Bewertung

Review: #1.14 Bessere Engel

Foto: Michael Ealy & John Cho, FlashForward - Copyright: 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved./Adam Larkey
Michael Ealy & John Cho, FlashForward
© 2010 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved./Adam Larkey

Wer letzte Episode noch gedacht hätte, dass der Trip von Vogel, Janis, Demetri und Simon nach Somalia problemfrei ablaufen wird, hat sich gehörig getäuscht. Da bei "FlashForward" bislang eigentlich immer alles glatt gegangen ist, hatte ich in Somalia nicht mit so starker und gewalttätiger Gegenwehr gerechnet. Und so wird der Aufklärungstrip schnell zum Alptraum.

Glücklicherweise klärt sich die ausweglose Situation relativ schnell auf und es wird Platz geschaffen für viel mehr Mysterien. Das war auch dringend notwendig, denn wenn ich sehen möchte, wie Terroristen amerikanische Staatsbürger foltern oder umgekehrt, dann sehe ich mir lieber "24 - Twenty Four" an. Bei "FlashForward" erhoffe ich mir hingegen Rätsel und vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft deren Lösungen. Doch es ist durchaus erfrischend zu sehen, dass Vogel trotz aller Arroganz aufgrund seiner Stellung bei der CIA tatenlos zusehen muss, wie sein Team dezimiert wird und es am Ende Janis ist, die die Situation rettet. Glücklicherweise gibt es heutzutage überall Internet über Satelliten und Terroristen-Führer Abdi Khalif kann überzeugt werden, dass er ein Friedenskämpfer und kein Kriegsfürst ist.

Letztendlich erfahren wir nicht sehr viel über die mysteriösen Türme. Sie dienten dazu, einen "Mini-Blackout" zu erschaffen, der nur ein kleines Dorf in Somalia betraf, welches von den Türmen umgeben war. Die Menschen dort erhaschten tatsächlich einen Blick in ihre Zukunft, wurden dann jedoch liquidiert, die Türme bis auf einen abgebaut. Ein letzter blieb stehen, weil der Krieg kam und das obwohl gerade dieser auf dem Massengrab stand, dass die Überreste der Einwohner des Dorfes verbarg. Wirklich fahrlässig von den Initiatoren des Experiments, interessant für uns. Aber dazu später mehr.

Während man in Somalia um sein Leben fürchten muss, geht es in den USA nicht weniger dramatisch zu. Mark hat beschlossen, Charlie zu einem FBI-Psychologen zu bringen, um endlich zu erfahren, warum D. Gibbons so ein böser Mann ist. Er ist so versessen auf seinen Ermittlungen, dass er die verzweifelten Gefühle seiner Familie überhaupt nicht mitbekommt. Unzählige Male bittet Olivia ihn, mit ihr und Charlie fortzugehen, doch Mark hat nur noch "Mosaic" im Kopf.

Letztendlich ist es Olivia, die zu Charlie durchdringen kann und ihr das Geheimnis ihres Flashforwards entlockt. Was Charlie so verunsichert hat, war nicht D. Gibbons. Dass der Mann ein böser ist, hat sie von Dylan, der die Worte mit Magneten an den Benford'schen Kühlschrank schreibt. Vielmehr hat sie erschüttert, dass sie mitbekommen hat, wie in ihrem Hinterhof sich ein Mann mit einem anderen darüber unterhalten hat, dass Mark Benford tot ist. Klar, dass die Kleine so etwas schockiert und verunsichert. Aber sollte das nicht endlich für Mark ein Zeichen sein, seine Familie zu packen und mit ihr weit, weit weg zu fahren? Sein Schicksal zu verändern? Im Gegenteil. Er bringt Olivia an den Punkt, an dem sie erkennt, dass Mark sich im Zweifelsfall für seinen Job entscheidet und nicht für die Familie. Das Unglück nimmt hier also weiterhin seinen Lauf.

In Somalia erkennt Janis derweil, dass ihre Zukunft in weite Ferne rückt, gäbe es da nicht Demetri, der sich bereit erklärt, sie zu schwängern. Eine solche Wendung hätte ich definitiv nicht erwartet, vor allem nicht von Demetri. Dass Janis und Dem eine gewisse Freundschaft verbindet, schön und gut. Dies muss jedoch nicht so weit gehen, dass Dem aus Angst vor seinem eigenen Schicksal eine Kollegin schwängert, zumal er Zuhause eine Frau hat, die alles daran setzt, ihn zu retten. Diese Wendung kam vollkommen überraschend und ich hoffe, es war ein schlechter Scherz, was ich bei dem ernsten Gespräch zwischen Janis und Dem jedoch bezweifle.

Am Ende der Folge hatte ich mit dann ein wenig an "Lost" erinnert gefühlt. In einem mysteriösen Gebäude findet man ein Dharma-Video, in dem Alvar Hanso... entschuldigt bitte. Es war natürlich kein Dharma-Video, sondern ein Video des Leiters des Experiments, D. Gibbons, auf dem Interviews mit den betroffenen Menschen zu sehen sind, die über ihren Blick in die Zukunft sprechen. Zunächst nicht gerade interessant, wäre da nicht noch eine zweite Nachricht aus dem Jahre 1991, auf der sich D. Gibbons als Dyson Frost vorstellt und Demetri dann direkt anspricht. Da dies an sich nicht ungewöhnlich wäre, gäbe es irgendwo eine Kamera, nennt Frost noch schnell das Jahr, in dem er sich befindet, nämlich 1991. Grandioser Cliffhanger.

Noch interessanter ist zuvor jedoch noch der Cliffhanger am anderen Ende der Welt, in dem wir erkennen müssen, dass Agent Vogel derjenige ist, den Charlie gesehen hat und der Marks Exekution veranlasst hat. Interessant, denn war er es nicht, der meinte, Mark sei essentiell für die Mosaic-Ermittlungen? Was weiß Vogel also über den Blackout und Marks Ermittlungen? In wessen Auftrag arbeitet er? Es ist natürlich zu ahnen, dass er über alle Ermittlungen von Mark Bescheid weiß und ihm somit immer einen Schritt voraus ist, ihn also bewusst lenken kann. Ich hege die Hoffnung, dass Charlie Vogel irgendwann einmal zufällig über den Weg läuft und mit dem Finger auf ihn zeigt... aber das wird wohl nicht geschehen. Nun haben wir also noch einen Big-Bad neben D. Gibbons, den es zu hassen gilt.

Wäre nicht die unbeschreibliche und nicht nachvollziehbare Dummheit des Mark Benford und die unsagbar langweilige und nichtssagende Story von Bryce und Nicole, die ich absichtlich noch nicht erwähnt hatte, so wäre die Episode am Ende gar nicht übel gewesen. Doch eben diese Ereignisse, sowie das wirklich unpassende Angebot von Demetri an Janis trüben den ansonsten positiven Gesamteindruck doch deutlich.

Melanie Wolff - myFanbase

Die Serie "FlashForward" ansehen:


Vorherige Review:
#1.13 Duell der Väter
Alle ReviewsNächste Review:
#1.15 Damenopfer

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "FlashForward" über die Folge #1.14 Bessere Engel diskutieren.