Ali e Radici
Vier Jahre liegt das letzte Studioalbum von Eros Ramazzotti bereits zurück. Um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten, brachte der italienische Schmusesänger 2007 ein Best-Of-Album mit all seinen großen Hits auf den Markt, machte letztendlich jedoch eher durch sein Privatleben auf sich aufmerksam als durch seine Musik. Nun versucht er mit "Ali e Radici" an alte Erfolge anzuknüpfen.
Ein wenig hat es den Anschein, als ob der ehemals heißeste musikalische Export Roms sein Feuer verloren hätte. Seit der hässlichen Trennung von Michelle Hunziker hat Eros Ramazzotti ein kleines bisschen Lebenslust verloren. Darüber kann letztendlich auch das übertrieben positive Booklet nicht hinwegtäuschen, in dem fast schon plakativ gezeigt wird, dass er längst Ersatz für das schweizer Model gefunden hat.
Wenn man den Namen Eros Ramazzotti hört, denkt man sofort an Sonne, Strand und Meer, an Pizza, Eis, Amore und La Dolce Vita. Und natürlich blitzt auch hier und da das typisch-italienische Flair durch. "Affetti Personali" beispielsweise verbreitet durchgehend gute Laune, während Songs wie "Nessuno Escluso" oder der Titeltrack des Albums, "Ali E Radici", als melancholische Schmachtfetzen daherkommen, die einfach auf ein tpyisches Eros-Ramazzotti-Album gehören.
Trotz einiger guter Ansätze wirkt das neue Werk des einst so erfolgreichen Italieners recht unausgegoren. Vor allem die Zusammenstellung der Titel ist etwas unglücklich, denn irgendwie will sich kein durchgäniges Feeling einstellen. Die bereits erwähnten (wenigen) Schnulzen durchbricht urplötzlich ein völlig deplaziert wirkender Disco-Song die Urlaubsstimmung. "Non Possiamo Chiudere Gli Occhi" passt überhaupt nicht in das Gesamtkonzept des Albums, das insgesamt dann doch wieder einmal sehr Midtempo-lastig geworden ist
In Interviews brüstet Eros sich des Öfteren damit, dass auf dem Album eine Menge tiefgehender Lyrics zu finden sind. Doch ohne fortgeschrittene Italienischkenntnisse wird er wohl bei den wenigsten Zuhörern Gehör finden, wenn er über Glaubensfragen, Freundschaften oder gar die Unfähigkeit der Kommunikation unter Menschen in der heutigen Zeit philosophiert. Es ist hierzulande eindeutig die Musik und seine weiche Stimme, die Eros Ramazzotti zu demjenigen gemacht hat, der er heute ist. Seine Texte waren dabei eigentlich immer eher zweitrangig.
Doch auch das musikalische Arrangement des Albums wirkt dieses Mal wieder etwas unausgegoren. Eigentlich sollte das London Session Orchestra den einzelnen Songs das gewisse Etwas verleihen, letztendlich bleiben die Musiker jedoch weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und versauern irgendwo im Hintergrund, wo sie niemand recht wahrnimmt. Das Album bleibt also insgesamt auch musikalisch ein wenig farblos und ohne echte Highlights.
Hartgesottene Fans werden jedoch wie immer ein Auge zudrücken können, denn ein klein bisschen Urlaubsstimmung zu wecken gelingt Eros Ramazzotti dann mit ein bis zwei Songs irgendwie doch.
Fazit
Es wirkt, als hätte Eros Ramazotti seinen Zenit längst überschritten, denn es fehlt ihm definitiv an neuen Ideen. Nicht immer muss sich ein Künstler mit jedem neuen Werk weiterentwickeln oder gar neu definieren, doch Album für Album dem Zuhörer nur Altbewährtes vorzuleiern ist auf Dauer einfach langweilig und öde. Darum dürfte das neue Album auch nicht gerade viel Staub aufwirbeln.
Artistpage
Tracks
| 1. | Appunti E Note | |||
| 2. | Il Cammino | |||
| 3. | Parla Con Me | |||
| 4. | L'Orizzonte | |||
| 5. | Affetti Personali | |||
| 6. | Controvento | |||
| 7. | Ali E Radici | |||
| 8. | Bucaneve | |||
| 9. | Nessuno Escluso | |||
| 10. | Non Possiamo Chiudere Gli Occhi | |||
| 11. | Come Gioielli |
Melanie Wolff - myFanbase
05.06.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (DE): 22.05.2009Genre: Pop
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Aktuelle Kommentare
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F.B.I.: F.B.I.
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