Bewertung
Aloha From Hell

No More Days to Waste

Nach dem im Jahre 2007 errungenen Sieg beim "Bravo Bandnewcomer Contest" geht es für Aloha From Hell steil bergauf. Daraufhin folgten neben der Auszeichnung mit dem Bayrischen Löwen zahlreiche positive Kritiken, Auftritte - u. a. bei der Bravo Supershow - sowie das erste Album "No More Days to Waste" mit zwei sehr erfolgreichen Singleauskopplungen "Don't Gimme That" und "Walk Away".

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Die aus Aschaffenburg stammende Frontfrau Vivi (16) wird seit 2006 von den vier Jungen Moritz (18, Gitarre), Andreas (21, Gitarre), Maximilian (17, Bass) und Felix (15, Schlagzeug) begleitet. Man könnte also meinen, es handelt sich um eine typische Teenie-Schülerband mit dem üblichen Sound. Doch dem ist nicht so, denn Aloha From Hell sind anders, sie unterscheiden sich von dem nervenden Casting-Einheitsbrei und dem meist zu hörenden elektronischen Popgedudel. Vergleichen kann man ihren Stil ein wenig mit Die Happy, Nickelback, Paramore und vor allem mit Avril Lavigne, an die sie nicht nur musikalisch sondern auch optisch erinnern. Die Songs sind durchweg auf Englisch gesungen und wüsste man es nicht besser, würde es nicht auffallen, dass die Band "made in Germany" ist. Insgesamt sind die Lieder poppig mit einem Schuss alternativen Rock und Punk vermischt. Vivis Stimme ist klar, füllig, melodisch und ausdrucksstark. Das Album bietet für jeden Geschmack etwas, wechselt zwischen rockigen, härteren Nummern, Balladen und Midtempo-Songs und bedient sich textlich allen Problemen und Themen, die Jugendliche oder Junggebliebene interessieren und beschäftigen.

"No More Days to Waste" ist sowohl der Titel des Albums als auch der erste Song, welcher einen temporeichen, rockigen, fetzigen Auftakt bietet und einen direkt in die Welt von Aloha From Hell eintauchen lässt. Ebenso spritzig und energiegeladen geht es mit "Can You Hear Me Boys" weiter. Danach folgt "Don't Gimme That", welches einen spannungsgeladenen Mix aus ruhigeren und rockigeren Passagen liefert, allerdings auch ein wenig an Avril Lavignes "My Happy Ending" erinnert. Mit "Fear of Tomorrow" geht es etwas langsamer, aber dennoch überzeugend weiter. "Walk Away" führt diesen Trend fort und begeistert als Ballade mit Piano, Drums und Gitarre. Erst langsam steigert sich das Tempo in "Don't Hurt Yourself" und "Wake Me Up", um dann in "Hello, Hello" sowie "How Come You Are The One" wieder schneller und härter zu erklingen.

"Girls Just Wanna Have Fun" von Cindy Lauper, vielfach gecovert, hundertfach gehört, findet sich auch auf diesem Album als Coverversion wieder. Natürlich schaffen es Kopien selten an das Original heranzureichen und einen direkten Vergleich möchte ich auch vermeiden. Es sei nur soviel anzumerken, dass die Liedinterpretation von Vivi & Co. Spaß macht und gelungen ist. Sehr schön ist auch "You", ein Liebeslied mit spritzig rockigem Sound, welches durch das geniale "Catch Me If You Can" abgelöst wird, welches einen tollen Spannungsbogen schlägt und dann zum Schlusslied, der Alternative Rock Version von "Don't Gimme That" überleitet, welche in der Tat etwas härter und kräftiger rüberkommt, aber dennoch nicht besonders gegenüber der Videoversion hervorsticht.

Auf dem Album gibt es keine schlechten Lieder, jedes ist einzigartig und auf seine Weise überzeugend. Somit kann ich nur sagen, dass mich dieses Album sehr erstaunt und überrascht hat, ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass eine deutsche Teenie-Newcomerband mit einem solchen Repertoire aufwarten kann und derart positiv auffällt. Einziges Manko ist natürlich, dass die Musik wahrscheinlich nur eine junge Zielgruppe ansprechen wird, alteingesessene Rockfans werden die Musik zu seicht finden und Erwachsene werden sich mit den Texten nicht mehr unbedingt identifizieren können.

Fazit

Ein gelungenes Debütalbum einer sehr jungen Band, welches auf jeden Fall junge Leute mit einem Faible für Poprockmusik ansprechen wird, die auch Texte aus ihrem Lebensumfeld hören möchten. Es wäre sehr schön, Weiteres von dieser Band zu hören. Ihnen sei auf jeden Fall Erfolg gegönnt!

Anspieltipps

Don't Gimme That

Walk Away

Catch Me If You Can

Artistpage

AlohaFromHell.de

Tracks

1.No More Days to Waste
2.Can You Hear Me Boys
3.Don't Gimme That (Video Version)
4.Fear of Tomorrow
5.Walk Away (Album Version)
6.Don't Hurt Yourself
7.Wake Me Up
8.Hello, Hello
9.How Come You Are The One
10.Girls Just Wanna Have Fun
11.You
12.Catch Me If You Can
13.Don't Gimme That (Alternative Rock Version)

Julia H. - myFanbase
18.04.2009

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