Bewertung
Dominique Abel, Fiona Gordon, Bruno Romy

Fee, Die

Fiona: "Was ist dein dritter Wunsch?"
Dom: "Ich weiß nicht."
Fiona: "Lass dir nur Zeit."

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Inhalt

Wie aus dem Nichts heraus steht sie auf einmal vor ihm: Fiona (Fiona Gordon), eine merkwürdig-entrückte Frau, die sich für eine Fee hält. Dem verdutzten Nachtportier Dom (Dominique Abel) gewährt sie drei Wünsche. Und tatsächlich erhält er den gewünschten Motorroller sowie unbegrenzten Zugang zu kostenlosem Benzin. Die beiden Sonderlinge treffen sich daraufhin auf ein Rendezvous, das schließlich in einen ausdrucksvollen Unterwassertanz mündet. Doch genauso schnell wie Fiona erschien, ist sie plötzlich wieder verschwunden. Denn sie wurde zurück an den Ort gebracht, von dem sie geflohen war. Also begibt sich der verliebte Dom auf die Suche...

Kritik

Ein Mann fährt im Regen Fahrrad – mit dieser langen und in trüben Bildern gehaltenen Sequenz beginnt "Die Fee". Noch könnte man ein realistisches Drama erwarten. Was für ein Trugschluss! In den kommenden 94 Minuten erspinnt sich auf der Leinwand ein herrlich schräges und groteskes Märchen, das mit Sicherheit seine Fans finden dürfte.

Die Abgrenzung von Mainstream wirkt nicht wie in zahlreichen anderen Filmen aufgesetzt, sondern ergibt sich ganz natürlich aus den vielen verrückten Ideen, welche dem Werk einen besonderen, individuellen Charakter verleihen. Hier kommt des Nachts ein Fremder angeflogen, um einen Hinweis zu geben, während an anderer Stelle eine Frau innerhalb von Sekunden hochschwanger wird. "Die Fee" ist eine durchgeknallte filmische Spinnerei voller Slapstick. Einige wenige Gags sind zwar zu sehr in die Länge gezogen, doch die meisten lassen einen lauthals lachen. Den Beteiligten ist deutlich anzumerken, mit wie viel Herz und Spaß sie bei der Sache waren. Die skurillen Figuren mit ihren ganzen seltsamen Eigenschaften, Spleens und Wunderlichkeiten sind wunderbar.

Dominique Abel und Fiona Gordon erobern mit ihrer natürlichen Art schnell die Herzen des Publikums. Sie beide wie, auch Nebendarsteller Bruno Romy (spielt einen blinden Lokalbesitzer/Kellner) erlernten ursprünglich den Clownsberuf, was man ihrer expressiven Körpersprache auch anmerkt. Zu dritt übernahm das Trio die Regie und schrieb zudem das Drehbuch. Schauspielerisch sorgt zusätzlich Philippe Martz als englischer Tourist für Lacher, etwa wenn er einen Weg findet, die geliebte Hündin Mimi trotz Tierverbot ins Hotel zu schmuggeln.

Fazit

Märchenhaft, schräg, sonderbar. "Die Fee" ist ein sehr spezieller Film, der vor verrückten Einfällen nur so übersprudelt und mit Charme sowie zwei tollen Hauptdarstellern punktet. Hier wird die Fantasie gefeiert und auf jeglichen Realismus verzichtet.

Maren Langos - myFanbase
24.09.2012

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