Raise The Alarm
Und wieder, immer wieder und immer wieder kommt was Neues aus England. Mal die, mal die und mal der. Immer wieder das gleiche Spiel. Britpop hier, Britpop da. Aber bei The Sunshine Underground ist das kein Thema. Hier wird Musik gemacht, ohne nur Ansatzweise auf irgendwelche Schubladen Rücksicht zu nehmen.
Und mein lieber Scholli, ich will mir hier auch nicht erlauben, sie irgendwie irgendwo einzuordnen. Aber um die Musik nur grob zu umschreiben trifft hier feinster Indierock auf Dancefloor. Craig Wellington, Stuart Jones, Daley Smith und Matthew Gwilt sind, wie sie selbst sagen, ganz normale Jungs, die verdammt noch mal Musik machen wollen. Starstatus, das Cover des NME, die Presse – interessiert die einfach nicht. Sie wollen leben können, von der Musik. Und Craig bringt das auf den Punkt: "Es geht nicht darum, Stars zu werden. Es geht nur darum, dass wir das machen können - als Job. Wir wollen nicht reich werden, wir möchten nur nicht, dass wir aufhören und in zehn Jahren bei Burger King arbeiten müssen. Das wäre schrecklich." Eine lobenswerte Einstellung.
Bei The Sunshine Underground heißt es gleich zu Beginn: Raise The Alarm. Was soll man sagen? Hier entstand ein Album ohne Regeln. Einfach drauf los. Ohne Regeln, jedoch umso professioneller und spaßiger. So donnern sie mit "Wake Up" ihren ersten Song aus den Boxen. Da nicht wach zu sein, es wäre eine Schande. Vollgas geben die Jungs auch mit "Put You In The Place". Es heißt immer wieder "I'm on top are you trying to stop me now” und es wird nicht langweilig und nicht nervig. Nein, es wird heißer, leidenschaftlicher, intensiver, einfach nur geiler. Gerade hat man diese Ekstase überwunden, kommen sie mit krachenden Gitarren daher, die man so auch nicht jeden Tag zu hören bekommt. "Commercial Breakdown" ist da eines der besten Beispiele. Bombastisch, dieses Ding. Nach "Borders" und "I Ain´t Losing Any Sleep" bin ich schon rundum versorgt. Mehr bräuchte ich nicht, ehrlich.
Zwar muss ein "My Army" oder ein "Dead Scene" im Vergleich zu den oben genannten Perlen zurückstecken, schlecht bzw. langweilig heißt aber trotzdem was anderes. The Sunshine Underground, das muss gesagt werden, erfinden hier das Rad nicht neu und haben sich hier und da sicherlich mal was geklaut. Doch wer das so unverschämt gut macht und solche Songs fabriziert, da ist das nicht nur zweitrangig, sondern auch irrelevant.
Craig sagt uns: "Man braucht gute Songs. Man kann nicht immer nur hübsche Rhythmen spielen. Das wird irgendwann langweilig." Wie man es richtig macht, zeigen die Jungs mit "Raise The Alarm" bravourös. Ein Album des Jahres, welches The Sunshine Underground zu einer der angesagtesten Acts des kommenden Herbst macht. Ganz sicher.
Anspieltipps
Wake Up
Put You In The Place
Commercial Breakdown
I Ain't Losing Any Sleep
Artistpage
Tracks
| 1. | Wake Up | |||
| 2. | Put In Your Place | |||
| 3. | Dead Scene | |||
| 4. | The Way It Is | |||
| 5. | Comercial Breakdown | |||
| 6. | Somebody´s Always Getting In The Way | |||
| 7. | Borders | |||
| 8. | Panic Attack | |||
| 9. | I Ain´t Losing Any Sleep | |||
| 10. | My Army | |||
| 11. | Raise The Alarm |
René Krieger - myFanbase
12.09.2006
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 25.08.2006Genre: Rock, Pop, Diverse, Dance
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