Bewertung
Sting

If on a Winter's Night...

Weihnachts-CDs gibt es en masse, fast jeder große Künstler veröffentlicht im Laufe seiner Karriere zumindest eine. Doch Sting gibt sich keinesfalls mit einer einfachen Ansammlung Weihnachtslieder zufrieden, auf seinem neuen Album "If on a Winter's Night..." hat er, gemeinsam mit seinen Gästen, Songs aufgenommen, die den Zauber der kalten Jahreszeit einfangen sollen. Stille, Meditation, Selbstreflektion und Besinnlichkeit sind in den Liedern, welche sowohl traditionell als auch religiös und modern angehaucht sind, vertreten.

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Eigentlich ist Sting den meisten nur als Rock- und Popkünstler bekannt, doch auf seinem aktuellen Winteralbum weitet er seine Bandbreite aus und bedient sich klassischer traditioneller Komponenten, um das Ambiente des Winters einzufangen und seine Fans in die entsprechende Stimmung zu versetzen. Man kann also das Album nicht im geringsten mit den anderen Werken des Briten vergleichen. Hier begibt er sich auf eine zeitliche und musikalische Reise, nutzt verschiedene Stile, Instrumente und Klänge, um den Winter in der Gesamtheit darzustellen. Zur Unterstützung hat er sich u. a. Dominic Miller, Ibrahim Malouff, Chris Botti und Daniel Hope geholt. Das Album strahlt Gemütlichkeit aus und ist für einen entspannten Abend am Kamin oder aber zum Candle-Light-Dinner perfekt.

Neben traditionellen Weihnachtsliedern wie "Gabriel's Message", bestechen auch alte Balladen aus den unterschiedlichsten Regionen wie "Cold Song" und "The Snow It Melts the Soonest", einem in Sprechgesang vorgetragenen Klassiker aus Newcastle. Mit "Hurdy-Gurdy Man" hat Sting Schuberts Winterreise modernisiert. Ebenso produzierte er seinen Song "The Hounds of Winter" neu, welcher nun mystischer und eindringlicher wirkt. Selbst das altbekannte "Es ist ein Ros entsprungen" hat er mit "Lo, How a Rose E'er Blooming" aufgenommen. Etwas temporeicher sind "There Is No Rose of Such Virtue" und "Soul Cake". "The Burning Babe" überzeugt durch den jazzigen Sound. Einer alten irischen oder keltischen Sage entsprungen klingen "Christmas at Sea" und "You Only Cross My Mind in Winter". Seine eigene Komposition ist auch "Lullaby for an Anxious Child", das durchweg überzeugt und ein Juwel der Platte ist.

Auf der Ltd. Special Edition befindet sich noch eine weitere Disc mit folgenden Extras: 1. Mystery And Storytelling, 2. A Primal Memory, 3. Shaping The Repertoire, 4. Inviting Chaos, 5. Outside Their Comfort Zone, 6. Slowly Coalescing. Diese sind zwar ganz nett, aber durchaus entbehrlich und nicht herausragend.

Insgesamt ein Album, welches sich weitab vom Mainstream und auch sonstigen Werken des 1951 geborenen Künstlers befindet. Kein leichtes, unbeschwertes Werk, sondern eines mit einer besinnlichen, z. T. auch bedrückenden Wirkung, die allerdings optimal zur Winterstimmung passt und sich für gemütliche Stunden auf der Couch, vor dem Kamin und zum Abendessen eignet. Herauszuheben ist auch noch das umfassende Booklet und die Gestaltung der CD im Großformat mit eindringlichen, stimmungsvollen Schneebildern und Informationen.

Fazit

Echte Stingfans werden von den Facetten ihres Stars bestimmt begeistert sein, Gelegenheits-Sting-Hörer sollten erst mal reinschnuppern, ob ihnen die Musikrichtung gefällt und auch alle anderen, die traditionelle, klassische Weihnachts- und Wintermusik mögen, sollten dem Album eine Chance geben!

Anspieltipps

Gabriel's Message

The hounds of winter

Lullaby for an anxious child

You only cross my mind in winter

The burning babe

Artistpage

Sting.com

Tracks

1.Gabriel's Message
2.Soul Cake
3.There Is No Rose of Such Virtue
4.The Snow It Melts the Soonest
5.Christmas at Sea
6.Lo, How a Rose E'er Blooming
7.Cold Song
8.The Burning Babe
9.Now Winter Comes Slowly
10.The Hounds of Winter
11.Balulalow
12.Cherry Tree Carol
13.Lullaby for an Anxious Child
14.Hurdy-Gurdy Man
15.You Only Cross My Mind in Winter

Julia H. - myFanbase
10.11.2009

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