Chicago Blues
I got the Blues
Kennt ihr einen deutschen Blues-Musiker? Ich gebe zu, bevor die CD "Chicago Blues" (erscheint am 28. Mai 2010) in meinem CD-Player lag, war mir deutscher Blues völlig unbekannt. Wie mir geht es sicher vielen anderen. Dies war wohl mit ein Grund, weshalb Chris Kramer nicht in Deutschland mit deutschen Studiomusikern ins Studio ging, sondern den weiten Weg nach Amerika nahm und sich mit solchen Größen wie Mick Taylor (ex-Rolling Stones), Willie "Big Eyes" Smith oder Pintop Perkins (beide Muddy Waters Band) ins Studio begab. Und gleich vorweg: Es hat sich gelohnt! Herausgekommen ist ein wunderbar stimmiges Album, was nicht nur Bluesfans begeistern dürfte.
Schon das Intro geht gut ab. Song zwei nimmt das Tempo leider wieder etwas raus, aber die beiden folgenden Songs sind echte Kracher. Wer da ruhig sitzen bleibt, ist entweder querschnittsgelähmt oder taub.
"Es gibt gut, besser ... und es gibt mich!" Die Texte von Chris Kramer sind einfach toll. Sie sind witzig, kein bisschen schwermütig und verbreiten einfach gute Laune. Natürlich sind einige Songs bluestypisch etwas langsamer, was besonders durch die Mundharmonika unterstrichen wird, aber es ist doch immer eine gewisse Portion Humor dabei, so dass man nie auf die Idee kommt, es handle sich um schnulzige Liebeslieder. Es sind zwar zum Teil echte Liebeslieder, aber eben keine Schnulzen. Ich sag nur "Ich hab den Froschkönigblues...". Toll!
Wie man über einen Einkaufszettel einen so großartigen Song ("Ich beiß mich da jetzt durch") schreiben kann, das hab ich bislang nur bei Kramer erlebt.
Aber nicht nur die Texte überzeugen, die Gesamtkomposition stimmt. Über Kramers Mundharmonikaspiel muss man nicht viele Worte verlieren, es ist perfekt. Die Musiker, die er sich ins Studio geholt hat, spielen allesamt großartig und geben den Songs den richtigen Drive.
Leider klingt die CD mit "Viel zu lang gewartet" etwas lahm aus und der Einsatz der Mundharmonika ist manchmal hart an der Grenze zum Nervigen, so dass es am Ende nicht die volle Punktzahl geben kann.
Fazit
Wenn die Texte nicht deutsch wären, käme man nie auf die Idee, dass es sich bei Chris Kramer um einen Deutschen handelt. "Chicago Blues" ist ein tolle Blues-Album, dass keinen Song zu viel und keinen Song zu wenig enthält. Kaufen!
Anspieltipps
Es gibt gut, besser und es gibt mich
Froschkönig Blues
Ich sitz hier und warte
Artistpage
Tracks
| 1. | Harp Boogie | |||
| 2. | Jedesmal | |||
| 3. | Ich bat um einen Kuss zum Abschied | |||
| 4. | Es gibt gut, besser und es gibt mich | |||
| 5. | Die Frau von meinem Vermieter ist krank | |||
| 6. | Darf ich bitten | |||
| 7. | Froschkönig Blues | |||
| 8. | Was geschehen ist, ist geschehen | |||
| 9. | Ich beiss mich da jetzt durch | |||
| 10. | Ich sitz hier und warte | |||
| 11. | Ich wach heut morgen auf | |||
| 12. | Viel zu lang gewartet |
Nicole Brandt - myFanbase
09.07.2010
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 28.05.2010Genre: Blues
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Aktuelle Kommentare
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