Bewertung
Martin Guigui

Inside the Darkness - Ruhe in Frieden

"Du weißt genau, was das heißt!"

Foto: Copyright: 2012 EuroVideo Bildprogramm GmbH
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Inhalt

Ely Vaughn (Dennis Quaid) ist ein angesehener Mann in seiner Stadt. Früher war er ein erfolgreicher Football-Spieler, und heute ist er der Bestatter in seiner Gemeinde. Er lebt im Grunde ein bürgerliches Leben, wenn da nicht seine Frau verstorben wäre, über dessen Tod er nie weggekommen ist. Aus diesem Grund hat Ely eine gespaltene Persönlichkeit, die aber niemand bemerkt, bis zu dem Augenblick, als die vier Freunde Abby (Aimee Teegarden), Travis (Tony Oller), Brian (Stephen Lunsford) und Danny (Devon Werkheiser) ihn zu Hause bei seinem nächtlichen Treiben beobachten. Gemeinsam wollen sie mehr herausfinden, und begeben sich im Schutz der Dunkelheit in das Haus von Ely. Dabei bleiben sie aber nicht unentdeckt. Ely erwischt die Jugendlichen auf frischer Tat, und tötet dabei Danny ohne mit der Wimper zu zucken. Es soll eine Warnung an die anderen sein. Die restlichen drei melden dies sofort der Polizei, nur glaubt ihnen niemand, wodurch sie sich selbst auf den Weg machen müssen, Ely dingfest zu machen.

Kritik

Alles auf der Welt scheint nur eine Frage der Perspektive zu sein. Während für den einen sich eine Sache als positiv erweist, ist sie für den anderen eventuell eine Missgunst. Dieses Paradox stellt sich aber meistens erst dann heraus, wenn die genannte Sache schon geschehen ist, wie in diesem Fall bei "Inside the Darkness" mit dem ehemaligen Blockbuster-Star Dennis Quaid ("G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra") in der Hauptrolle. Für den einen ist dieser Film ein Glücksfall und für den anderen nicht. Der hochbezahlte Dennis Quaid spielt hier an der Seite von jungen Fernsehschauspielern, die mehr oder weniger gute Erfahrungen sammeln konnten, aber letztlich den großen Sprung auf die erfolgreiche Kinoleinwand noch nicht vollbracht haben. Gleichzeitig dürfen die jungen Darsteller an der Seite eines begabten Schauspielers mitwirken und von ihm lernen. Dummerweise ist diese Produktion ein Segen für niemanden. Nicht einmal für den Zuschauer selbst, denn er muss sich hier mehr als eine Stunde laienhaften Schauspiel antun.

Dieses laienhafte Spiel ist aber nicht unbedingt bei Aimee Teegarden ("Friday Night Lights") oder Stephen Lunsford ("Private Practice") vorzufinden, sondern bei Dennis Quaid, welcher hier zeigt, wie es aussieht, wenn ein guter Schauspieler einfach keine Lust auf eine Produktion hat. Vermutlich hat er nur zugestimmt, um die Gage zu bekommen. Nicht mehr und nicht weniger. Dabei hätte er sich wirklich auf seine Rolle einstellen können, da diese eine starke Persönlichkeitsstörung aufweist, die es zu meistern galt. Stattdessen vollzieht Quaid in jeder Sequenz ein dermaßen gelangweiltes Gesicht, das der Zuschauer selbst davon gelangweilt wird. Stark darunter leiden müssen vor allem die Jungschauspieler, die hier mehr Mut zur Aktion beweisen müssen. Bedauerlicherweise sind ihre Charaktere von Drehbuchautor Wilkinson in keiner Form ausgearbeitet worden. Sie sind lediglich das Schlachtvieh, welches den Gräueltaten unterworfen werden muss um Schock- und Schreckmomente zu erzeugen. Diese gibt es aber zu selten. Am Ende bleibt sogar der Eindruck, dass es gar keine gab.

Allem Frust der Schauspieler zum Trotz muss auch eingestanden werden, dass das Drehbuch selbst nicht der leuchtende Stern am Himmel ist. Dass es den Produzenten nicht bekannt war, kann nicht behauptet werden, denn sie hatten so viel Vertrauen für diese Produktion erbracht, dass der Film am Ende nur in den USA in einer begrenzten Zahl von Kinos angelaufen ist. Der letzte entscheidende Schritt für eine miserable Produktion lag in dem förmlich nicht vorhandenen Soundtrack und die zur Untermalung von Spannungsmomenten benötigte Filmmusik wurde auf Sparflamme gezündelt.

Fazit

Ein typischer 0815-Film, welcher den Filmtitel wirklich auslebt, wenn man ihn in einem anderen Kontext betrachtet. Wollen wir nur hoffen, dass dieser Film für Dennis Quaid nicht der erste Schritt in die Vergessenheit wird.

Ignat Kress - myFanbase
06.08.2012

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