Bewertung
Fury In The Slaughterhouse

Every Heart Is A Revolutionary Cell

Da sind sie wieder. Fury In The Slaughterhouse. Die deutsche Rockformation, die inzwischen schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat und in aller Regelmäßigkeit neue Platten auf den Markt bringt. So alle zwei Jahre. Und der nächste Streich nennt sich "Every Heart Is A Revolutionary Cell", bei dem es den Sextett nicht gelingt, an alte Erfolge anzuknüpfen.

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Klar, Fury In The Slaughterhouse gehören zu den erfolgreichsten und zum Teil auch bedeutendsten deutschen Rockbands. Das haben sie mit zahlreichen Alben und Songs wie "Won´t Forget These Days" eindrucksvoll bewiesen. Was dem letzten Werk der Hannoveraner, "Nimby" (2004), nun allerdings folgt, könnte fast schon beweisen, dass die Luft raus ist. Denn es dürfte schon recht klar sein, eigentlich fast klar wie Kloßbrühe, dass mit Radio- und mainstreamtauglichen Nümmerchen zwar oft ein netter Airplay, aber noch lange kein Erfolg garantiert ist.

Schon die ersten Takte von "As Long As You Believe Me" rufen Verwunderung hervor. Nicht, weil das so gut ist, eher, weil man denken könnte, es hätte sich ein gewisser DSDS-Sieger auf die Platte verirrt. Die Entschädigung folgt aber auf Knopfdruck. "Tinkerbell" macht Laune und eigentlich Lust auf mehr. Doch da ist auch schon das Problem. Den sprichwörtlichen Strich durch die Rechnung macht nämlich "Homesick", das sich im Countrygewand eigentlicht nur runterspielt. "Here We Go" versprüht zumindest noch zu Anfang einen gewissen Charme, den es jedoch mit der Zeit dann wieder verliert.

Bevor es den Jungs gelingt, mit "Where You Fly" und "Wasted" dann doch noch ein bisschen was zu reißen, sollte "Hippy Happy" nicht unerwähnt bleiben. Das ist ganz, ganz großer Kindergeburtstag, den wir von verschandelten Uhrviechern oder blauen Fröschen, aber nicht von Fury In The Slaughterhouse erwartet hätten. Geht wirklich gar nicht. Auch mit "Deborah" folgt noch ein ganz nettes Ohrwürmchen, das aber letztendlich nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen dürfte. Der Rest ist belanglos, zu belanglos für diese Truppe.

Und da wären wir eben auch beim springenden Punkt. Was ist der Grund, warum hier ein Album auf den Markt kommt, welches schon beim ersten Hören seinen Charme verliert und durch ein paar Ausreißer nur sehr bedingt überzeugt? Ist es Trägheit oder einfach die fehlende Kreativität? Oder ist die Luft nach 20 Jahren wirklich schon raus? Es wäre schade und nicht wünschenswert. Los, zeigt uns in, vielleicht, zwei Jahren, dass ihr das besser könnt. Und zwar um Einiges.

Anspieltipps

Trinkerbell

Wasted

Deborah

Tracks

1.As Long As You Believe In Me
2.Tinkerbell
3.Homesick
4.Here We Go
5.Nothing To Go
6.Hippy Happy
7.Gold
8.Where You Fly
9.Wasted
10.POW
11.Deborah
12.Soon To Come
13.Winterday
14.Ain´t Got Time To Wait
15.Won´t Forget

René Krieger - myFanbase
31.07.2006

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