Back To Basics
Endlich! Christina Aguilera is back. Und zwar "Back to Basics" um genau zu sein. Mit einem neuen Sound, der an die Musik ihrer großen Vorbilder aus den 20ern bis zu den 60ern aus den Bereichen Soul, Jazz und Blues angelehnt ist, bringt sie nach vier langen Jahren endlich wieder eine Platte raus. Da muss man sich eigentlich fragen, ob sich die lange Wartezeit nun wirklich gelohnt hat…
Ich muss ganz ehrlich sagen, als ich das erste Mal hörte, dass sich das neue Album an der Musik der 20er bis 60er Jahren orientieren möchte, war ich etwas schockiert. Denn ich bin seit "Stripped" ein Riesenfan der kleinen Christina und warte daher nun wie viele andere schon seit Ewigkeiten auf ein neues Album. Ich hab zwar nichts gegen Soul und Blues, wegen mir auch Jazz, anhören muss ich es mir deshalb jedoch nicht unbedingt. Als ich dann die neue Single "Ain’t No Other Man" hörte, war ich schon nach kurzer Zeit begeistert. Er ist aber dennoch durch die vielen Bläser und die eingesprochenen Passagen irgendwie anders und neu, aber gleichzeitig doch immer noch die Christina, die man aus den letzten Jahren kennt.
So unterscheidet sich die erste Scheibe aber auch grundlegend von der zweiten, auf der man auch eher bedächtige Lieder und mehr Balladen findet. Maßstäbe setzt neben dem grandiosen "Ain’t No Other Man" auf der ersten CD vor allem das eher HipHop-lastige "Slow Down Baby", das besonders stimmlich überzeugt. Des Weiteren zu empfehlen sind "Understand" und "Here to Stay" (der neue US- Pepsi-Werbesong). Doch am herausragendsten ist wohl der Track "Still Dirrty", auf dem sie mit dem alten Dirrty-Beat und gleichzeitig ihrem neuem bläserlastigen Sound klar macht, dass sie sich in keine Schublade stecken lässt. "They say I’m looking like lady./ They say that love has gone and changed me./ But don’t be fooled by everything you see./ I gotta let the naughty in me free." Damit sei wohl alles gesagt.
Die zweite Scheibe, auf der Christina alle Songs fast ausschließlich mit Linda Perry geschrieben hat, die auch schon mit ihr auf "Stripped" und mit Pink zusammengearbeitet hat, besticht besonders durch die zwei großartigen Balladen. Auf der einen Seite "Hurt", worin es um Linda Perrys Verlust ihres Vaters geht, das gleichzeitig auch die zweite Single werden wird. Und das sehr minimalistische "Save Me From Myself", das außer Christinas sanfter Stimme nur von leichten Gitarrenklängen und kaum hörbaren Streichern lebt.
Ansonsten ist "Mercy on me" genial gut, in dem Christina um Vergebung für ihre Sünden in schweren Zeiten bittet. Ein Song, der sicher ganz gut auf einem Beichtstuhl kommen würde. Das würde aber wahrscheinlich nur in einer weiteren "Eine himmlische Familie"-Musicalfolge passieren, worauf wir lieber nicht hoffen wollen.
Was noch heraus sticht sind einige eher außergewöhnliche Songs wie "Candyman" und "Nasty Naughty Boy". Christina selbst hat gesagt, dass sie als Kind gerne die Musik von z.B. Etta James gehört hat und die dann ihre "Fun Music" nannte. Ein Ausdruck, der den Song "Candyman" perfekt beschreibt. Auf "Nasty Naughty Boy" hingegen haucht und stöhnt uns Christina gemäß dem Titel so richtig hübsche Metaphern um die Ohren, die einigen jugendlichen Hörern sicher die Schamesröte ins Gesicht treiben würden – wenn sie im Englischunterricht besser aufgepasst hätten. Ihre Stimme klingt darauf absolut großartig.
Auf der negativen Seite kann man z.B. "Without You" nennen, das eher ziemlich langweilig daherkommt. Genauso wenig kann "Thank You" überzeugen, das ein Tribute an ihre Fans sein soll. Ist ja ganz nett, aber die reingesprochenen Aussagen einige ihrer Fans nerven schon beim ersten Hören. Das Intro "Enter The Circus" wirkt mit seinen pompösen Zirkusklängen und der komischen Stimme eher furchterregend und droht, eine Clown- Phobie auszulösen. "I got trouble" wiederum wäre ohne diesen "alte Mikro"-Effekt wirklich ein guter Song, aber so habe ich leider immer das Gefühl, ich hätte starken Druck auf den Ohren.
Abgesehen von diesen wenigen Ausnahmen ist die Scheibe eigentlich komplett mehr als hörbar und besticht durch sehr gute bis grandiose Songs, die auch teilweise sehr emotional werden, wenn man sich z.B. mal "Oh Mother" oder "The Right Man" genauer anhört, die mich beide sehr berühren.
Alles in allem finde ich das Album fast perfekt und bin froh, dass sich die lange Wartezeit absolut und mehr als gelohnt hat. Nicht nur ist der Sound neu und innovativ, sondern auch den Texten merkt man an, dass sie zum Großteil sehr persönlich sind, da sie nicht die üblichen bekannten Plattitüden enthalten. Das Album ist genauso geworden, wie man es sich von einer Sängerin vorstellt, die langsam erwachsen wird und sich weiterentwickelt hat. Ich kann für dieses Album jedenfalls nur eine eindeutige Kaufempfehlung herausgeben und daher gibt es satte acht Punkte.
Artistpage
Tracks
| CD 1 | 1. | Intro (Back To Basics) | ||
| 2. | Makes Me Wanna Pray | |||
| 3. | Back In The Day | |||
| 4. | Ain't No Other Man | |||
| 5. | Understand | |||
| 6. | Slow Down Baby | |||
| 7. | Oh Mother | |||
| 8. | F.U.S.S. | |||
| 9. | On Our Way | |||
| 10. | Without You | |||
| 11. | Still Dirrty | |||
| 12. | Here To Stay | |||
| 13. | Thank You (Dedication To Fans...) | |||
| CD 2 | 1. | Enter The Circus | ||
| 2. | Welcome | |||
| 3. | Candyman | |||
| 4. | Nasty Naughty Boy | |||
| 5. | I Got Trouble | |||
| 6. | Hurt | |||
| 7. | Mercy On Me | |||
| 8. | Save Me From Myself | |||
| 9. | The Right Man |
Nadine Watz - myFanbase
05.02.2007
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 11.08.2006Genre: Rap & HipHop, Pop, Diverse
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Aktuelle Kommentare
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