We Don't Need To Whisper

Und jetzt könnte ich hier weitermachen mit "Aber ans aufhören dachten die Jungs nicht" - wäre aber zu ausgelutscht. Stimmen tut das aber trotzdem. Denn ein gutes Jahr später kommt nun der Blink-Gittarist Tom DeLonge mit seinem Soloprojekt Angels & Airwaves daher. Und mit dieser will der junge Mann nicht der Blink-Philiosphie, die da lautet: Spass, Spass, Spass, fortfahren, sondern eher ernsthafte Themen behandeln. Auch Spass haben, aber eben auch vermitteln. Vielleicht oder aber auch gerade deswegen prangt auf dem Albumcover auch das gute alte "Parental Advisory Explicit Content"-Zeichen. Und wie der Albumtitel schon erahnen lässt, wird auch nicht geflüstert. Jedenfalls sagt DeLonge, dass auf dem Album "die beste Musik, die ich jemals gemacht habe" zu hören ist.

Und das es dem jungen Herren hierbei nicht nur um die ganz dicke Kohle geht, zeigt auch, dass er viele Songs bereits weit vor Albumveröffentlichung veröffentlichte bzw. zum anhören bereitstellte. Auch das komplette Album war vor erscheinen bereits per Stream zu hören. Da gibt es im Bezug auf Fanfreundlichkeit nur eins zu sagen: Klasse. Aber nun steht das Album auch in den Läden und soll die Hörer auch in den CD-Playern entzücken.

Und gleich im Opener wird die Frage gestellt, verpackt in einem Funkgespräch: "Who do we think we are? / We're Angels and Airwaves?", um dann nach 4 gut langen Strophen zu erfahren: "Who do you think we are? / We're Angels and Airwaves". Da denkt man sich doch glatt, da könne nichts mehr schief gehen. Doch liegt hier natürlich die Betonung auf dem "könnte". Denn letztendlich gibt es hier nichts großartiges zu hören, auch die Texte sind platt gehalten und zwingen nicht zu Euphorie, auch wenn die ein oder andere Stelle sicher zum Schmunzeln anregt. Schon nach dem ersten Durchlauf, fragt man sich bzw. KÖNNTE man sich fragen, wo denn der zweite Song bleibt. Da läuft viel zu viel nach dem gleichen Schema. Highschool-Pop-Rock in perfektion. Und Blink 182 liegt in greifbarer Nähe.

Höhepunkte? Gibt es. "The Adventure" zum Beispiel, die erste Singleauskopplung der Truppe. Geht schön ins Ohr, und da leider aber auch wieder viel zu schnell raus. "A Little´s Enough" hingegen sticht etwas, nicht erheblich, hervor. Mit dem trommelartigen und dem "klackern" im Refrain schon was ganz nettes. Und schließlich die Live-Version von "Do It For Me Now", die dann auch zu zeigen vermag, dass die Jungs auch auf der Bühne was drauf haben. Und auch einen kleinen Pluspunkt für die Länge, die mit knapp einer Stunde nämlich knapp über dem Durchschnitt der heutigen Scheibchen liegt, gerade aus diesem Genre.

Aber am Ende hilft auch kein hätte, wenn und aber, da zählt das Resumee. Und das fällt hier nicht am rosigsten aus. Denn auch wenn jeder Song die Nachricht vermitteln soll, "dass morgen der beste Tag deines Lebens sein könnte.", ist das hier ganz einfache und zielgruppengerechte Pop/Rock-Mucke. Nicht mehr und auch nicht weniger.

Anspieltipps:

The Adventure

A Little´s Enough

Do It For Me Now (Live)

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