Nick Cave

Der charismatische Australier, der vor allem mit seinen Bad Seeds Weltruhm erlangte, ist durch seine markante Stimme zur Kultfigur in der Musikindustrie und zum Vorbild für zahlreiche andere Bands und Musiker geworden.

Zur Welt kam Nicholas Edward Cave 1957 im australischen Warracknabeal. Bereits während seiner Highschoolzeit lernte er Mick Harvey kennen, der bis heute einen seiner wichtigsten musikalischen Wegbegleiter darstellt.

Gemeinsam gründeten sie mit einigen Mitstreitern die Band "The Boys Next Door", aus der sich nach einigen Veröffentlichungen und einem Umzug nach Europa "The Birthday Party" entwickelte. Mit den melancholischen Balladen, mit denen man Nick Cave meist in Verbindung bringt, hatte seine Musik damals noch wenig zu tun: Wütender Rock und Blues, nicht nur auf der Bühne, sondern auch in der Realität durch einen exzessiven Lebenswandel verinnerlicht, bildeten das Grundgerüst der drei Alben ("The Brithday Party", "Prayers On Fire" sowie "Junkyard") und den EPs, die unter dem Namen der Band veröffentlicht wurden.

1984 sollte schließlich ein wichtiges, neues Kapitel im Leben des Nick Cave aufgeschlagen werden: Nach der Trennung der "Birthday Party" kam es nun nach einer Durststrecke in Sachen Musik zur Gründung der "Bad Seeds". Unter anderen war auch wieder Mick Harvey am Schlagzeug mit von der Partie, sowie Blixa Bargeld, der sich bereits mit den "Einstürzenden Neubauten" einen Namen gemacht hatte.

Der Name der Band selbst stammt von dem Roman "The Bad Seed" von William March, von dem es auch eine Verfilmung und eine Bühnenfassung gibt. Am 1. Juni 1984 erschien ihr Debüt "From Here To Eternity", ziemlich genau ein Jahr später das zweite Album "The First Born Is Dead", das diesmal nur im Quartett unter der Besetzung Cave, Harvey, Bargeld und Barry Adamson aufgenommen wurde.

Der ständige Besetzungswechsel unter den Seeds, die Neuzugänge und Abgänge sowie die immensen Einflüsse, die die oftmals bis zu 12 Personen in die Musik einbringen, wirkten sich ebenso prägend auf die folgenden Alben aus wie Caves Interesse für Biblisches und nicht zuletzt seine literarische Arbeit – denn der Australier veröffentlichte im Laufe seiner Karriere auch einige Bücher, die die Titel "And The Ass Saw The Angel". "King Ink" und "King Ink II" trugen.

In regelmäßigen, beinahe verlässlichen Abständen erschienen jahrelang Studioalben und ein Live-Album der Bad Seeds – immer wieder brachte sich ein besonderer Zuwachs in den Sound der Band ein, der aber nicht zuletzt Caves Gedankenwelt selbst präsentiert.

Besonders das Jahr 1996 erwies sich als äußerst erfolgreich und viel versprechend – Grund dafür war das mittlerweile neunte Album, "Murder Ballads". Das wohl jedem bekannte Duett "Where The Wild Roses Grow" mit Kylie Minogue und der gemeinsame Song "Henry Lee" mit PJ Harvey, die für einige Zeit auch seine Freundin war, verschafften den Seeds endgültig Kultstatus.

Nach "The Boatman's Call", das einen starken Kontrast zu "Murder Ballads" darstellt, und einem Best Of-Album wurde es einige Zeit ruhiger um die Band. Cave widmete sich vermehrt eigenen Auftritten und schließlich auch einer Solo-CD – "The Secret Life Of The Love Song/The Flesh Made Word" erschien 2000.

Danach trommelte er wieder seine Seeds zusammen, um mit ihnen gemeinsam Musik zu machen. Es folgten "No More Shall We Part" und "Nocturama" – und der Ausstieg von Blixa Bargeld, der immerhin jahrelang eines der wichtigsten Band-Mitglieder gewesen war. "Abattoir Blues/The Lyre Of Orpheus" im Jahre 2004 konnte nicht wirklich überzeugen, dafür schien die CD-Box "B-Sides & Rarities" ein Jahr später sämtliche Fanherzen zu erfreuen.

Neben dieser Unmenge an Musik (und einigen literarischen Werken) gibt es nun noch eine dritte künstlerische Seite an Nick Cave: Seit jeher hat er immer wieder bei Filmprojekten seine Finger im Spiel, arbeitete unter anderem mit Leuten wie Wim Wenders, Peter Sempel oder Michael Haussmann, sorgte neben der schauspielerischen Leistung auch für diverse Soundtracks und wagte sich zudem mit Erfolg an das Schreiben von Filmdrehbüchern.

Trotz dieser vielen Interessen war Cave nicht zu beschäftigt, um ein weiteres Projekt aufzuziehen: Gemeinsam mit drei Bandkollegen der Bad Seeds entstand unter dem Namen "Grinderman" Anfang 2007 ein weiteres Album, das diesmal wieder seine wilderen Seiten zur Schau stellt.

Sorgen muss man sich deswegen nicht machen, nicht um die schönen Balladen und auch nicht um die Zukunft von "Nick Cave and the Bad Seeds" – Cave wird weiterhin der Melancholiker an der Spitze dieser Ausnahmeband bleiben, und die neuen Songs die er gerade für das nächste Seeds-Werk schreibt, werden diese Stellung hoffentlich nur noch mehr untermauern.

Stephanie Stummer - myFanbase

Filme und Serien von Nick Cave (Auswahl Produktion)

2012Lawless – Die Gesetzlosen als Drehbuchautor
Originaltitel: Lawless
2005The Proposition – Tödliches Angebot als Drehbuchautor
Originaltitel: The Proposition

Discographie

2009White Lunar [Soundtrack]
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2008Dig, Lazarus, Dig!!!
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2007Grinderman
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2005B-Sides & Rarities
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2004Abattoir Blues/The Lyre Of Orpheus
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2003Nocturama
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2001No More Shall We Part
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2000The Secret Life Of The Love Song, The Flesh Made Word
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1998The Best Of Nick Cave And The Bad Seeds
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1997The Boatman's Call
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1996Murder Ballads
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1994Let Love In
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1993Live Seeds
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1992Henry's Dream
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1990The Good Son
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1988Tender Prey
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1986Kicking Against The Pricks
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1986Your Funeral ... My Trial
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1985The First Born Is Dead
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1984From Here To Eternity
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1982Junkyard
The Birthday Party
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1981Prayers On Fire
The Birthday Party
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1980The Birthday Party
The Birthday Party
1979Door Door
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