer 5 hat dies nie verwunden, vor allem nicht, dass er damals nicht mit seinen Brüdern im Kampf gestorben ist, und arbeitet nun zufälligerweise bei Wolfram & Hart. Er ist ein kleiner, alter und wortkarger Mann, aber irgendwie liebenswert. Er war mal ein Held, genau wie Angel.

Gunn findet heraus, dass der Dämon sich von Heldenherzen ernährt. Als er Angel davon berichtet, ist dieser völlig von der Rolle. Schließlich hatte er gerade gegen den Dämon gekämpft und war ihm unterlegen, doch sein Herz wollte er nicht. Und das, obwohl er ja der ultimative Held ist! Ich finde in dieser Szene kommt Angel etwas zu arrogant rüber. Das passt vor allem nicht zu der Bescheidenheit, die er sonst an den Tag legt. Für ihn war es schon immer schwierig, sich mit der Heldenrolle auseinander zu setzten. Er wollte doch immer nur den Unschuldigen helfen und Buße für seine Schandtaten als Angelus tun. Also was hat sich geändert? Ist es nur der neue Job bei Wolfram & Hart? Oder gibt es da vielleicht doch noch etwas anderes? Wesley findet auch, dass Angel nicht mehr mit dem Herzen dabei ist und er nicht mehr nur hilft, um zu helfen. Angel glaubt laut eigener Aussage nicht mehr an die Shanshu-Prophezeiung und erinnert Wes an die falsche Prophezeiung über ihn und seinen Sohn. Zuerst hatte ich mich gewundert, warum Wes nicht weiter auf den Hinweis von Angel einging, aber dann fiel es mir wieder ein: Niemand außer Angel und ein paar Leute aus der Chefetage von W & H haben Erinnerungen an Connor. Das war ja damals Angels Bedingung, als er den Posten bei W & H übernahm.

Am Ende Kämpfen Nummer 5 und Angel Seite an Seite. Wobei Ersterer sehr schnell getötet wird, was er auch so beabsichtigt hat. Sein Blut am Grabstein der Brüder lässt sie auferstehen. Angel kann den Dämon mit ihrer Hilfe besiegen und die fünf Brüder sind nun im Tode wieder vereint. Nummer 5 starb im Kampf und nun war er seiner Brüder wieder würdig. So denkt zumindest Nummer 5. Ich sehe das etwas anders. Ich fand die ganze Story um ihn ziemlich widersprüchlich. Ein Held lässt sich nicht freiwillig töten, ein Held arbeitet nicht als Postmann und trägt dabei ständig eine lächerliche Maske. Ich kann durchaus verstehen, dass ihm seine Brüder fehlten, vor allem da sie damals so ein tolles Team waren, und dass er in ein tiefes Loch gefallen ist, aber dass er sagt, seine Brüder kommen ihn nicht besuchen (immerhin sind sie tot!), weil er nicht würdig ist, nur weil er damals nicht gestorben ist...Das ist doch wirklich zu übertrieben für meinen Geschmack.

Fazit

Spike und Gunn haben ein paar gute Szenen geliefert. Spike hat mal wieder für den nötigen Biss gesorgt und Gunn hat einmal mehr bewiesen, wie nützlich sein Jura-Upgrade für alle ist. Angel liest sich am Ende doch noch einmal die Shanshu-Prophezeiung durch, was mich zuversichtlich stimmt, dass er wieder zu sich findet. Jedoch hoffe ich nicht, dass sich sein Charakter in sofern verändert, als dass er nur noch wegen der Aussicht auf ein Leben als Mensch für das Gute kämpft. Nichtsdestotrotz glaube ich an die 5. Staffel und bin zuversichtlich, dass ich auch noch einige spitzenmäßige Episoden zu sehen bekomme.

Doreen B. - myFanbase

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