Amputechture

Klare Übergänge sind genauso Fehlanzeige wie Konzepte. Einen Chorus zum Beispiel wird man wohl ewig suchen. Wer The Mars Volta kennt, der weiß das. Oder auch nicht. Genauer genommen wird er nie wissen, was ihn erwartet. Aber er weiß, es könnte ihm gefallen. Er wird es sich auf seine ganz eigene Art gemütlich machen und die Platte in den Player werfen. Dann wird er entweder dahinschlummern und genießen, was da kommt, oder die Augen weit aufreißen und überlegen, was die beiden Wuschelköpfe ihm da sagen möchten.

Dabei ist "Amputechture" ein Gesamtwerk im wortwörtlichen Sinn. Eigentlich ein 80-Minuten-Song, unterteilt in mehrere Kapitel wie "Tetragrammaton", "Meccamputechture", "Viscera Eyes" oder "El Ciervo Vulnerado". Eigene Songs, die aber so ineinander verschmolzen sind, dass daraus eine große Schlacht entsteht. Die Drums kreuz und quer geworfen. Mal hier ein Saxophon. Die unterschiedlichsten Gitarren. Stimmen hier. Stimmen da. Und letztendlich ist "Amputechture" aber nichts Halbes und nichts Ganzes. Ein "Vermicide" ist dabei wohl das beste Kapitel. Ruhig und in gewissem Maße eingängig. Ansonsten ist der Rest irgendwie zu trocken. Vielleicht fehlt den Songs ein Stück Reife. Vielleicht aber wollte es diesmal auch nicht so recht was werden. "Meccamputechture" kann dann schließlich noch das völlige abdriften verhindern.

Wenn "Day Of The Baphomets" erreicht ist, wird schnell klar: Was Richtiges wird da nicht mehr draus. So kann "El Ciervo Vulnerado", wie vermutet, nur noch bedingt überzeugen. The Mars Volta tun sich mit diesem Ding keinen großen Gefallen, werden aber sicherlich auch nicht gekreuzigt. Nur ist es eben nichts Atemberaubendes. Nichts gewohnt Überzeugendes.

Anspieltipps:

"Vermicide"

Artistpage:

themarsvolta.de

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