Bewertung
Chris Gorak

Darkest Hour

"Das ist eine große Stadt. Wir können nicht die einzigen Überlebenden sein."

Foto: Copyright: 2012 Twentieth Century Fox Home Entertainment
© 2012 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Die jungen Softwareentwickler Sean (Emile Hirsch) und Ben (Max Minghella) reisen wegen eines viel versprechenden Deals nach Moskau, werden dort jedoch von ihrem schwedischen Partner Skyler (Joel Kinnaman) über den Tisch gezogen. Viel Zeit, sich darüber zu ärgern, bleibt den beiden jungen Amerikanern nicht, denn noch in der gleichen Nacht wird Moskau von Außerirdischen angegriffen, die sich unaufhaltsam ihren Weg durch die Stadt bahnen. Sean, Ben, Skyler und die beiden amerikanischen Touristinnen Natalie (Olivia Thirlby) und Anne (Rachael Taylor) können sich verstecken und überleben die erste Angriffswelle. In einem nun menschenleeren Moskau suchen sie nach weiteren Überlebenden und einer Möglichkeit, nach Hause zu kommen.

Kritik

Film, Fernsehen und Literatur machen seit Jahrzehnten ganz unterschiedliche Vorschläge, wie Außerirdische eines Tages die Erde angreifen und die Menschheit weitestgehend besiegen könnten: mit gigantischen Raumschiffen, die sich mühelos über alle Hauptstädte schieben und diese in Schutt und Asche legen, oder mit riesigen, dreibeinigen Kampfmaschinen, gegen die jede menschliche Erfindung winzig und schwach wirkt, aber zum Beispiel auch durch geheime Infiltration und Gedankenkontrolle, oder mittels absichtlicher Veränderung der Erdatmosphäre.

In "Darkest Hour" schweben die Aliens zunächst wie kleine Glühwürmchen vom Himmel herab, um dann brutal zuzuschlagen. Sie sind mit elektromagnetischen Rüstungen ausgestattet, die sie beinahe unsichtbar machen. Nur wenn sie an elektrischen Geräten vorbeigehen, zum Beispiel an Lampen oder an Handys, aktivieren sie diese und sind dadurch auszumachen. Die namen- und gesichtslosen Aliens pulverisieren die Menschen in Sekundenbruchteilen, was wir so ähnlich schon aus "Krieg der Welten" kennen. Ganz offensichtlich scheinen Außerirdische vor allem darauf bedacht, Beerdigungskosten zu sparen.

Äußerlich macht "Darkest Hour" keinen so schlechten Eindruck. Moskau ist mal ein anderer, nicht so Hollywood-typischer Schauplatz, die Pulverisierung der Menschen wirkt ganz gut und dass wir gelegentlich sehen, wie die Aliens in ihren Rüstungen die Umgebung wahrnehmen, ist auch durchaus interessant. Inhaltlich weiß der Film allerdings nicht zu überzeugen. Die Story ist absolut arm an Highlights. Wenn ich vor der Aufgabe stünde, drei Szenen zu nennen, die den Film besonders geprägt haben und die in Erinnerung bleiben, müsste ich kapitulieren. Ich hätte schon Mühe, nur eine einzige Szene zu nennen. Es gibt einfach keine überraschenden Momente, keinen Nervenkitzel, keine starken Emotionen.

Die Charaktere haben nur belanglose Dialoge auf Lager, wirken uninteressant und lassen nie erkennen oder glaubwürdig erscheinen, warum gerade sie den Großangriff überstanden haben. Sie sind nach den simpelsten Mustern gestrickt, so dass man wenig Fantasie benötigt, um zu erahnen, wer von ihnen auch am Ende des Films noch leben wird.

Hinzu kommen die Logikpatzer. Schon das Ziel der Überlebenden, die amerikanische Botschaft zu erreichen, ist Quatsch. Ganz Moskau wurde ausradiert, warum sollte gerade in der amerikanischen Botschaft die Welt noch in Ordnung sein? Unerklärlich bleibt auch, wieso sich alle Insassen eines Bootes nach dessen Kenterung zu einem anderen Boot retten können, aber eine Person mehrere Meter im Landesinneren wieder gefunden wird. So zieht sich das durch den gesamten Film.

Fazit

Gegen bekannte Invasionsfilme wie "Independence Day", "Krieg der Welten" oder "Attack the Block" hat "Darkest Hour" keine Chance. Dafür ist dieser Film einfach zu belanglos.

Maret Hosemann - myFanbase
13.07.2012

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