Aladdin
"Vertraust du mir?"
Inhalt
Agrabahs Großwesir Dschafar will die Herrschaft an sich reißen und sucht dafür nach einer Wunderlampe, doch um an diese zu kommen, benötigt er einen ungeschliffenen Diamanten. Bei diesem handelt es sich um Aladdin, der gemeinsam mit seinem Affen Abu auf der Straße lebt und sich mit kleinen Diebstählen über Wasser hält. Eines Tages trifft Aladdin auf Jasmin, die Prinzessin von Agrahbah, die nicht länger im Palast eingesperrt sein möchte und sich hinaus geschlichen hat. Die beiden entwickeln schnell Gefühle für einander, doch in der Zwischenzeit kann Dschafar Aladdin aufspüren und sorgte dafür, dass jener eingesperrt wird, während Jasmin in den Palast zurückkehren muss. Der verkleidete Dschafar bietet Aladdin nun an, ihm den Weg aus der Zelle zu weisen, wenn er ihm auf der Suche nach der Lampe behilflich ist. Schnell willigt Aladdin ein, doch alles läuft anders als gedacht. Aladdin selbst reibt an der Wunderlampe und wird der Meister des Dschinni, wodurch er nun drei Wünsche frei hat.
Kritik
Bereits die ersten Zeilen des Liedes "Arabische Nächte" bringen einen in die richtige Stimmung und man erfährt, worauf man sich bei diesem Disney-Abenteuer einlässt. Die Musik ist genau so wunderbar mystisch wie die Atmosphäre aus 1001-Nacht. Die erste Figur, die man dabei kennenlernt, ist in diesem Fall nicht der Held der Geschichte, sondern der Bösewicht, was eher ungewöhnlich ist, aber nicht wirklich stört, da Dschafar der Handlung sofort die nötige Spannung verleiht und man sich fragt, bei wem es sich wohl um den geheimnisvollen ungeschliffenen Diamanten handelt.
Als Aladdin dann die Bühne betritt, weiß man auch bei ihm sofort, woran man ist. Er ist zwar ein Dieb, hat aber ein gutes Herz und ist bereit, seine Beute sofort mit einigen hungrigen Kindern zu teilen. Das macht ihn auf der Stelle sympathisch und dass er sich kurz darauf für Jasmin einsetzt, ohne sie zu kennen oder gar zu ahnen, dass es sich bei ihr um die Prinzessin handelt, unterstreicht diesen ersten Eindruck gleich noch einmal.
Ich finde es auch gut, dass man Jasmin ebenfalls Tiefgang einflößt und sie nicht nur als Prinzessin ohne Hintergrundgeschichte abstempelt, wie man es zum Beispiel mit dem Prinzen aus "Schneewittchen und die sieben Zwerge" gemacht hat. Jasmin ist zwar eine Prinzessin, führt aber dennoch kein allzu glückliches Leben, da sie nicht das Gefühl hat, frei zu sein und eigene Entscheidungen treffen zu können. Das macht sie nicht weniger sympathisch als Aladdin, wodurch man die beiden sehr gern als Paar sehen möchte, da sich beide in der Welt, in der sie leben müssen, nicht wohl fühlen.
Ein wichtiger Teil dieses Disney-Filmes ist daher die Liebesgeschichte von Aladdin und Jasmin, die mich immer wieder aufs neue berührt. Man fühlt nicht nur, dass die beiden perfekt zu einander passen, auch dass zwei verschwenden Welten auf einander prallen und unterschiedlicher aber auch ähnlicher nicht sein könnten, passt auf Anhieb. Gekonnt abgerundet wird "Aladdin" durch die zauberhafte Musik. Denn nicht nur das erste Lied des Filmes bringt einen in die richtige Stimmung, auch Songs wie "Nur'n kleiner Freundschaftsdienst", "Prinz Ali" und "Ein Traum wird wahr" könnten nicht schöner komponiert und treffender in die Handlung eingeflochten sein. (Wer ebenfalls Fan der Lieber ist, sollte sich auch das Musical zum Film ansehen, in dem man alle alten Lieder aus dem Film noch einmal aufleben lässt.) Mir persönlich geht "Ein Traum wird wahr" immer wieder unter die Haut und die Szene, in der Jasmin und Aladdin auf dem fliegenden Teppich um die Welt reisen, ist wohl jedem ein Begriff.
Um den Film nicht allzu schmalzig zu machen, fügt sich der Dschinni genau richtig ins Bild ein. Er bringt viel Humor mit sich und sorgt dafür, dass Aladdin am Ende der Geschichte seine eigenen Bedürfnisse für die seines neu gewonnenen Freundes zurückstellt. Dadurch wird Aladdin zum perfekten Disney-Held.
Schön ist auch, dass ein Thema immer wieder aufgegriffen wird: Freiheit. Egal ob Aladdin in Agrabah, Jasmin im Palast oder der Dschinni in der Wunderlampe, jeder fühlt sich in seinem Lebensraum eingeengt und will über den Tellerrand sehen. Dabei hat jeder mit anderen Problemen zu kämpfen und verfügt über etwas, was sich ein anderer vielleicht wünschen würde. Denn Jasmin ist reich, Aladdin kann gehen wohin er will und der Dschinni hat phänomenale kosmische Kräfte. Dennoch ist dies nicht alles, was uns in der Geschichte nahe gebracht wird.
Fazit
Eine auf den Punkt abgestimmte Disney-Geschichte, in der der Held alles verkörpert, was man sich wünscht. Aladdin ist selbstlos und mutig, während der Dschinni die lustige Seite des Filmes darstellt. Durch die Liebesgeschichte mit Jasmin hat man außerdem Romantik und somit wird der Film zu keinem Zeitpunkt eintönig. Hut ab.
Marie Florschütz - myFanbase
01.12.2016
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: AladdinVeröffentlichungsdatum (USA): 25.11.1992
Veröffentlichungsdatum (DE): 17.11.1993
Länge: 91 Minuten
Regisseur: John Musker & Ron Clements
Drehbuchautor: John Musker, Ron Clements, Ted Elliott & Terry Rossio
Genre: Kinder, Familie, Animation
Darsteller/Charaktere
Michael Deffert (Stimme) & Peter Fessler (Gesang)
als Aladdin
Maud Ackermann (Stimme) & Sabine Hettlich (Gesang)
als Jasmin
Peer Augustinski (Stimme)
als Dschinni
Joachim Kemmer (Stimme)
als Dschafar
Wolfgang Ziffer (Stimme)
als Jago
Gerry Wolff (Stimme)
als Sultan
Frank Welker (Stimme)
als Abu
Wolfgang Kühne (Stimme)
als Razoul
Michael Chevalier (Stimme)
als Tigerschädel
Santiago Ziesmer (Stimme)
als Gazzim
Jürgen Kluckert (Stimme) & Bernd Klinzmann (Gesang)
als Erzähler
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