Bewertung
Sarah Connor

Naughty But Nice: Sarah Connor in Dortmund

Dortmund zeigte sich an diesem Tag nicht gerade von der besten Seite: Es regnete wie aus Eimern und die 2000 vor der Westfalenhalle 2 stehenden Fans warteten bereits seit Stunden auf den Einlass. Die Erwartungen waren hoch. Zu hoch? Nein! Pop-Prinzessin Sarah Connor verwandelte die Halle in ihren Palast und wartete mit einigen Überraschungen auf...

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Überpünktlich fing das vorletzte Konzert der Naughty But Nice Tour 2005 mit "That’s The Way I Am" an. Die Halle tobte. Mit "In My House" und "From Zero To Hero" legte sie direkt nach und bewies, dass sie keines der Modepüppchen ist, die andere für sich singen lassen, sondern auch live einiges zu bieten hat. Dies wurde von den Fans gebührend honoriert. Die Stimmung war super und alle sangen mit. Sarah suchte immer wieder den Kontakt zum Publikum, bestach durch freche Sprüche und ihre spritzige Art.

Nun begrüßte Sarah erst einmal Dortmund: Sie freue sich da zu sein und hoffe, dass es eine tolle Show werden würde. Nicht der Hauch eines Zweifels kam auf, als sie "Living To Love You" anstimmte und die Halle in ein Lichtermeer verwandelte… "French Kissing" und "I Just Started Being Bad", das Titellied der Dokusoap "Sarah und Marc in Love", folgten, bevor es zu einem weiteren Höhepunkt und der ersten Überraschung für diejenigen Fans, die noch keines der bisherigen Konzerte besucht hatten, kam: Während Sarah sich umzog, wurden Fotos von Tyler, Marc und ihr auf die Leinwand projiziert und bei jedem neuen Foto –und insbesondere bei den Fotos, auf denen Marc zu sehen war (manche Dinge ändern sich einfach nie)- kreischten die Fans. Als Sarah in einem romantischen, aber sexy roten Hängerchenkleid die Bühne betrat und die Fotos und das folgende kleine Video kommentierte, ging ein Raunen durch die Menge. Und als sie schließlich das Tyler gewidmete "Daddy’s Eyes" sang, traten selbst den Hartgesottensten die Tränen in die Augen.

Als Sarah an ihr Video zu "Skin On Skin" erinnerte, in dem sie auf einem weißen Pferd am Meer entlang durch die Nacht geritten ist, wurde es still in der Halle. Alle hörten gespannt zu, als sie verkündete, dass sie dieses Lied in einer etwas anderen Form singen würde. Die Halle wurde abgedunkelt, es leuchtete ein Sternenhimmel auf und Sarah wurde nur von einem Pianospiel begleitet, als sie anfing zu singen.

Das nächste Lied war ein Song für ihre Fans. Während "For The People" ging sie bis nach vorne an den Steg, der in die Fanschar führte, setzte sich dort hin, schrieb Autogramme und bewunderte Fanplakate, um danach das "Dolce Vita" zu besingen. Nach dem Flamenco in der Umziehpause waren dann die Fans gefragt, die sich passend zum nachfolgenden Song "Make U High" choreographisch bewegen sollten. Nach "Paradise" gab Sarah den Mädels in der Halle den Rat, dass sie sich nicht von Jungs betrügen lassen sollen und widmete den Zicken den Song "Bounce", mit dem sie auch in den USA Erfolge gefeiert hat. Dies sollte eigentlich der letzte Song sein, aber natürlich waren die Zugaben bis ins kleinste Detail geplant. So stieg Sarah während ihres Nr.1-Hits "From Sarah With Love" auf einer Schaukel sitzend empor und begeisterte bei "Let’s Get Back To Bed Boy" mit einer sexy Choreographie.

Der absolute Höhepunkt des Konzertes war allerdings die letzte Zugabe. Sarah stimmte allein "Just One Last Dance" an, das sie eigentlich mit Natural veröffentlicht hatte, als plötzlich Marc Terenzi auftauchte und die zweite Strophe sang. Das Duett stellte alles bisher Gesehene in den Schatten. Anscheinend sah das Publikum dies genauso, denn plötzlich stürmten alle nach vorne und kreischten. Marc genoss dies sichtlich und auch wenn Sarah etwas enttäuscht schien, ließ sie ihrem Mann die Aufmerksamkeit und freute sich mit ihm. Zum Schluss des 1 1/2stündigen Konzertes kamen die Fans dann noch mal auf ihre Kosten, denn Marc zog seine Sarah an sich und küsste sie vor 2000 begeisterten Fans.

Insgesamt kann man nur sagen, dass dies ein aufregendes Live-Konzert mit vielen Überraschungen und Höhepunkten war, bei dem alles gestimmt hat: Die gewaltige Stimmstärke der aufregenden Sarah Connor, ein tolles Team aus Tänzern und Backgroundsängern, dem Sarah zwischendurch die Hauptrolle zukommen ließ, eine im Gegensatz zu anderen Künstlern relativ dezente Bühnenshow und ein Publikum, das gar nicht mehr nach Hause gehen wollte, überzeugten wohl auch noch den letzten Kritiker.

Nicole Graf - myFanbase
06.11.2005

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