Jazz ist anders

Der erste Song des Albums ist die optimistische Rockballade "Himmelblau", die recht langweilig und für diese Band zu heiter daherkommt, mir aber noch nicht die Hoffnung auf bessere Lieder genommen hat. Doch leider schwimmt der zweite Song "Lied vom Scheitern" auf der gleichen Wellen und fordert die Zuhörer auf, sich nicht zu verstellen und nichts auf die Meinung anderer zu geben, was absolut gute Ratschläge sind, wenn sie aus dem Mund von Eltern oder Freunden kommen. Dieser Song jedoch lässt jeden Biss, Witz und Schwung vermissen. Für solche belehrenden Lebenstipps brauche ich mir kein Album der Ärzte zu kaufen.

Mit dem Punk-Song "Breit" über das Thema Drogenkonsum wird's dann endlich etwas rabiater und interessanter. Das erste Highlight ist dann "Lasse redn", ein rotzfrecher, peppiger Song über tratschende Nachbarn, der zwar auch eine lehrreiche Botschaft hat, nämlich nicht auf das Gewäsch anderer Leute zu hören, diese aber mit Schwung und Witz vermittelt. Über die Hit-Single "Junge" muss man nicht mehr viel schreiben, der Song ist solider Ärzte-Punk. Ähnliches gilt für den Song "Heulerei" über das allseits beliebte Thema Trennungen.

Mit "Niedliches Liebeslied" bescheren uns die Ärzte eine Liebesballade, die in ihrer übertriebenen Schmalzigkeit kaum zu ertragen ist, aber von dem funkigen "Deine Freundin (wäre mir zu anstrengend)" fast vergessen gemacht wird.

Der Song "Allein" ist dann wieder ein langweiliger Lehrsong zum Thema Sei du selbst, während "Tu das nicht" ein ungewöhnlicher Rocksong ist, der seinen wahren Inhalt erst nach über einer Minute offenbart und zum Schmunzeln anregt, zumindest beim ersten Hören.

Fazit

Haben die Ärzte ihre besten Tage schon hinter sich? Mich zumindest konnte dieses Album nicht überzeugen, zu viele Songs wirkten eher belehrend und boten wenig Schwung.

Anspieltipps

Lasse redn

Junge

Deine Freundin (wäre mir zu anstrengend)

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