Bewertung
Grégory Levasseur

Pyramid, The: Grab des Grauens

"This is the find of a century."

Foto: Copyright: 2014 Twentieth Century Fox
© 2014 Twentieth Century Fox

Inhalt

Eine Gruppe von amerikanischen Archäologen macht in der Wüste Ägyptens den Jahrhundertfund: Sie entdecken eine uralte verschüttete Pyramide mit bloß drei Seiten. Dr. Holden (Denis O'Hare) und seine Tochter Nora (Ashley Hinshaw) sind von dieser Entdeckung fasziniert und möchten herausfinden, was sich hinter der mysteriösen Pyramide verbirgt. Auch das Reporterteam Sunni (Christa Nicola) und Fitzie (James Buckley) möchte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen uns das Innere des Grabmals erkunden. Es dauert nicht lange, bis sie sich im unterirdischen Labyrinth verirren. Auf ihrer verzweifelten Suche nach dem Ausgang merken sie allerdings, dass sie nicht alleine sind und etwas Tödliches ihnen auf der Spur ist...

Kritik

Man sollte meinen, dass es schon genügend Horrorfilme gibt, die sich in der ägyptischen Wüste in einer Pyramide abspielen. Archäologen wollen diese erkunden, verlaufen sich, finden keinen Ausweg und werden von finsteren, zum Leben erwachten Mumien verfolgt und einer nach dem anderen getötet. So sieht zumindest das übliche Schema aus. Grégory Levasseur feiert mit "The Pyramid: Grab des Grauens" sein Regiedebüt und versucht hier, etwas Neues zu kreieren, denn es sind keine Mumien, von denen unser Archäologenteam verfolgt wird. Es dauert lange bis man das Böse endlich zu Gesicht bekommt und die Neugierde steigt durchaus. Als es dann allerdings zur Auflösung kommt, kann man nicht anders, als herzlich zu lachen. Die Effekte sind leider katastrophal und so kann man die tödliche Bestie, die dem Team den Garaus macht, leider alles andere als ernst nehmen. Es ist zwar eine nette Idee, den Fokus mal nicht auf die Mumien alter Pharaonen zu legen, der Schuss geht allerdings ziemlich nach hinten los.

Schaut man sich einige Filme des Horrorgenres an, so fällt einem auf, dass in der Regel kaum Wert auf Handlung gelegt wird. Die Geschichten sind nicht gut durchdacht und man versucht eher die Zuschauer zu schocken. Auch bei "The Pyramid" gibt es ein paar nette Schockmomente, die einen kurzzeitig zusammenzucken lassen, allerdings trösten diese nicht über die schlecht ausgearbeitete Handlung hinweg. Der Film ist an vielen Stellen sehr unlogisch, sodass es zeitweise schwerfällt, sich auf das eigentliche Geschehen zu konzentrieren, da man versucht, den letzten Schritt nachvollziehen zu können. Hinzu kommt das unfassbar platte Drehbuch mit katastrophalen Dialogen.

Noch schlechter als die Handlung sind nur noch die Charaktere und die dazugehörigen Darsteller. Das Team besteht aus intelligenten Menschen: Archäologen, Wissenschaftler und einer Reporterin, die mit ihrer Pyramiden-Doku Hoffnung auf einen Emmy-Award hat. Es ergibt nur wenig Sinn, dass diese Leute solch dämliche Dinge von sich geben. Auch kann man mit keinem von ihnen auch nur im Geringsten sympathisieren, da sie einem zu schnell auf die Nerven gehen. Schon zu Beginn des Films hat man eigentlich schon gar keine Lust mehr, ihnen weiter zuzuschauen und das wird auch mit der Zeit leider absolut nicht besser, sondern eher schlimmer. Man sollte eigentlich Mitgefühl für sie aufbringen können und hoffen, dass sie überleben; stattdessen zuckt man bloß mit der Schulter sobald einer stirbt, denn so gibt es einen nervigen Charakter weniger, den man die restliche Zeit ertragen muss.

"The Pyramid" versucht sich – wie es bei Horrorfilmen scheinbar in Mode zu sein scheint – an der Found-Footage-Methode. Es sind abwechselnd die Kameras von Fitzie und Nora, durch die man als Zuschauer nur das zu sehen bekommt, was sie gerade durch ihre Linse sehen können. An sich eine nette Methode, um für noch mehr Schocker zwischenzeitlich zu sorgen. Allerdings mogeln sich zeitweise auch andere Kameraeinstellungen dazwischen, wodurch der Found-Footage-Charme ein wenig verloren geht. Man hätte sich hier ruhig auf eine Methode konzentrieren und diese bis zum Schluss durchziehen können. Aber man muss gestehen, dass die ganze Situation, in der sich das Archäologenteam befindet, durch die Kamera sehr beklemmend wird. Für klaustrophobische Menschen ist der Film also eher weniger geeignet, denn die Atmosphäre ist durchweg düster und beengend.

Fazit

"The Pyramid: Grab des Grauens" ist ein ziemlich schlechter Horrorfilm mit einer undurchsichtigen Handlung, nervigen Charakteren und einem lachhaften Bösewicht. Die Story ist zwar eine nette Idee, die Umsetzung ist allerdings unterstes Kanonenrohr. Nicht einmal Genrefans müssen sich diesen Schrott anschauen.

Sanny Binder - myFanbase
19.04.2015

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