Black Roses

Die finnischen Rocker haben sich viel Zeit genommen und erst jetzt, drei Jahre nach der Veröffentlichung ihres Albums "Hide From The Sun", kommen wir in den Genuss neuer kreativer Ergüsse der Band. Das neue Album "Black Roses" bietet den bekannten Charme und Stil von The Rasmus, zeigt aber auch einige neue Seiten und überzeugt durch und durch.

Schon seit fast zwei Jahrzehnten besteht die Band und das spiegelt sich auch in der Musik wieder, man spürt noch deutlich Einflüsse der 80er und 90er Jahre sowie elektronische Komponenten. Als Death-Pop, wie die Finnen ihre Musik selber betiteln, würde ich die Musik allerdings nicht bezeichnen, es ist eher gradliniger Rock mit einigen Gothicelementen, welcher vielleicht auch einen Hauch zu sehr ins Mainstreamgenre reinrutscht. Hauptkomponente ist der Gesang, der klar, hoch und melancholisch wirkt sowie Schlagzeug und Keyboard. Gitarren kommen nur beiläufig zum Tragen und sind lediglich in "You Got It Wrong" und "The Fight" in den Vordergrund gerückt. Die Lieder haben alle Ohrwurmqualität und überzeugen durch emotionale Rockklänge.

Der Auftakt: "Livin' In a World Without You", der Song, den wohl mittlerweile jeder aus dem Radio kennt und entweder liebt oder hasst. Für Liebhaber des Songs ist das Album auf jeden Fall schon mal empfehlenswert, die anderen werden sich eventuell mit den weiteren Songs auch nicht anfreunden können, da Gesang, Stil und Performance der Hitsingle das gesamte Ambiente des Albums widerspiegeln. Insgesamt ist das Lied wunderschön, kraftvoll, emotional und eine Ode an Freiheit und Selbstbestimmung. "Ten Black Roses" schließt an und überzeugt ebenso durch seine gefühlvolle Melodie, welche geschickt zwischen ruhigeren Passagen und spannungsgeladenen rockigen Stücken wechselt. Es geht um Liebe, Sehnsucht und die gesamte Bandbreite der Band entfaltet sich hier. Auch in "Ghost of Love" geht es um die Liebe, aber mit einem deutlich eindringlicheren Rhythmus und härteren Klängen.

Das vierte Lied "Justify" ist eine melancholische Ballade voller Schmerz. Weitaus dynamischer präsentiert sich "Your Forgiveness", es wirkt fröhlicher und optimistischer, aber dennoch rockig. "Run To You" ist ein sehr spannungsgeladenes Lied, welches die ganze Zeit einen Spannungsbogen schlägt und absolut überzeugt. Allerdings wirkt es auch ein wenig poppiger als die übrigen Songs. Mit "You Got It Wrong" folgt ein gitarrenlastiges Lied, rockig, dynamisch und ein wenig aggressiv. Diese Tendenz setzt sich in "Lost And Lonely" fort, ein typisches, episch angehauchtes Rocklied mit Death-Metal und melancholischen Einflüssen. Man hört auch Einspielungen aus Carmina Burana. Wieder sehr vom Gitarrensound getragen, ist der schnelle Rocksong "The Fight". Insgesamt kann man sagen, dass das Album ab der Mitte immer mehr düstere Komponenten freigibt, sich aggressiver, melancholischer und spannungsgeladener entwickelt und somit auch vom Mainstream entfernt. Kleine Ausnahme ist nur das folgende Lied "Dangerous Kind", was wieder etwas klarer wirkt und von der auch die Band selber sagt, es sei irgendwie anders und amüsant. Mit "Live Forever" schließt das Album melancholisch, emotionsgeladen und kraftvoll ab. Eine wunderschöne Ballade über das Leben und die Liebe.

Ein Album, was durchaus überzeugt und eingängige Melodien liefert, welche zwar mainstreamhaft klingen, aber trotzdem rockig, melancholisch und wunderschön anzuhören sind. Für The Rasmus-Fans ein Muss und auch für alle anderen auf jeden Fall mal einen Versuch wert. Übrigens gibt es auch eine Special-Version mit einem Film zur Entstehung des Albums.

Fazit

Ein schönes Album, welches eingängige, melancholische, rockige Songs mit einer Prise Elektronik und Gothic liefert. Empfehlenswert!

Anspieltipps

Livin'in a world without you

Ten black roses

Lost and lonely

The fight

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