Bewertung
ReBeatles Project, The

Get Back!

Vor 50 Jahren kamen sie zusammen, vor 40 Jahren trennten sie sich. Und die vier Jungs sind wahrscheinlich nicht die einzigen, die sich lauthals wünschen: "Get Back!"

Foto: Copyright: Sony Music
© Sony Music

Vier Männer (damals wie heute) und 14 Popsongs (ebenfalls damals wie heute). Die Gemeinsamkeit fragen Sie sich? Die Musik, denn alle acht sind ihr hoffnungslos verfallen. "The Fab Four" haben treue Anhänger in Andrew Kohlenberg, Martin Schurig, Chris Schüßler und Hannes Ordiziniak gefunden, denn die haben sich als "The ReBeatles Project" zusammengetan. Als Verehrer der Swinging Sixties geben sie Popsongs von heute und damals ein neues Gewand.

Und dafür fuhren sie mal eben in die Provence, zu einem der letzten vier original EMI TG12345 Aufnahmekonsolen, von denen sowohl die Beatles, als auch deren Konkurrenten von den Rolling Stones Gebrauch gemacht haben.

Der Reiz dieser CD ist hauptsächlich das (Wieder-)Finden schon längst bekannter Lieder. Die Möglichkeit neue Lieder zu entdecken und dabei von Anfang an auch noch mitsingen zu können ist toll. Eine der bestechendsten Eigenschaft des Pop ist ja die Eingängigkeit. Einmal im Kopf drin, kommt es nie wieder raus. Allerdings wird das bei vielen dieser Liedern sehr bald sehr nervig. Der Zeitpunkt (wenn man Glück hat auch das Ausbleiben) dieses Debakels hängt von der Qualität des Liedes ab und die lässt sich auch durch Stilveränderung nicht hochpushen. Ein "Around The World" bleibt ein "Around The World" und wird es auch immer sein. Die "La La La La Las" gehen einem schon während des ersten Durchlaufs auf den Senkel.

Mit Covern generell ist das immer so eine Sache: Man ist (meistens) für die Version, die man zu erst gehört hat und im Zweifelsfall ist man für das Original. Kennt man ja, einige der schönsten Lieder wurden durch Coverversionen zerstückelt und durch den Dreck gezogen. Wer der Theorie nicht folgen kann, vergleiche "Knockin' On Heaven's Door" von Bob Dylan mit der Version von Guns N' Roses. Deswegen muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er für eine zweites "Eternal Flame" Platz in seinem Herzen hat, oder nicht.

"One", im Original von Bono & Co., und "Fight For Your Right" sind die einzigen Lieder auf dem Album, die ihren Ursprung nicht im Pop haben, aber dann komplett umgekrempelt wurden. Natürlich haben sie auch ein paar Lieder gewählt, die man einfach nicht versauen kann. "Three Lions" hat in der Geschichte schon mehrmals bewiesen, dass es ein Nummer-Eins-Hit ist und kommt auch dieses Mal passend zur Fußball-WM wieder raus.

Am Ende erwartet einen noch eine kleine Überraschung: Die vier Beatles-Fanatiker haben selbst den Stift in die Hand genommen und einen wirklich schönen Abschluss geschrieben, Eigenproduktionen hätten sie durchaus öfters machen können.

Der einzig wirkliche Negativpunkt bezieht sich nicht auf die Musik, sondern vielmehr sie Aufmachung: Die Kostümierung als "Fab Four" hätte nicht sein müssen, vor allem da sie auch betont haben, dass die Beatles unerreichbar sind und es ihnen darum geht den Sound der Sechziger ins heutige Millenium zu holen. Sonst ist nur anzumerken, dass das Cover von "I Gotta Feeling" es leider nicht mehr aufs Album geschafft hat, aber das kann man sich bei Amazon kostenlos runterladen.

Fazit

Im Endeffekt ist die Platte für ein paar Mal durchhören ganz lustig, allerdings greift man lieber auf die Originalversionen zurück, denn der Reiz des Entdeckens hält nicht lange an und die Songs scheinen immer nach gleichem Schema an den Sound der Sixties angelehnt worden zu sein, so dass Wiederholungen unvermeidlich sind.

Anspieltipps

I Want You (To Say)

Artistpage

ReBeatles.de

MySpace-Profil

Tracks

1.Beautiful
2.Get The Party Started
3.Rehab
4.Around The World
5.Fight For Your Right
6.Eternal Flame
7.Do You Really Want To Hurt Me?
8.Let Me Entertain You
9.Hold Me Now
10.Poker Face
11.Three Lions
12.Happy Birthday
13.One
14.I Want You (To Say)

Ameli H. - myFanbase
07.07.2010

Diskussion zu dieser CD