One X/ Live at the Palace 2008

In Kanada und den USA konnten Three Days Grace schon einige Erfolge feiern und jetzt ist auch ihr zweites Album in den deutschen Läden zu finden. Allerdings frage ich mich, warum das Album jetzt urplötzlich hierzulande veröffentlich wird. Ungewöhnlich ist es natürlich nicht, dass es bei uns viele Platten nicht erhältlich sind, aber zwei Jahre ist schon eine lange Zeitspanne. Als stolze Besitzerin des ersten Albums "Three Days Grace" ist "One X" einfach Pflicht. Während die erste Platte mehr in Richtung Hard Rock ging, ist dieses Album etwas ruhiger, aber an härteren Songs fehlt es auch hier nicht. Die Band hat sich sichtlich weiterentwickelt und das zum Guten.

Die Platte überzeugt mit tiefgründigen Texte, einem guten Sound und tollen Gitarrenriffs. Das ganze fängt mit dem etwas rockigerem "It's all over" an. Das es noch besser geht, zeigt sich gleich am nächsten Track "Pain". "Pain" gehört zu einem meiner Lieblingssongs, was vor allem am Refrain liegt. Danach folgt mit "Animal I Have Become" wieder ein richtiger Rocksong der zum Mitgröhlen einlädt. "Never Too Late" ist dann wieder das komplette Gegenteil des Vorgängers. Das Lied ist wieder etwas ruhiger, wie auch schon "Pain". An dem ganzen Wechsel zwischen Hard Rock und Rock-Ballade kommt aber richtig gut zur Geltung, wie perfekt sich Sänger Adam seine Stimme an die einzelnen Songs anpassen kann.

Die nächsten Songs sind von der Struktur ähnlich die die vorherigen: Entweder rockiger oder wieder ruhiger. Auch wenn es sich ein bisschen langweilig anhören mag, ist es das auf keinen Fall. Jeder Song ist ganz verschieden, was vor allem den Songtexten zu verdanken ist. Zum Schluss wird das Album immer besser und die drei Lieder "Over and Over", "Time Of Dying" und "Gone Forever" zählen eindeutig zu den Highlights. Hier stimmt einfach alles: Der Gesang, die Texte und die Musik. Der vorletzte Song trägt den selben Titel wie das Album und fällt wieder besonders wegen Adams Stimme auf. Zum Abschluss gibt es noch den Bonus Track "Running Away", welcher wie jeder Song auf der Platte zu überzeugen weiß. Leider fehlt im Booklet der Songtext dazu.

Aber nicht nur das Album ist vollkommen gelungen, sondern auch die Live-DVD. Aufgezeichnet wurde das Konzert am 21. März 2008 in Michigan, Detroit. Im Menü kann man die einzelnen Songs auswählen oder auch gleich die ganze Show abspielen. Als Bonusmaterial ist noch exklusives Filmmaterial enthalten, dass Interviews mit den Bandmitgliedern und Einblicke hinter die Bühne gewährt. Die Szenen sind teilweise in Schwarz-Weiß gedreht, was ein wenig an die "Bullet in a Bible"-DVD von Green Day erinnert. Einzig ist störend, dass es nicht möglich ist das Bonusmaterial beim eigentlichen Konzert auszublenden und so kommt nach jedem Song automatisch ein neues Interview. Ich würde es besser finden, wenn die Szenen als einzelner Film auf der DVD wäre, vor allem da es nicht viel mit den einzelnen Songs zu tun hat.

An der Bühnenshow selbst ist nichts auszusetzen. So schafft es Adam Gontier immer wieder das Publikum anzuheizen und auch als Zuschauer bekommt man gute Laune. Aber wie schon erwähnt, die Interviews nach einem Song treiben die Stimmung jedes Mal ein bisschen nach unten.

Fazit

Ein rundum gelungenes Album, das seinen Vorgänger locker übertrifft. Es ist für jeden Geschmack und jede Stimmung ein passendes Lied dabei. Aber nicht nur die CD ist toll, sondern auch Live-DVD.

Anspieltipps

Animal I Have Become

Pain

Time Of Dying

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