Bewertung
Placebo

Meds

Nach der Single-Collection “Once More With Feeling” und der Live-DVD “Soulmates Never Die” gibt es seit dem 10.03. endlich wieder ein neues, von den Fans sehnsüchtig erwartetes Placebo-Album. Durch den großartigen Vorgänger „Sleeping With Ghosts“ haben sie sich selbst die Latte sehr hoch gesetzt, mal sehen in wieweit die neue Platte da heranreicht oder ihn vielleicht sogar übertrifft.

Sehr hohe Erwartungen hatte ich an den Opener, mit "Bulletproof Cupid" hatten Placebo ja beim letzten Album wirklich etwas vorgelegt was schwer zu toppen ist. Mit "Meds" kommt beim aktuellen gleich zu Beginn der Titeltrack, bei dem sich Placebo Alison "VV" Mosshart von The Kills mit ins Boot geholt haben, ein Duett statt instrumental. Langsam steigert sich das Lied von Beginn an, auch durch den versetzten Einstieg der Instrumente ähnlich wie bei "Every You, Every Me" , ein gelungener Einstieg also.

Schön rockig geht es weiter mit "Infra-Red" und "Drag", nichts zu hören von den vorher angekündigten stark elektronischen Elementen sondern genau das Gegenteil. In "Space Monkey" kommen nun neben dem Klavier sogar Streicher zum Einsatz, Sprechparts und gesungene Strophen wechseln sich ab. Zunächst ruhiger geht es zu bei "Follow The Cops Back Home", hier findet man im Text auch einen Bezug zum Albumtitel "I’m medicated, how are you?", ebenso wie bei "Post Blue", hier singt Molko "It’s in the water baby; It’s in the pills that bring you down”.

In "Because I Want You" zeigen sich Placebo dann endlich wieder von ihrer rockigen Seite, im Gegensatz zu uns bekamen die UK-Bewohner diesen Song als erste Single ausgekoppelt. Doch schon "Blind" wird wieder ruhiger, melancholischer und trauriger, auch "Pierrot The Clown" reiht sich da ein.

Kein Geringerer als Michael Stipe von R.E.M. ist zusammen mit Brian Molko bei "Broken Promise" zu hören. Nach dem leisen Klavier zu Beginn geht es dann im Refrain auch endlich wieder etwas rockiger zu wie auch bei "One Of A Kind".

Klagend kommt "In The Cold Of The Morning" daher, da fühlt man sich gleich wie an einem besonders grauen eisigen Wintertag. Zum Schluss nun die erste Single für alle Länder außerhalb des UK, also für uns"Song To Say Goodbye", die inhaltlich gut zu der vorher schon erzeugten Stimmung passt.

Wer noch nicht genug hat von Placebo und sich noch nicht verabschieden will, kann sich auf der Bonus-DVD noch ein wenig die Zeit vertreiben, unter anderem mit einer kleinen Dokumentation oder den Lyrics instrumental unterlegt, quasi als Karaoke-Version. Auch ein paar Live-Clips (u.a. zusammen mit the Cure) und einige Demos sind enthalten. Ein kleines Manko der CD selbst ist es, dass man sie leider nicht in jedem PC-Laufwerk abspielen kann dank Kopierschutz.

Wären sie nicht Placebo, es wäre wirklich ein klasse Album, aber nachdem man im Vorfeld schon vieles gehört hat und anhand der vorhergehenden Alben waren meine Erwartungen wohl etwas zu hoch gesteckt und so hatte ich mir noch ein bisschen mehr erwartet. Vielleicht kommt der endgültige Klick für mich aber ja auch erst nach weiteren 10-mal hören, wer weiß.

Anspieltipps:

"Song To Say Goodbye"

"Broken Promise"

"Infra-Red"

"Post Blue"

Tracks

1.Meds
2.Infra-Red
3.Drag
4.Space Monkey
5.Follow The Cops Back Home
6.Post Blue
7.Because I Want You
8.Blind
9.Pierrot The Clown
10.Broken Promise
11.One Of A Kind
12.In The Cold Light Of Morning
13.Song To Say Goodbye

Eva - myFanbase
14.03.2006

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