Die enttäuschendsten Momente 2008/2009
#4.01 Rückkehrer und Rächer (Prison Break)
"Prison Break" – dahinter stand einst eine gute Idee: Aus Bruderliebe begeht Michael Scofield ein Verbrechen und wählt für die Verbüßung seiner Haftstrafe das Hochsicherheitsgefängnis Fox River, in dem sein Bruder Lincoln Burrows auf die Vollstreckung seines Todesurteils wartet. Vorher allerdings hat Michael einen ausgeklügelten Plan entwickelt, um seinen Bruder zu retten, indem er mit ihm gemeinsam aus Fox River ausbricht. Teil dieser Vorbereitung ist eine flächendeckende Oberkörpertätowierung, in welcher die Baupläne des Gefängnisses und alle verschlüsselten Eckdaten von Scofields Ausbruchplans eingearbeitet sind. Ein äußerst attraktiver Wentworth Miller war mit diesem faszinierenden Tattoo das Hauptwerbeprodukt der Actionserie und mit Sicherheit auch einer der Hauptgründe für den enormen Erfolg beim weiblichen Publikum.
Wie hoch ist Ihre Schmerzgrenze?
Man sah Wentworth Miller schon in Staffel 3, welche wohlgemerkt im Höllenschlund von einem Gefängnis in Panama spielte, nur in langärmligen Shirts rumlaufen, denn wozu sollte man einen Maskenbildner kommen lassen, der ihm Stunden um Stunden ein Tattoo aufträgt, das für die Story mit dem Ende der zweiten Staffel völlig nutzlos geworden war? Wen interessiert schon Kontinuität und Logik, wenn man Kosten sparen kann? Nicht einmal die Ärmel schob Michael Scofield in der Hitze jemals hoch, denn anscheinend war es sogar zuviel, wenigstens mal die Arme mit dem Tattoo zu versehen.
Angekommen in Staffel 4 brauchte man dann nichtmals eine Minute, um sich dieses lästig gewordenen Aushängeschilds zu entledigen. In einer Besprechung mit dem neuen Verbündeten Agent Self stellt Michael fest, dass er mit dem Tattoo, welches nunmehr eh seit zwei Staffeln unter Kleidung versteckt war, zu sehr auffiele. Agent Selfs Frage, wie hoch Michaels Schmerzgrenze sei, quittiert der unerschrockene Mann, von dem wir seit Staffel 1 wissen, dass er eine außergewöhnliche hohe Schmerztoleranz hat, dann auch bloß mit einem schiefen Grinsen. Und dann zeigt "Prison Break" uns die Szene, die so haarsträubend ist, dass sie sich locker ihren Platz in unserer Liste verdient hat. Innerhalb einer einzigen Sitzung wird Michael das Tattoo, das seinen kompletten Oberkörper und beide Arme bedeckt, entfernt. Und zwar natürlich nicht mit der modernen Lasermethode, wo blieben denn da Action, Spaß und Spannung? Unser Held kann doch so gut Schmerzen ertragen, also wird ihm das Oberkörpertattoo herausgebrannt! In einer Sitzung!
Diese Methode wird allerhöchstens von Minderbemittelten als Verzweiflungshandlung bei kleinsten Tattoos in der hauseigenen Teufelsküche durchgeführt. "Prison Break" aber fügt dem schmerzverzerrten Michael, der tapfer die Zähne zusammenbeißt, locker auf 36 Prozent seiner Körperoberfläche (Oberkörper vorne, hinten und beide Arme) Verbrennungen dritten Grades zu, was selbst bei dem wackersten aller Erwachsenen gelinde gesagt als lebensbedrohlich zu betrachten ist. Michael Scofield aber hat nach diesem schmerzhaftesten und narbenreichsten aller Tattoo-Entfernungsverfahren nichtmals auch nur den Hauch einer Narbe, von einem langwierigen Heilungsprozess mal ganz zu schweigen. Und auch seine geliebte Sarah, die nebenbei Ärztin ist und zumindest ahnen sollte, dass so eine Aktion der direkte Weg zum Exitus sein müsste, zuckt nichtmal mit der Wimper, als Michael nach der Prozedur Shirt und Jacke zurechtrückt und sagt, er fühle sich nun irgendwie leichter. Sorry, wird man als Zuschauer derart für dumm verkauft, ist die Schmerzgrenze wirklich deutlich überschritten.
Nicole Oebel - myFanbase
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