Die enttäuschendsten Staffeln 2010/2011
90210 (Staffel 3)

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Eines ist klar, das Drama bei "90210" kommt mit Sicherheit nicht zu kurz. Wie bereits zwei Staffeln zuvor, passiert im berühmtesten Stadtteil von Los Angeles so Einiges. Doch ob immer soviel Drama geschehen muss, ist fraglich. Die dritte Staffel hatte alles, was man in 22 Episoden packen konnte: Beziehungsdrama, Tod, spirituelle Erfahrungen, Eifersucht, Fremdgehen, Coming-Out, Schwangerschaft, Manipulation und und und. Man kann auf jeden Fall sagen, dass das letzte Jahr auf der High School für die Kids sehr interessant war. Ob das jedoch die Zuschauer sagen können, das wage ich zu bezweifeln.

To the future?

Foto: AnnaLynne McCord, 90210 - Copyright: Paramount Pictures
AnnaLynne McCord, 90210
© Paramount Pictures

Dabei hatte die dritte Staffel eigentlich einen vielversprechenden Start. Naomi wurde vergewaltigt und hat sich den Sommer über vor all ihren Freunden versteckt. Adrianna kommt von ihrer Tour zurück und das Erste, was passiert, ist der Tod von Javier. Ein guter Einstieg, der auf eine gute Staffel hoffen lies. Doch eigentlich wurde es von Folge zu Folge nur noch absurder, denn bei jeder sich entwickelnden Storyline stellte sich mir die Frage, ob das denn jetzt wirklich sein muss. So haben wir zum einen Adrianna, die sich mit dieser Staffel bei mir ins absolute Aus katapultiert hat. Sie ging mir so dermaßen auf die Nerven mit der Zeit, dass ich mir kurze Zeit ernsthaft überlegt habe, nicht mehr weiter zu schauen. Doch Adriannas Storyline ist nicht die Einzige, die mich in dieser Staffel zur Weißglut getrieben hat. An zweiter Stelle kommt direkt Annie, die mit ihren Beziehungen für Aufsehen sorgt: Liam, Charlie, dann wieder Liam, der dann doch wieder beschließt, erstmal etwas Zeit mit sich selbst zu brauchen. Kann man sich denn mal entscheiden? Dieses ständige Hin und Her macht einen ja wahnsinnig. Und natürlich gibt es zusätzlich auch noch Emily, die Cousine von Annie und Dixon, die sich als kleine falsche Schlange herausstellt. Dieses Mädchen geht einem einfach nur auf die Nerven und man wünscht sich, sie wäre nie aufgetaucht, denn so schnell sie kam, so schnell war sie auch wieder weg.

Neben Teddy, dessen Charakter und Storyline mich in dieser Staffel durchweg überzeugen konnten, hat mir Noamis anfängliche Storyline mit Mr. Cannon am Besten gefallen. Diese ist wirklich sehr gut gelungen und ich habe mit Spannung verfolgt, was passiert, als Cannon wieder aufgetaucht ist. Danach wurde es auch um Naomi etwas schräg und ich hätte mir gewünscht, dass man darauf verzichtet hätte, denn ihre spirituelle Reise mit Guru Sona war einfach nur lächerlich. Zum Glück haben die Autoren letztlich noch die Kurve bekommen und uns mit Max und Naomi ein Pärchen präsentiert, welches wir hoffentlich auch im nächsten Jahr noch weiterhin sehen werden.

Ganz im Gegensatz dazu, hat Ivy mit ihrer gesamten Storyline in der Staffel einfach nur genervt. Sie konnte mich überhaupt nicht überzeugen und ist so ein Charakter, auf den ich auf jeden Fall verzichten könnte, da sie das perfekte Beispiel dafür ist, dass Stories entstehen, die keinen interessieren. Weder hat mich interessiert, dass Ivy versucht, die Beziehung zu ihrem Vater aufzubauen, noch dass sie durch ihren Surfunfall Angst vor dem Wasser hat, und sich dann aufs Kiffen konzentriert, um ihre Angst zu verdrängen. Das einzig Gute an der Sache war Raj, den ich persönlich für einen ganz tollen Charakter halte, doch durch die Hochzeit mit Ivy hat mein Interesse an seiner Storyline auch sehr nachgelassen.

Ganz enttäuschend in dieser Staffel fand ich abschließend den Umgang mit den Erwachsenen. Zuerst geht Annies und Dixons Vater, was Debbie alleine zurücklässt und dann verschwindet sie genauso plötzlich, wie ihr Ex-Mann. Ich finde es ja ok, wenn ein Charakter eine Serie verlässt, doch dann sollte man ihm auch ein würdiges Ende verschaffen. Im Finale der Staffel wurden Debbie und Ryan nicht mit einem Wort erwähnt, was ich sehr enttäuschend fand, da beide das verdient hätten. Alles in allem zeigt dies jedoch, wie allgemein der Umgang mit Charakteren und Storylines in "90210" ist: Man konzentriert sich oftmals auf Unwichtige Dinge, beginnt Storylines, nur um sie dann einfach wieder fallen zu lassen und lässt keine klare Linie erkennen. Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass mich diese Staffel von allen Staffeln, die ich in dieser Season gesehen habe, am meisten enttäuscht hat und dazu haben nunmal all die schlechten Storylines beigetragen. Ich werde der Serie auf jeden Fall noch mit der vierten Staffel eine Chance geben, da es mich ja schon interessiert, wie es für die Kids nach der High School weitergeht. Doch eines ist klar: sollte mich die Serie schon mit den ersten Folgen wieder aufregen, werde ich abschalten, denn noch so eine schlechte Staffel werde ich nicht verkraften.

Alex Olejnik - myFanbase

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