Bewertung
Lou Reed & Metallica

Lulu

"Lulu. Tragödie in 5 Aufzügen mit einem Prolog." (Frank Wiedekind)

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© Mercury Records

Viel hat man ja im Vorfeld gehört und gelesen zum neuen Studioalbum von Metallica, das in Kollaboration mit Lou Reed entstanden ist. Jedenfalls dachte ich immer, dass "Lulu" ein neues Studioalbum von Metallica ist. Doch wie sich schließlich durch die zahlreichen Interviews der beiden Musiker herausstellte, ist dieses Werk einzig und alleine auf dem Mist von Singer/Songwriter Lou Reed entstanden, jedenfalls stammen Musik und Texte von ihm, lediglich die Umsetzung ist etwas von Metallica "inspiriert" worden.

Der Name Lou Reed war mir eigentlich schon seit dem grandiosen Titel "Perfect Day" aus dem Trainspotting-Soundtrack ein Begriff, doch wirklich viel wusste ich über das Schaffen des Künstlers bislang dann doch nicht. Wenn sich seine Musik jedoch auch nur Ansatzweise so anhört, wie dieses Album, muss ich mir selbst gestehen, dass ich wohl nichts verpasst habe.

Und während Metallica in Interviews von der Genialität von Reed schwärmen und der Songwriter selbst gar proklamiert, dass es eine seiner besten Arbeiten ist, wird die Messlatte für das Album dementsprechend hoch angesetzt. Bereits die ersten Takte zu "Brandenburg Gate" holen den Hörer, der sich von all der negativen Berichterstattung im Vorfeld nicht hat beirren lassen, auf den Boden der harten Tatsachen zurück: Lou Reeds atonale Gedichte, die er während seiner Songs vorträgt passen einfach nicht zu Metallicas harten Riffs.

Hetfield hält sich zu allem Übel dann auch noch die ganze Zeit über im Hintergrund und überlässt seinen Bandkollegen den Vortritt, die Musik wirkt jedoch an vielen Stellen vollkommen fehl am Platz und nichts, aber auch gar nichts erinnert in den ersten vier Songs an Metallica. Nach eben diesem vierten Track, "Mistress Dread", habe ich das Album schließlich ad acta gelegt, denn was die fünf Musiker bis dato auf die Scheibe gebannt hatten, verursachte bei mir eher Kopfschmerzen, als das Bedürfnis, das Album immer und immer wiederhören zu wollen.

In naher Zukunft werde ich dem Album wohl keine zweite Chance einräumen. Es gibt keinerlei Abwechslung in der Instrumentalisierung der ersten vier Songs, geschweige denn irgendwelche Variabilität in Reeds Art und Weise, seine Lyrics vorzutragen. Und wenn ich in anderen Rezensionen dann lese, dass mit "Little Dog" und "Junior Dad" die schlimmsten Songst noch auf mich warten, dann ist es gut so, dass ich vorzeitig abgebrochen habe.

Fazit

Es ist gut möglich, dass das Konzept des Albums völlig an mir vorbei gegangen ist und ich nicht erkannt habe, welch eine geniale Perle gerade vor mir liegt. Mir ist es gelinde gesagt auch egal.

Tracks

CD 11.Brandenburg Gate
2.The View
3.Pumping Blood
4.Mistress Dread
5.Iced Honey
6.Cheat on Me
CD 21.Frustration
2.Little Dog
3.Dragon
4.Junior Dad

Melanie Wolff - myFanbase
28.11.2011

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