Leave This Town (Tour Edition)

Hierzulande tourte Chris Daughtry anfangs des Jahres zusammen mit seiner Band als Vorgruppe von Nickelback durch Deutschland und begeisterte nicht nur mit einer kraftvollen Stimme, sondern auch mit stimmungsvollen Songs, die sich irgendwo zwischen stimmigem Rock und melodiösem Pop bewegen.

Mit "Leave This Town" erscheint nun bereits das zweite Album des Amerikaners und wie bereits bei dem Debütalbum "Daughtry" bestimmen Songs mit eingängigen Melodien die Playlist. Der Opener "You Don't Belong" beginnt dabei sehr stark und rockig und lädt zum leichten Headbangen ein, wobei der Vergleich mit den Songs von Nickelback oder Lifehouse nicht von der Hand zu weisen sind. Dieser Eindruck setzt sich bei "No Surprise" und bei "Life After You" fort, was jedoch kaum verwundern dürfte angesichts der Tatsache, dass als Co-Produzent Nickelback-Frontman Chad Kroeger hier seine Finger im Spiel hatte.

Leider klingen vor allem ab der Mitte der Scheibe viele Songs sehr ähnlich und dadurch beliebig austauschbar. Daughtry lässt hier ein wenig Eigenständigkeit vermissen, um im direkten Vergleich mit oben genannten Bands nicht unter zu gehen. Natürlich sind Songs wie "September" oder "Learn My Lesson" nicht schlecht, allerdings fehlt der zündende Funke, der mich als Hörer dazu bringt, die Songs wieder und wieder anhören zu wollen.

So rotiert die CD irgendwann munter belanglos im CD-Player und landet dann im Regal, um beim nächsten Frühjahrsputz vielleicht wieder als Geräuschkulisse durch die Boxen zu vibrieren. Schade eigentlich, denn Daughtry hat bislang vor allem mit ihren Singleauskopplungen bewiesen, dass sie durchaus Potential haben, Ohrwürmer zu produzieren, die so viel Wiedererkennungswert haben, dass bereits wenige Töne genügen, um die Songs eindeutig zuordnen zu können.

Die bei der Tour-Edition der CD beiliegende DVD ist zwar ein nettes Gimmick, doch eigentlich nicht unbedingt notwendig. Leider ist dort kein Tour-Mitschnitt zu finden, sondern lediglich die Musikvideos einiger alter und neuer Singleauskopplungen. Viel interessanter ist hingegen das Booklet, in dem endlich einmal wieder alle Songtexte zu finden sind und dem interessierten Zuhörer die Möglichkeit geben, sich mit dem Album etwas intensiver auseinander zu setzen.

Fazit

"Leave This Town" ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, doch die Stimme von Chris Daughtry und vor allem das erste Drittel des Albums rechtfertigen durchaus den Kauf der CD. Bleibt zu hoffen, dass der charismatische Frontmann sich beim nächsten Mal seiner Stärken besinnt und nicht nur die führende Hand von Chad Kroeger vertraut, der ihm bislang erfolgreich als Mentor diente.

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DaughtryOfficial.com

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