Bewertung
Michael Taverna

Apartment 1303

"Apartments bringen keine Menschen um. Menschen bringen Menschen um."

Foto: Copyright: 2014 Universum Film
© 2014 Universum Film

Inhalt

Nach einem Streit mit ihrer alkoholkranken Mutter Maddie (Rebecca De Mornay) zieht Janet (Julianne Michelle) in ein eigenes Apartment. Die Freude über die eigene Freiheit ist nur von kurzer Dauer, denn in ihrem Apartment spielen sich merkwürdige Dinge ab. Von ihrer kleinen Nachbarin Emily (Madison McAleer) erfährt sie schließlich, dass sich vor Jahren ein grausamer Mord in ihrem Apartment 1303 abgespielt hat. Verzweifelt ruft sie ihre Schwester (Mischa Barton) an, doch der Geist hat es schon längst auf Janet abgesehen.

Kritik

Was kann man bei einem simplen Horrorfilm viel falsch machen? Anscheinend sehr viel, denn was "Apartment 1303" hier veranstaltet, ist dermaßen schlecht, dass man sich schon fragt, ob man sich ernsthaft an einem Horrorfilm oder doch eher einer Parodie versucht hat.

Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Als erstes wahrscheinlich bei der schauspielerischen Leistung, die gelinde gesagt zu Wünschen übrig lässt. Während Mischa Barton wenigstens noch einen Hauch von Angst und Emotionen rüberbringen kann, versagt ihre Filmschwester Julianne Michelle völlig. Man kauft ihr zu keiner Sekunde ab, dass sie in Lebensgefahr schwebt. Ihre nervigen Selbstgespräche und völlig unnatürlichen Grimassen und Reaktionen lassen schon fast hoffen, dass Janet Slate den Geistern in ihrem Apartment zum Opfer fällt. Schlechte Voraussetzungen, wenn man bedenkt, dass man in einem Horrorfilm für die Opfer und nicht die Geister sein sollte. Die Rolle der alkoholkranken Mutter Maddie Slate ist nicht minder nervig. Nur Mark und Lara sind die einzig ertragbaren Charaktere und rücken erst in der zweiten Hälfte des Films in den Fokus, weshalb auch dieser Teil des Films die zwei Punkte kassiert.

Ansonsten ist "Apartment 1303" keinesfalls das, was man von einem Horrorfilm erwarten darf. Die Geschichte um die spukenden Geister ist nach wenigen Minuten durschaut und mehr an Handlung folgt auch nicht. Dass die Charaktere völlig irrational handeln, zeugt auch nicht gerade von erzählerischem Talent – ganz zu schweigen von den miserablen Dialogen und Monologen. Manchmal fällt es einem schwer, nicht einfach auf den Stoppknopf zu drücken und dem ganzen Graus den gar auszumachen. Selten habe ich bei einem Horrorfilm den Untoten mehr die Daumen gedrückt als den Lebenden.

Was sich in dem Apartment an Gruselelemente abspielt, ist dann der Standard eines jeden Horrorfilms, was auch in Ordnung wäre, wenn die Effekte nicht so schlecht gewesen wären. Dunkle Ecken, ein paar vorbeihuschende Gestalten und ein "gruseliger" Geist, der seine Opfer in den Tod schubst. Besonders den Balkonszenen ist anzusehen, dass das Budget nicht besonders hoch war. Trotzdem ist "Apartment 1303" auch für einen B-Movie unterirdisch schlecht gemacht. Die Musik ist das einzige, was im Ansatz eine Gruselstimmung erzeugt. Ansonsten ist von Spannung und Horror weit und breit nichts zu sehen. Glücklicherweise hat man den Film nicht unnötig in die Länge gezogen. Nach 85 Minuten ist der größte Schrecken, nämlich der Film per se, vorbei. Das nennt man dann wohl Fremdschämfaktor pur.

Fazit

Um es kurz auszudrücken: "Apartment 1303" ist einer der schlechtesten Horrorfilme, die ich je gesehen habe.

Tanya Sarikaya - myFanbase
01.07.2014

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