Violeta Violeta Vol.1

Allerdings kann man nicht sagen, Kaizers Orchestra wären einfach nur auf den fahrenden Zug mit aufgesprungen – denn die Band gibt es schon seit 2000 und hat bis dato schon mehrere Alben mit stimmungsvollen, meist norwegischen Namen auf den Markt gebracht. Erfolgreich waren sie mit denen sogar auch international und was man so hört, sind die Jungs vor allem Live richtig gut.

Die "Violeta Violeta"-Reihe wird drei Platten umfassen, die planmäßig innerhalb von zwei Jahren veröffentlicht werden sollen. Der erste Teil ist nun seit dem 28. Januar 2011 im Handel erhältlich. Die Platte enthält aber lediglich zehn Musikstücke. Das ist schon ein wenig schade, da für Leute, die die Band bisher noch nicht kannten, ein paar mehr Lieder angenehmer gewesen wären.

Eine andere Sache, die mir nicht so recht gefällt ist, dass die Singleauskopplungen eine wenig falsche Vorstellung vermittelt haben, mit was man auf "Violeta Violeta Vol.1" rechnen darf. Die Nummer eins der Platte "Philemon Arthur & the Dung" ist ebenso großartig wie die zweite Single, und Nummer sieben des Albums, "Hjerteknuser", sie spiegeln aber nicht ganz den Gesamteindruck der CD wieder. Nach zwei wirklich guten, auf den Punkt gebrachten Liedern, mit denen "Violeta Violeta Vol.1" beginnt, folgen drei eher unschöne Songs die zum Teil erstarrt wirken und einen somit ein wenig auf die Geduldsprobe stellen. Natürlich ist die Musik auch immer Ansichtssache und manch einer mag genau diese drei Lieder womöglich richtig gern, nur ich hatte den Eindruck, dass Titel Nummer drei bis fünf eigentlich gar nicht auf das Album gehören. Der Kontrast zum Rest wird einfach viel zu klar deutlich und sie hätten vielleicht intelligenter platziert werden sollen. So stehen drei etwas eingefrorene Lieder in einem Raum voll richtig guter Musik und scheinen wie Außenseiter, die leider nicht mitspielen dürfen.

Doch zum Glück überzeugen die übrigen Titel der CD voll und ganz, und es ist wirklich schwer, sich hier ein paar Favoriten herauszupicken. Die Melodien reißen einen förmlich mit und das auch (oder erst recht), obwohl viele der Hörer nicht wirklich verstehen, worüber hier eigentlich gesungen wird. Jedenfalls geht einem die Musik nicht mehr so schnell aus dem Kopf und auch ich laufe in letzter Zeit mit einem Dauerohrwurm durch die Gegend. Schön fand ich aber auch die einzelnen Instrumental-Schnipsel, die an das Ende der Lieder "Diamant til kull", "Tumor i ditt hjerte" und "Svarte katter & flosshatter" gelegt wurden. Diese zu beschreiben ist sehr schwer, da in den Sekunden besonders tief in die Emotionskiste gegriffen wurde und man sich nicht entscheiden kann, welche der vielen Gefühle die Stückchen nun genau vermitteln und auslösen sollen.

Zudem ist die Aufmachung des Albums auch richtig stark und hier wurde sehr viel Mühe in die Gestaltung des Covers investiert. So etwas gibt bei mir Pluspunkte.

Fazit

Tja, welche Punktzahl vergebe ich nun dem ersten Teil der Trilogie? Inwieweit beeinflussen drei unpassende Lieder das Gesamtbild des Albums, welches sowieso nur zehn Lieder mit sich bringt? Das ist nun der Punkt, in dem jeder Hörer selbst entscheiden muss. Ich für meinen Teil vergebe "Violeta Violeta Vol.1" sehr wohlwollende sieben Punkte – denn vermutlich werde ich den Rest des Albums in nächster Zeit noch öfter in meinem CD-Spieler laufen haben.

Anspieltipps

Philemon Arthur & the Dung

Diamant til kull

Tumor i ditt hjerte

Hjerteknuser

Artistpage

Kaizers.no

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