Bewertung
She & Him

Volume 3

Nach "Volume 1", "Volume 2" und einem Weihnachtsalbum legen Zooey Deschanel und M. Ward alias She & Him "Volume 3" vor. Dabei bleibt alles beim wirklich Altem.

Foto: She & Him - "Volume 3" - Copyright: Domino Records
She & Him - "Volume 3"
© Domino Records

Marianne Faithfull, denkt man zunächst. Doch Marianne Faithfull ist das Original. Allerdings – Zooey Deschanel ist ganz sicher nicht die Fälschung. Man nimmt ihr das alles einfach ab – den 60er-Jahre-Style, das Folkpopfeeling. Auch, wenn man noch so sehr seufzen möchte, welchen Klischees der Auftaktsong "I've Got Your Number, Son" auf einmal entspricht – das Zuckersüße, Leichte gefällt einfach. Im ersten Lied klingt Zooeys Stimme zudem so ultrarauchig, dass sie swingt, dazu ein Chor flötender Stimmen, der beschwingt.

Es folgt die erste Single, "Never Wanted Your Love", die lockerflockig dahin tanzt. Das folgende "Baby" geht ins Ohr wie der Titeltrack einer durchweg in rosa gehaltenen Serie aus den 50ern. Um noch authentischer zu werden, gibt es auf dem Album auch drei Coverversionen, eine ist Mel Carters "Hold Me, Thrill Me, Kiss Me". Kokett bleibt es ebenso auf "Something's Haunting You" und leise Discogrooves schleichen sich auf "Together" ein.

Nicht nur, wer Zooey Deschanel als "New Girl" kennt (und liebt, denn wer tut das nicht?), sondern auch ihre Website Hello Giggles, wird sich kaum vorstellen können, dass das Kulleraugenmädchen mit dem schwarzen Pony auch richtig schwermütig kann. Auf "Turn to White" beweist sie das dennoch. Und umso mehr singt Zooey in "Somebody Sweet to Talk To" gerade heraus und ohne Schnörkel, mit gutem Choreinsatz. Die Chorelemente sind auf "Volume 3" wirklich sehr beliebt, auf dem nostalgischen "Shadow of Love" fast religiös.

Ein wirkliches Highlight ist "London", eine Liebeserklärung an die Stadt ("Where the tulips bloom in the most unusual way"). Dabei schwelgt Zooey wie im Sommerregen von der von ihr besungenen Stadt. Mit schweren Geigen schließt das Album im "Reprise (I Could've Been Your Girl)" aus. Alles in allem klingt die Platte durchaus herbstlich. Und das ist jetzt mal kein Klischee.

Fazit

Leider verschwimmt M. Ward etwas in der wunderbaren Wolkenwelt von Zooey Deschanel so wie auf dem Cover, auf dem er unscharf gestellt ist, ebenso wie die Gastmusiker Joey Spampinato, Mike Watt, Tilly and the Wall, Pierre de Reeder von Rilo Kiley und Tom Hagerman von Devotchka etwas untergehen. Trotz allem – eine wunderbare Wolkenwelt bleibt eine wunderbare Wolkenwelt.

Anspieltipps

I Could've Been Your Girl

Baby

London

Artistpage

SheandHim.com

Tracks

1.I've Got Your Number, Son
2.Never Wanted Your Love
3.Never Wanted Your Love
4.I Could've Been Your Girl
5.Turn to White
6.Somebody Sweet to Talk To
7.Something's Haunting You
8.Together
9.Together
10.Snow Queen
11.Sunday Girl
12.London
13.Shadow of Love
14.Reprise (I Could've Been Your Girl)

Simone Bauer - myFanbase
07.05.2013

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