Eagles Of Death Metal

Eagles Of Death Metal - Live At Slims

Mimikry – so bezeichnet man in der Natur die vollkommene Täuschung des Feindes. Etwas Ähnliches betreiben die Eagles Of Death Metal, die, entgegen ihrem Namen, alles andere als Death Metal im Stile von Cradle Of Filth und Konsorten produzieren...

Ihr erstes Album "Love, Peace and Death Metal" steht seit Mitte Februar in den Läden und die Mannen rund um Queens of the Stone Age Mastermind Josh Homme (hier tätig unter dem Pseudonym Carlo von Sexron an den Drums statt Gesang + Gitarre) touren fleißig durch die Staaten, unter anderem als Preact von Placebo. Und da Josh schon immer ein Befürworter von Bootlegs war, stellen die Eagles auf ihrer Homepage den Live-Mitschnitt "Live At Slims" (aufgenommen am 24.11.2003) gratis zum Download bereit:

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Play-Taste gedrückt und schon beginnen meine Füße zu zucken – That rocks!

"Bad Dream Mama" wird getragen von einem waschechten Rock'N'Roll-Riff, das bereits Mitte des letzten Jahrhunderts die Massen in Begeisterung versetzt hätte. "Kiss The Devil (Who will?)" kann mit extremen Tempo-Wechseln und dreistimmigem Gesang, der wahrhaft die Bezeichnung "krass" verdient, überzeugen, auch das bluesige "So Easy" bringt mich sofort zum Zappeln. Bei "Wastin' My Time" kommt bei mir ein seltsames Gefühl auf: Country meets Distortion Guitar, einsamer Cowboy trifft verstärkte E-Gitarre, seltsame Kombination, das, und irgendwie überhaupt nicht meins. Macht aber nichts, der nächste Shaker kommt bereits mit "English Girl", einfach geiler, chilliger Rocksound.

Halbzeit.

"Already Died" kommt ziemlich melancholisch rüber, der Gesang ist auch hier etwas schräg und wohl nicht jedermanns Sache. "Stuck In The Metal With You" ist wieder waschechter bluesiger Rock'N'Roll, auch hier geht das Riff sofort in den Gehörgang. Der nächste Song, "Miss Reprezentin' (Miss Alissa)" könnte "The Darkness"-Fans gesanglich begeistern, Sänger Jesse dringt hier in wirklich unglaubliche Eunuchen-Höhen vor, das Mainriff könnte fast aus der Feder von Keith Richards stammen, 2 Minuten rhythmisches Zucken inkludiert. "Whorehoppin' (Shit Goddamn, I'm A Man)" dürfte einigen Zeitgenossen, die den Wegen von Josh Homme folgen, vielleicht bereits von der CD "Satellites Of The Stone Age" bekannt sein, ein grooviger Song. "Speaking In Tongues" ist für mich der klare Tiefpunkt dieses Live-Mitschnitts, der Song bietet zwar ein geiles Gitarren-Riff, aber der Gesang ist absolut zum Vergessen.

Als letzte Nummer bringen die Adler den zweiten Song, der von "Satellites Of The Stone Age" bekannt ist: "I Only Want You", ein prächtiges Stück, das illustriert, wie sehr man mit 2 Akkorden einen hammergeilen Song konstruiert. Der Chorus ist zwar mehr gekreischt, aber was solls? Sollen sie doch schreien, solang sie es nur so cool tun, wie sies hier zeigen!

35 Minuten Rock'N'Roll vom Feinsten, live und ungeschnitten und das noch dazu gratis! Dazu darf man doch nicht nein sagen! Schnell downloaden und mitshaken!

"I can't lose cause I'm the Devil's favorite son." (Shit Goddamn)

Clemens Kofler - myFanbase
10.07.2004

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