Bewertung
Linkin Park

Hybrid Theory

Mit Linkin Park trat eine der wohl eigentümlichsten und erfolgversprechendsten Bands ins Licht der Musikindustrie: wer Old-School Hip-Hop, Traditional Classic Rock, Electronica und natürlich Alternative Metal miteinander vermischt, muss sehr mutig sein. Und vor allem sich seiner selbst sehr sicher. Aber Unsicherheit ist etwas, um das sich Linkin Park, nachdem sie im Herbst 2000 ihr erfolgreiches Debütalbum "Hybrid Theory" herausgebracht haben, keineswegs mehr kümmern muss.

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Bevor Linkin Park ihre Liebe zu Intros entdeckte, gab es noch den altbewährten "Einstiegssong" für sie – in diesem Falle "Papercut". Ein einziger Song, der seine Macher vorstellen muss, der einen Vorgeschmack auf weitere elf Lieder geben soll und gleichzeitig ein Verlangen danach auszulösen hat, dieses Album nie wieder aus den Händen legen zu wollen. Linkin Park, Gratulation. Ihr habt diese harte Probe mit Auszeichnung bestanden.

"One Step Closer" schließt sofort an die Einleitung von "Hybrid Theory" an. Ich schätze, dass selbst die Menschen, die noch nie ein Sterbenswörtchen über die Rockband gehört haben, spätestens jetzt Sympathie, wenn nicht starke Begeisterung für sie empfinden werden. Mit einem eindrucksvollen Text und einem einzigartigen Refrain können die sechs Jungs vollends überzeugen.

Mit "With You" stellt sich der Traditional Rock ein wenig in den Hintergrund, um die Elektronik und den Metal in den Vordergrund zu rücken und auch ganz andere Seiten zu offenbaren. Das folgende "Points Of Authority" legt zwar wieder im Tempo nach, zeichnet sich diesmal jedoch auch durch längeren Einsatz für Mike Shinoda und seinen rockigen Rap-Gesang aus.

Ein Hard Rock Klassiker, der auch mit dem Preis "Best Hard Rock Perfomance" ausgezeichnet wurde, ist das nun folgende: "Crawling". Ein intelligenter Wechsel zwischen ruhigeren, aussagekräftigeren Textstellen und den gewohnten starken, charakteristischen Refrains machen diese Nummer zu einem Hit.

Danach gibt "Runaway" die Möglichkeit, kurz auszuruhen und Linkin Park ein wenig besser kennen zu lernen, um sogleich zu einem meiner persönlichen Favoriten des Albums fortzuschreiten: "By Myself" ist wohl eine der intensivsten und nachdrücklichsten Melodien der ganzen CD. Mit dem Scream-Rock von Leadsänger Chester Bennington und Lyrics, die unter die Haut gehen, kann diese Nummer von Anfang an faszinieren und begeistern.

"In The End" – wohl einer der bekanntesten Songs von Linkin Park überhaupt. Und doch kann ich nicht viel dazu sagen, denn an dieser Stelle kann man kaum etwas anderes tun, als sich von dem Lied und den Texten einfangen zu lassen und laut mitzusingen. Selten habe ich etwas Traurigeres gehört.

Hauptsächlich wird das danach kommende "A Place For My Head" von Shinodas Rap und elektronischen Vibes bestimmt, unterbrochen von Benningtons starker Stimme, unter anderem auch geschrieen. Von der etwas niederdrückenden Stimmung wird man anschließend allerdings in die typische Welt von Linkin Park gerissen, die sie so unglaublich tadellos beherrschen; Rock und Metal vom Feinsten, eindringliche Texte, einprägende Melodien.

Was das genaue Gegenteil des nun spielenden Tracks ist: "Cure For The Itch". Kein Gesang, keine Gitarrenbegleitung, keine Rapsequenzen. Hier kommt endlich Joseph Hahn voll auf seine Kosten und legt wieder eine völlig neue Seite von Linkin Park frei: elektronisch, sprunghaft, alternativ. Schließlich beendet "Pushing Me Away" das Album mit würdigem Text und bewegenden Gitarren-, sowie Schlagzeugeinsätzen.

Fazit

Linkin Park setzt auf "Hybrid Theory" vor allem auf Vielseitigkeit, harte, starke Melodien und tiefgehende Texte. Gekonnt schaffen sie über die einzelnen Tracks die Sprünge zwischen den Musikgenres, und begeistern durch eine ganze eigene Mischung, was den sechs begabten Mitgliedern der Band zuzuschreiben ist. Mit ihrem preisgekrönten Debütalbum "Hybrid Theory" kann Linkin Park somit mit vollstem Selbstbewusstsein behaupten, die ersten Sprossen der Erfolgsleiter mit Originalität und Individualität einwandfrei gemeistert zu haben.

Anspieltipps

One Step Closer

By Myself

In The End

Artistpages

linkinpark.com

linkinpark.de

Tracks

1.Papercut
2.One Step Closer
3.With You
4.Points Of Authority
5.Crawling
6.Runaway
7.By Myself
8.In The End
9.A Place For My Head
10.Forgotten
11.Cure For The Itch
12.Pushing Me Away

Marie-Therese Zieger - myFanbase
20.01.2008

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