Just Go
Wenn ein Künstler über zwanzig Jahre Erfolg im Musikbusiness aufweisen kann und dort seit Jahrzehnten die Musik entscheidend mitgeprägt hat, dann ist es meist schwer, das angestaubte Image, das einem Fans und Kritiker aufgezwängt haben, wieder los zu werden.
Seit über zwanzig Jahren ist Richie aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken - Zeit also, sich neu zu entdecken, alte Gewohnheiten abzulegen und sich einem neuen Publikum zu öffnen.
"Just Go" lautet der Titel des neuen Albums des Schmusesängers, der mit Songs wie "Say You, Say me" oder "Endless Love" weltbekannt wurde. Und es klingt beim ersten Anhören so gar nicht nach Lionel Richie. Der Sound wirkt moderner, die richtig herzzerreißenden Balladen fehlen und irgendwie kommt dem Zuhörer vieles bekannt vor. Kein Wunder, holte sich Richie doch einige der momentan angesagtesten Produzenten ins Studio. Unter anderem drücken Ne-Yo und Akon einigen Songs ihren Stempel auf, letzterer greift dabei sogar selbst zum Mikrophon und sorgt dafür, dass Richies neues Album sich voll auf der Höhe der Zeit bewegt.
Dies klingt beim ersten Hinhören zunächst einmal nicht schlecht. Die Songs haben eine eingängige Melodie und auch den Texten merkt man die jahrelange Erfahrung des Songschreibers an. Doch je länger sich die CD im CD-Spieler dreht, desto klarer wird, dass "Just Go" nur an der Oberfläche wirklich glänzt und viele Songs auf immer das gleiche Schema zurückgreifen. Am Ende ist man ein wenig enttäuscht, denn eigentlich hatte man mehr erwartet als nur ein Album, das auf der mittlerweile fast schon ein wenig abflachenden R&B-Welle mitsurft.
Gar nicht in das Konzept passt schließlich der Titel "Somewhere in London", der fast schon ins Dance-Schema abgleitet und auf einer R&B-Platte definitiv nichts zu suchen hat. Die übrigen Songs klingen aufgrund der elektronischen Drum-Programmierung leider allesamt furchtbar ähnlich und unterscheiden sich meist nur durch den einsetzenden Hintergrundgesang oder den wechselnden Einsatz von Piano und Streichern.
Am Ende lässt Richie dann aber doch noch den alten Charme durchblicken und präsentiert mit "Eternity" eine wirklich starke Ballade, die letztendlich jedoch den Gesamteindruck nicht wieder wett machen kann.
Fazit
Lionel Richie ist mit seinem Album im Hier & Jetzt angekommen - Schade eigentlich, denn in dem Einheitsbrei der letzten Jahre geht er damit völlig unter. Im Gedächtnis bleiben weiterhin alte Songs wie "All Night Long" und "Dancing on the Ceiling". Das neue Album wird dagegen schnell in Vergessenheit geraten.
Hörprobe
Hört euch alle Lieder des Albums "Just Go" an. Hier geht es zur Hörprobe.
Artistpage
Tracks
| 1. | Forever | |||
| 2. | Just Go | featuring Akon | ||
| 3. | Nothing Left to Give | featuring Akon | ||
| 4. | Forever and a Day | |||
| 5. | I'm Not Okay | |||
| 6. | Good Morning | |||
| 7. | Through My Eyes | |||
| 8. | I'm in Love | |||
| 9. | Think of You | |||
| 10. | Into You Deep | |||
| 11. | Pasttime | |||
| 12. | Face in the Crowd | featuring Trijntje Oosterhuis | ||
| 13. | Somewhere in London | |||
| 14. | Eternity |
Melanie Wolff - myFanbase
15.04.2009
Diskussion zu dieser CD
Weitere Informationen
Veröffentlichungsdatum (US): 19.05.2009Veröffentlichungsdatum (DE): 20.03.2009
Genre: R&B
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Aktuelle Kommentare
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