Bewertung
Kiefer Sutherland, Alan Smithee

Woman wanted

"Wir haben ein Kommunikationsproblem"

Foto: Copyright: Splendid Film GmbH
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Inhalt

Wendell ist ein eher unselbstständiger Mann, der sehr zurückgezogen im Haus seines Vaters lebt und seine Zeit mit dem Schreiben von Gedichten und Vorwürfen gegen seinen Vater verbringt. Richard selbst lässt seinen Sohn in Ruhe und versucht es ihm recht zu machen, indem er nicht viel verlangt. Nicht nur die beiden Charaktere verwahrlosen, sondern auch das Haus. Letzteres führt dazu, dass Richard eine Haushälterin einstellt, die eine neue Frische in das Leben der beiden bringt. Sie stärkt das Selbstbewusstsein von Wendell und verschafft ihm neue Lebensziele und Richard genießt die neue Zweisamkeit nach dem Tode seiner Frau. Da ist es mit Emotionen dann auch nicht mehr weit. Sowohl Wendell als auch Richard verlieben sich in Emma, was deren Beziehung natürlich nicht vereinfacht...

Kritik

Die Inhaltsbeschreibung der DVD verspricht eigentlich einen spannenden Thriller, doch davon ist nichts zu sehen. Vielmehr bekommt man hier ein Drama zu sehen, dass sich intensiv mit einer Vater-Sohn-Problematik auseinandersetzt. Diese ist so schwierig, dass auch der Film selbst die Auswirkungen spürt. So festgefahren wie das Verhältnis, so festgefahren scheint auch der Film. Die erste Stunde lässt nur wenig Entwicklung erkennen und ist in einer Ruhe und Gediegenheit umgesetzt, die einem fast die Augen zufallen lässt. Das mag inhaltlich passen, ist aber wenig unterhaltsam. Immerhin passiert dann doch noch was. Nachdem das tête à tête á tête der drei Hauptcharaktere in Gang gekommen ist, brodeln endlich auch Emotionen hoch. Der Film fängt an zu leben und es gibt einen Fortschritt.

Die Darsteller fügen sich ganz gut in den Film ein. In den Mienen erkennt man ihre Verzweiflung und auferlegte Machtlosigkeit, die sich nur langsam lockert. Auch wenn der Film mit dem Verlauf nicht weniger anstrengend wird, findet man als Zuschauer nach und nach Zugang zu der Geschichte und kann vielleicht sogar etwas für sich selbst herausziehen. So entwickelt sich letztendlich wirklich noch eine rührende Geschichte, die offenbart, wie sehr Vater und Sohn doch aneinander hängen und statt Hass und Vorwurf im tiefsten Inneren doch Stolz und Wut auf sich selbst die Gefühle dominieren. Dass der Schlüssel zur Besserung in der Kommunikation liegt, keine neue Erkenntnis, aber nach wie vor das Problem in vielen Beziehungen, die hier beispielhaft dargestellt wird.

Fazit

Ein Film, der weder spannend ist noch unterhält, sondern eine komplizierte Vater-Sohn-Beziehung betrachtet, die zum Nachdenken anregt.

Technische Details

Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprache: Englisch, Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 4:3
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Splendid Entertainment/WVG
DVD-Erscheinungstermin: 27. April 2007
DVD Features: Trailer zu anderen Filmen

Emil Groth - myFanbase
03.05.2007

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