Boysetsfire

Boysetsfire, damals noch Boy Sets Fire geschrieben, gründeten sich 1994 im Staat Delaware/USA. Die erste Besetzung der Band bestand aus Chad Estvan und Josh Latshaw (Gitarre), Nathan Gray (Vocals), Matt Krupanski (Drums) sowie Darrell Hyde (Bass).

Geprobt wurde ganz klassisch im Keller des Elternhauses von Chad Istvans. Ein Beginn wie tausende andere Punk/Hardocre-Bands weltweit. Doch diese Band meinte es ernst. Ein Monat wurde gerade mal benötigt, bevor es zu einer ersten Show bei Freunden kam, worauf auch einige weitere Gigs in diversen Punk-Clubs folgten. Von Anfang an spielten boysetsfire politisch motivierten Hardcore. Und um die Message an möglichst viele Ohren zu bringen, wurde sehr früh eine erste, selbstbetitelte Demo (1994) aufgenommen.

Nachdem die Band allerdings auch mit der zweiten Demo "Premonition, Change, Revolt" (1995) bei den Plattenlabeln auf taube Ohren stieß, wurde schnell eine eigene US-Tour geplant. Mehrere Jahre tourten bsf mit einem gemieteten Kleinbus quer durch die USA, spielten überall, wo man sie hören wollte und brachten nebenbei eine auf 1.700 Einheiten, von denen nur 250 ein Booklet bekamen, beschränkte EP "This Crying, This Screaming, My Voice is Being Born" (1996) an den Mann. Dieser folgte noch eine weitere ("Consider" /1996), bevor endlich die erste Plattenfirma auf den Zug aufsprang. Initial Records nahm die Band unter ihre Fittiche, worauf diese für nur 1200$ ihr Debüt "The Day The Sun Went Out" (1997) aufnahmen.

Das Album schlug in der Hardcore-Szene so gut ein, dass die Band in Folge eine US-Tour im Vorprogramm von Avail bestritten. Mit der EP "In Chrysalis" (1998) im Gepäck tourte die Band auch endlich durch die alte Welt und rockte quer über den europäischen Kontinent die Clubs. Auf dieser Tour lernten sie auch den damals noch als Gitarrist bei My Hero Dies Today spielenden Münchner Robert Ehrenbrandt kennen, der in Folge nicht nur Roadie der Band werden sollte.

Im Oktober 1999 trennte sich die Band von ihrem Bassisten Darrell Hyde. Dafür stieß Rob Avery dazu, der von nun an auch das gesamte Artwork der Band übernahm. Mit dem Hardcore-Label Victory Records im Rücken, das unter anderem auch die deutschen Waterdown unter Vertrag hat, wurde das Album "After The Eulogy" (2000) produziert, dass durchaus als Meilenstein im Emocore zu sehen ist. Und so langsam nahm das "Unternehmen" bsf Fahrt auf. Es folgte eine Tour zusammen mit Snapcase sowie die Teilnahmen an der Warped- und Deconstruction-Tour. Durch das Touren und durch das Album erspielten sich bsf eine weltweit treue Fangemeinde, doch der endgültige Durchbruch ließ noch weiter auf sich warten.

2001 erschien eine weitere EP ("Suckerpunch Training" / 2001) und erneut trennte sich bsf von ihrem Label, um endlich bei einem Major unter Vertrag zu kommen, was sowohl Fluch als auch Segen sein sollte. Doch erst einmal sah es endlich so aus, als sollte die Band es schaffen, oben anzukommen. Sie standen nun bei Wind Up Records (z.B. Drowning Pool) unter Vertrag. Dem Release des neuen Albums "Tomorrow Come Today" (2003) folgten Headliner-Tourneen durch Europa und Auftritte auf den großen Festivals wie Rock Am Ring oder auf dem Lollapalooza. Während der Festivaltour jedoch stieg überraschend Rob Avery wieder aus der Band aus. Schnell stieg Robert Ehrenbrandt, der inzwischen bereits als Roadie für die Band tätig war, als Ersatz ein. Er selbst erzählt diese Geschichte wie folgt: "Ich war Roadie bei BSF, und während einer Festivaltour in Europa ist Rob Avery ausgestiegen und ca. 5 Minuten später wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte, Bass zu spielen. Ich habe mich dann mit Rob, der ein sehr guter Freund von mir ist, besprochen und er sagte, er könnte sich keinen passenderen Nachfolger wünschen. Somit habe ich es probiert, und es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, die mein Leben bereichert und ruiniert hat."

Ruiniert hätten indes die folgenden Ereignisse beinahe die gesamte Band. Als 2004 bsf an dem nachfolgenden Album arbeiteten, mischte sich Wind Up Records in die Aufnahmen ein. Beflügelt vom Erfolg der Bands wie Nickelback, wurde Ähnliches von bsf erwartet. "Wir hören keine Single." war eine anscheinend mehr als einmal gefallene Warnung des Labels. Völlig entnervt schmiss die Band das Handtuch und der Vertrag wurde auf ihr bitten hin wieder gelöst. Danach wurde wieder auf eigene Faust durch die USA und Europa getourt in der Hoffnung, ein Label zu finden, bei dem bsf wieder ihren eigenen Weg gehen konnten.

Nachdem bereits mehrere Mitglieder der Band inzwischen endgültig aufgeben wollten, fanden sie im September 2005 endlich zu Equal Vision Records, bei denen bsf volle Freiheiten genießen dürfen. Am 18. Oktober ´05 wurde bei Equal Vision das Debüt "The Day The Sun Went Out" wiederveröffentlicht. Kurze Zeit später folgte mit "Before The Eulogy" eine Sammlung von Singles, B-Seiten und einiger Raritäten. In diesem Jahr erschien dann endlich das großartige "The Misery Index: Notes From The Plague Years", welches hier in Europa durch das legendäre Punkrock-Label Burning Heart Records vertrieben wird. Im Jahr 2006 löste sich die Truppe auf, Gründe dafür sind bisher nicht bekannt.

Boysetsfire haben sich nach dem Buch The Boy Who sets Fire von Mohammend Mrabet benannt. Zur Bandgründung wurde der Bandname noch Boy Sets Fire geschrieben. Im Jahr 2000 hat man sich allerdings für die aktuelle Schreibweise boysetsfire entschieden.

Martin E. - myFanbase

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Discographie

2006The Misery Index: Notes From The Plague Years
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2005The Day The Sun Went Out (Remastered)
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2005Before The Eulogy
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2003Tomorrow Come Today
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2000After The Eulogy
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1997The Day The Sun Went Out