Bewertung
Taylor Swift

Red

Erst war sie furchtlos, dann sprach sie sofort, nun sieht sie rot: Taylor Swift ist zurück.

Foto: Taylor Swift - "Red" - Copyright: Universal Music
Taylor Swift - "Red"
© Universal Music

Wenn du Taylor Swift bist, könntest du auch zehn Songs aufnehmen, die zusammengenommen 30 Minuten dauern, die Platte auf den Markt werfen und sie würde sich trotzdem millionenfach verkaufen. Sie würde außerdem jeden anderen Künstler, der im selben Zeitraum seine CD veröffentlichen möchte, das Schrecken lehren, denn die Medien würden sich ausschließlich für dich, Taylor Swift, interessieren.

Das passiert nun mal, wenn du mit jedem Beau in Hollywood etwas hattest und deine Hitsingle "Love Story" zum Country-Song mit den meisten bezahlten Downloads der Geschichte - 2.649.000 Stück – geworden ist. Von deinen ganzen Grammys brauchen wir gar nicht erst reden. Doch nun zu dem, was Taylor Swift wirklich getan hat: Ein Album mit 16 Songs aufnehmen, darunter ein klassisches Duett mit dem Sänger von Snow Patrol ("The Last Time") und das Mitwirken von Ed Sheeran. Und das dazugehörige Album, "Red", so liebevoll wie möglich zu gestalten: Ein längeres Vorwort erklärt die Thematik der Platte (die verschiedenen Lieben: "And it was awful. And it was ridiculous."), dazu gibt es schöne Fotografien der Sängerin. Sie inszeniert sich erwachsener als bei "Speak Now", aber immer noch romantisch.

Natürlich ist sie nicht mehr das Mädchen mit den krausen Locken wie zu "Fearless"-Zeiten. Doch sie vergisst ihre Wurzeln, den Country, niemals. "Begin Again", beispielsweise, bietet eine hinreißende Violine, die von diesem Genre fiedelt. Taylor Swift hätte aus einem Song wie "22" ("I don't know about you but I'm feeling 22") locker einen Discokracher machen können, wo er auch lyrisch von der Jugend schreit, die die ganze Nacht wach bleibt und sich wie Hipster kleidet. Tat sie aber nicht. Nur "I Knew You Were Trouble" klingt mit seinen experimentellen Echos ein wenig wie ein Rihanna-Song. Halb so schnell. Das Country-Handwerk rettet nämlich "Stay Stay Stay" davon, ein Jack-Johnson-Träller-Liedchen zu werden.

Wirklich im Ohr bleibt vor allem der Titeltrack, "Red", mit seinen Hallspielerein, sowie die erste Single "We Are Never Ever Getting Back Together". Auch der Auftaktsong "State of Grace" mit starkem Beat, aber Balladenstimmchen gefällt. Dazu gibt es hymnenhafte Lyrics. Auch "Holy Ground" überzeugt textlich, denn er ist gespickt mit dem Vergleich von Liebe und Religion und sehr stimmig. So wie der Rest des Tonträgers.

Fazit

Taylor Swift liebt ihre Fans und bietet ihnen mit den vorliegenden 16 Songs alles, was das Herz begehrt. Sicher kann sie mit ihrer Bandbreite an Popsongs, Balladen und Countryhaftem auch neue Fans generieren – egal, ob jung oder alt. Man wünscht es ihr, von Herzen. Genau, wie man ihr all die Downloads und Grammys gönnt.

Anspieltipps

We Are Never Ever Getting Back Together

Red

State of Grace

Artistpage

TaylorSwiftMusic.de

Tracks

1.State of Grace
2.Red
3.Treacherous
4.I Knew You Were Trouble.
5.All Too Well
6.22
7.I Almost Do
8.We Are Never Ever Getting Back Together
9.Stay Stay Stay
10.The Last Timefeaturing Gary Lightbody of Snow Patrol
11.Holy Ground
12.Sad Beautiful Tragic
13.The Lucky One
14.Everything Has Changedfeaturing Ed Sheeran
15.Starlight
16.Begin Again

Simone Bauer - myFanbase
07.11.2012

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