Bewertung
Kurt Wimmer

Ultraviolet

USA 2006, 88 min

Foto: Copyright: Sony Pictures Home Entertainment
© Sony Pictures Home Entertainment

Ultraviolet, das ist ganz eindeutig eine Farbe. Aber warum sollte man einen Menschen so nennen? Verrückte Welt… In der "V" und Kurt Wimmer leben. Eine Welt, die "wir" noch nicht ganz verstehen. "Wir" brauchen dafür noch eine Weile, Kurtchen. Nennen wir es den "Blade Runner Effekt".

Ja gut äh, warum sollte man sich überhaupt noch eine Kritik über Ultraviolet durchlesen, wenn da sowieso immer das gleiche drinnen steht "Kack Film"? Warum sollte man sich diesen Film überhaupt anschauen? Tja, weil er gut ist. Im Prinzip hat Kurt Wimmer sicherlich auch nichts dagegen, wenn die Leute das erst in zehn Jahren begreifen… Stimmt, beinahe vergessen, Inhalt zum Film gibt es ja auch noch…

Inhalt

Die Spannung steigt, was wird hier offenbart, dass den Inhalt in ein anderes Licht rückt? Postapokalypse, Ende des 21. Jahrhunderts entwickelt sich durch eine Epidemie eine Subkultur. Sie mutieren, wir Otto Normalverbraucher sind gewohnt, diese Form "Vampir" zu nennen: Sie sind jetzt schnell wie der rote Blitz, stark wie Hulk und intelligent wie Stephen Hawking. Steven Hawking, Kurt Wimmer und mutierte wie Ultraviolet, alle sie werden nicht verstanden. Die Regierung sieht in ihnen eine Bedrohung. Darum muss man sie unter Quarantäne stellen und tot machen. Unsere herzallerliebste Violet kann das verhindern. Auf geht’s!

Sie entdeckt einen kleinen Jungen namens "Six", den sie den "falschen" Leuten auf gar keinen Fall aushändigen will. Six trägt etwas in sich, dass die Mutierten ein für alle mal ausrotten könnte. Die Rettung des Jungen gerät zu einer Actiongeladenen Jagd, auf der "V" sich selber beschützen muss, auf das Kind aufpasst, im Hinterkopf den Bestand ihrer Rasse behält und sich an denjenigen rächt, die sich für ihr Schicksal verantwortlich zeichnen. Eine persönliche Widmung Wimmers?

Kritik

Och, klingt doch soweit gar nicht mal so langweilig? Das guckt man sich doch 88 Minuten gerne an…Kurt Wimmer schrieb unter anderem auch das Drehbuch zu "Der Einsatz". Warum sollte er bei seinem erst zweiten eigenen Film nur Grütze abliefern? Er muss sich doch vorher Gedanken gemacht haben. Hat er und er liefert auch keine Grütze ab.

Kleine Handlungshinweise, die irgendwie von anderen Kritikern übersehen worden sind und auf die es im Film definitiv eine Antwort gibt: Welche Bedeutung hat der Junge wirklich? Welche Geschichte trägt Violet mit sich rum? Warum sind einige Charaktere so fanatisch auf Hygiene getrimmt? Und zu guter Letzt, warum fällt später der Begriff HIV?

Wir wissen ja, wer sich mit HIV infiziert hat, hat keine hohe Lebensqualität mehr. Auf diese Punkte solltet ihr achten, wenn ihr euch den Film anschaut. Problematisch ist natürlich, dass Milla Jovovich dank ihrer unfassbaren Sexyness von der Handlung ablenkt. Da muss Mann einfach mal alle seine Synapsen zusammen halten!

Ein weiterer wichtiger Grund, neben Milla Jovovich, sich diesen Film anzuschauen, ist Wimmers überragende visuelle Ästhetik. Ein perfekter, astreiner, lupenreiner Digitalfilm. Wir trauen uns zu behaupten, die besten Farben der Filmgeschichte. Wahnsinn. George Lucas hat dieses Zeitalter schon eingeleitet, einige Kinos rüsten bereits auf Festplatte um. Darüber zu diskutieren, ob das gut ist oder nicht, ist ein anderes Thema. Lucas sowie Wimmer müssen sich dafür viel negative Kritik anhören, Fakt ist und bleibt aber, die Farben sind der absolute Megahammer! Über die Spezialeffekte von Ultraviolet wird sehr gerne gelästert. Ein weiteres Zeichen dafür, dass die Menschen lange brauchen, um einen persönlichen Stil zu erkennen und zu akzeptieren. Das gehört einfach zum Film, fertig. Wenn es um 3D geht, haben die Menschen eine ziemlich komische Macke: besteht ein 3D Modell mal nicht aus 780870505007078008504520860087974550750785121 Polygonen, so heißt es gleich "Ieeeh, was ist denn das für eine billig Grafik". Im Zeichentrick regt sich keiner darüber auf. Da wird das Billigste vom Billigen akzeptiert. Sei es South Park, Ersin und Börek oder Flashanimation, all das ist riesig. Man man man…Was war doch gleich der "Blade Runner Effekt"? Blade Runner wollte zum Kinostart auch niemand sehen und wurde von Kritikern vernichtet.

Fazit

Wer mit Blut und Erde malt, erschafft eben etwas, zu dem nicht jeder Zugang findet. Aber irgendwann, irgendwann schaut man drauf und beginnt plötzlich etwas zu erkennen, was vorher nicht da war… Jeder entwickelt sich weiter.

René von Bork - myFanbase
12.07.2006

Diskussion zu diesem Film